Nach der Europawahl hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) einen „Wachstumsplan“ für die europäische Wirtschaft gefordert. BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner betonte, dass die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas in der kommenden Legislaturperiode höchste Priorität haben müsse.
Um dies zu erreichen, sieht der BDI mehrere Handlungsfelder. Zum einen müsse das neue EU-Parlament eine bessere Balance zwischen ökologischen Zielen und der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen finden. Gönner warnte davor, Umweltschutz einseitig in den Vordergrund zu stellen und dadurch die Wirtschaft zu belasten. Stattdessen gelte es, beide Ziele gleichermaßen zu berücksichtigen und nach Lösungen zu suchen, die sowohl dem Klimaschutz als auch der Industrie dienen.
Als weitere wichtige Maßnahmen nannte der BDI die Vollendung des europäischen Binnenmarktes, den Abschluss von Freihandelsabkommen mit wichtigen Wirtschaftspartnern sowie den Abbau von Bürokratie. Ein einheitlicher und funktionstüchtiger EU-Binnenmarkt werde dazu beitragen, Handelshemmnisse abzubauen, den Wettbewerb zu fördern und das Wachstum anzukurbeln. Gleichzeitig könnten Freihandelsabkommen den Zugang zu internationalen Märkten erleichtern und europäischen Unternehmen neue Chancen eröffnen. Der Abbau von übermäßiger Bürokratie wiederum würde Firmen entlasten und ihre Flexibilität erhöhen.
Insgesamt plädiert der BDI somit für eine Wirtschaftspolitik auf EU-Ebene, die Wachstum, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in den Mittelpunkt stellt, ohne dabei ökologische Ziele aus den Augen zu verlieren. Die Forderungen des Verbandes zeigen, dass die Wirtschaft von der neuen Legislaturperiode des EU-Parlaments klare und ausgewogene Weichenstellungen für die Zukunft erwartet.
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