Alle zwei Jahre müssen Autofahrer ihren Wagen für eine neue Plakette checken lassen. Die erste Untersuchung für Neuwagen ist nach drei Jahren fällig. Der Autobesitzer darf sich aussuchen, wen er die notwendige Plakette aufs Nummernschild kleben lässt. TÜV, Dekra und GTÜ haben eigene Prüfstellen und gehen in Werkstätten. Auch bundesweite Reifen- und Autoteileverkäufer bieten ihre Dienste an.
Wo ist es am günstigsten? Wir haben bei 50 Betrieben in NRW nachgefragt. Zwei Autos sollten die Plaketten in Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Essen und Köln erhalten. Der erste Wagen: eine A-Klasse von Mercedes Benz, Baujahr 2013 mit Benzin-Motor. Für 79 Euro hätten Pitstop und zwei Mercedes-Werkstätten die Plakette vergeben. Einen Euro günstiger war eine freie Werkstatt in Köln.
Das Gros der Konkurrenz kassierte zwischen knapp 90 und gut 100 Euro: etwa Vergölst, A.T.U. und TÜV, Dekra und GTÜ. Besonders schwungvoll an der Preisschraube drehte mit rund 117 Euro ein VW-Händler in Essen. Er verlangte damit 50 Prozent mehr als der freie Kölner Konkurrent.
Ein VW Golf Variant von 2005 mit Dieselmotor war unser zweiter Testwagen. Erstaunlicherweise waren hier die Preise vergleichbar. Wir hatten zunächst mit höheren Kosten gerechnet. Denn beim Gros der Fahrzeuge ab Baujahr 2006 dokumentiert eine On-Board-Diagnose den Schadstoff-Ausstoß, eine zeitintensivere Messung am Auspuffrohr entfällt. Bei manch altem Schätzchen muss die jedoch noch vorgenommen werden. Vor allem die Prüforganisationen ließen sich den Aufwand extra mit fünf bis elf Euro bezahlen.
Wichtig zu wissen: Viele Filialbetriebe und Werkstätten bestanden auf Terminvereinbarung. 15 Tage betrug die Wartezeit in der Spitze. Denn vielerorts kommen die Prüfer nur ein- bis zweimal die Woche ins Haus. Motto dabei: morgens bringen, nachmittags abholen.
Anders bei den Prüfstellen: Hier kann man in der Regel das Fahrzeug auch unangemeldet vorfahren – und bei wenig Betrieb oft schon nach weniger als einer Stunde mit frischer Plakette wieder mitnehmen – sofern es ohne größere Beanstandungen von der Bühne kommt.
Tiefer in die Tasche greifen müssen Autobesitzer, die den Fälligkeitstermin ihrer HU-Plakette überziehen. Ist der Check bereits mehr als zwei Monate überfällig, schauen die Sachverständigen genauer hin, und schlagen dafür 20 Prozent auf die üblichen Gebühren drauf.
Und wie wird man beim TÜV Rheinland zum Millionär? Die Chance darauf bekommt jeder, der mit einer Prüfstelle einen Termin vereinbart hat und mindestens 15 Minuten warten muss, bis der Prüfer mit seiner Arbeit beginnt. Für diese Bummelei gibt’s ein Jahreslos der Deutschen Fernsehlotterie im Wert von 45 Euro – Hauptpreis: 1.000.000 Euro.
Quelle:VZ NRW
Kommentar hinterlassen