Der frühere bayerische Ministerpräsident und Protestant Günther Beckstein (CSU) hat seine eigene Kirche wegen des Umgangs mit Missbrauchsopfern kritisiert. Nicht nur bei den Katholiken, auch bei den Protestanten sei nicht alles vorbildlich gelaufen, sagte Beckstein.
„Auch bei uns wurde vertuscht. Wir sind nicht die Heiligen.“ Es sei ein Fehler gewesen, den Missbrauch „unter den Teppich zu kehren, um die Institution Kirche nicht zu beschädigen“. Christen wüssten doch, dass das Bodenpersonal Gottes fehlerhaft sei. Das Mitglied der evangelischen Landessynode setzte sich auch mit seinem eigenen Handeln auseinander. ?Die eine oder andere Entscheidung war überzogen, vielleicht auch falsch?, sagte er über seine jahrelang umstrittene Asylpolitik. „Ich wollte weder ein Heiliger sein noch ein Schwein“, sagte Beckstein. „Die Menschen wollen keine Politiker, die herzlos und eiskalt sind. Sie wollen einen Politiker mit sozialen und emotionalen Fähigkeiten.“
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