Die geplanten Flugrouten des neuen Airports Berlin-Brandenburg International sorgen für große Aufregung. Die Bürger im Süden der Hauptstadt fürchten um ihre Ruhe.
Sie haben uns nach Strich und Faden belogen, so die Meinung der Betroffenen. Tausende Anwohner rings um die Flughafenbaustelle sind seit Jahren stinksauer. Seit dem 6. September 2010 aber haben sie Zehntausende neue Mitstreiter, zum Beispiel aus Teltow, Stahnsdorf und den südlichen Berliner Bezirken Lichtenrade und Zehlendorf. Denn die »Deutsche Flugsicherung« (DFS), eine unabhängige Bundesbehörde, gab völlig überraschend veränderte Flugrouten bekannt, die sich von den bisher bekannten Routen unterscheiden. Ursprünglich sollten die Maschinen nach dem Start einfach geradeaus weiterfliegen. Nun aber soll der Flugbetrieb über zwei parallel angeordnete Rollfelder abgewickelt werden, sodass zwei Maschinen gleichzeitig starten können. Sobald sie in der Luft sind, müssen sich ihre Routen aus Sicherheitsgründen voneinander entfernen. Deshalb sollen die Flugrouten um 15 bis 30 Grad abknicken – so die jetzigen Planungen. Damit würde auch der Lärm auf eine größere Fläche verteilt und 200.000 Menschen – statt ursprünglich 40.000 – wären betroffen. Das ruft förmlich nach einer Protestbewegung ähnlich wie in Stuttgart. Man kann nur hoffen, dass die Politiker in Berlin und Brandenburg aus Stuttgart21 gelernt haben.
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