Umweltbundesamt
Bekanntmachung
der Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren
gemäß § 11 der Trinkwasserverordnung
– 24. Änderung –
(Stand: November 2022)
Nachstehend wird die Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren gemäß § 11 der Trinkwasserverordnung (TrinkwV)1 in der Fassung der 24. Änderung bekannt gegeben.
1 Einleitung
Während der Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser dürfen nur solche Aufbereitungsstoffe verwendet und nur solche Desinfektionsverfahren angewendet werden, die in der vorliegenden Liste enthalten sind. Ausnahmen hiervon gelten lediglich bei Vorliegen einer Genehmigung des Umweltbundesamtes (UBA) unter den Voraussetzungen des § 12 TrinkwV.
Aufbereitungsstoffe sind alle Stoffe, die bei der Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers bis zur Entnahmestelle eingesetzt werden und durch die sich die Zusammensetzung des entnommenen Trinkwassers verändern kann (§ 3 Nummer 8 TrinkwV).
Es dürfen nur Aufbereitungsstoffe (einschließlich ihrer Ionen, sofern diese durch Ionenaustauscher oder durch Elektrolyse zugeführt werden) zugesetzt werden, die notwendig sind, um mindestens eines der folgenden Aufbereitungsziele zu erreichen:
- a)
-
Entfernung von unerwünschten Stoffen aus dem Rohwasser durch die Aufbereitung im Wasserwerk.
- b)
-
Veränderung der Zusammensetzung des fortgeleiteten Wassers zur Einhaltung der Anforderungen an die Beschaffenheit des Trinkwassers im Verteilungsnetz bis zur Entnahmestelle beim Verbraucher. Die Anforderungen können über die Anforderungen der TrinkwV hinausgehen, zum Beispiel hinsichtlich der korrosionschemischen Eigenschaften. Die Veränderung der Wasserzusammensetzung schließt die weitergehende Aufbereitung zu technischen Zwecken (z. B. Enthärtung) mit ein.
- c)
-
Abtötung bzw. Inaktivierung von Krankheitserregern:
- –
-
bei der Wasseraufbereitung im Wasserwerk (Primärdesinfektion),
- –
-
bei der Verteilung des Trinkwassers auf festen Leitungswegen (Sekundärdesinfektion) sowie
- –
-
bei der Lagerung des Trinkwassers in Behältern (Sekundärdesinfektion).
Ziel sollte es sein, ausschließlich solche Aufbereitungsstoffe einzusetzen, die den geringeren Gehalt an Verunreinigungen gegenüber Vergleichsprodukten aufweisen oder toxikologisch unbedenklicher als deren Vergleichsprodukte sind. Die Vergleichbarkeit ergibt sich u. a. aus Einsatzzweck, Wirksamkeit und Handhabbarkeit. Das bedeutet für Desinfektionsverfahren, dass mittel- und langfristig solche Verfahren bevorzugt eingesetzt werden, die eine geringere Belastung an unerwünschten Nebenprodukten erzeugen. Insbesondere in den Fällen, in denen keine Desinfektionskapazität in dem behandelten Trinkwasser aufrechterhalten werden soll, sind Alternativen zur Chlordosierung zu prüfen. Bis dahin sind alle in der Liste aufgeführten Desinfektionsverfahren anwendbar.
Aufbereitungsstoffe, die nach Buchstabe a zugesetzt werden und bestimmungsgemäß nicht im Trinkwasser verbleiben, müssen nach abgeschlossener Aufbereitung vollständig aus dem Trinkwasser entfernt werden. Diese Anforderung gilt nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik (a. a. R. d. T.) als erfüllt, wenn die Stoffe soweit aus dem Wasser entfernt werden, dass sie oder ihre Umwandlungsprodukte nur bis auf technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Reste in gesundheitlich, geruchlich und geschmacklich unbedenklichen Anteilen im Trinkwasser enthalten sind.
Aufbereitungsstoffe, die nach den Buchstaben b und c zugesetzt werden und bestimmungsgemäß im Trinkwasser verbleiben, sind entsprechend dem Minimierungsgebot in den Einsatzmengen der Aufbereitungsstoffe auf das für die Erreichung des Aufbereitungsziels erforderliche Maß zu beschränken.
Da durch die TrinkwV bei der Gewinnung des Rohwassers, dessen Aufbereitung zu Trinkwasser und der Verteilung bis zu den Verbrauchern auf die a. a. R. d. T. Bezug genommen wird, trifft dies auch auf die Qualität der Aufbereitungsstoffe zu. Als Grundlage für die Überprüfung der Anforderungen an die Aufbereitungsstoffe gemäß § 11 TrinkwV ist grundsätzlich das Europäische Regelwerk der Normungsreihe „Produkte zur Aufbereitung von Wasser für den menschlichen Gebrauch“ heranzuziehen. Durch dieses Vorgehen ist eine internationale Harmonisierung der Qualität von Aufbereitungsstoffen für die Herstellung von Trinkwasser sichergestellt. Die Produktnormen gelten in ihrer Gesamtheit für die Sicherstellung der Qualität der Aufbereitungsstoffe. Damit stellt das Vorliegen einer Produktnorm ein notwendiges, aber kein hinreichendes Kriterium für die Aufnahme in die Liste dar.
Des Weiteren sind die Anforderungen des DVGW-Arbeitsblattes W 204 „Aufbereitungsstoffe in der Trinkwasserversorgung – Regeln für Auswahl, Beschaffung und Qualitätssicherung“ zu berücksichtigen.
Der Einsatz von nicht gelisteten Ionenaustauschern und anderen Filtermaterialien (z. B. Füllkörper, natürliche Sande für die Langsamsandfiltration) zur Aufbereitung von Trinkwasser, die schon vor der Einführung der Liste in Betrieb waren, darf auch weiterhin nach den a. a. R. d. T. und nachgewiesener Wirksamkeit erfolgen. Dabei ist sicherzustellen, dass keine chemischen Substanzen aus Ionenaustauschern oder anderen Filtermaterialien in das aufbereitete Wasser übergehen, die eine vermeidbare oder unvertretbare Auswirkung auf Gesundheit und Umwelt haben.
Das in DIN EN 12902 beschriebene Prüfverfahren für körniges Material zur Ermittlung von wasserextrahierbaren chemischen Substanzen kann zur Abschätzung der möglichen Auslaugung des Materials an chemischen Parametern herangezogen werden.
Wie bisher darf Luft für die Oxidation, Sauerstoffanreicherung, mechanische Entsäuerung durch Gasaustausch und für die Ozonerzeugung eingesetzt werden.
Der Anwendungsbereich der Liste bezieht sich auf den Teil der Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung, in dem das geförderte Rohwasser zu Trinkwasser wird. Dieser Bereich erstreckt sich von der Rohwasserentnahme bis zur Übergabestelle an die Endverbraucher gemäß § 8 TrinkwV (Entnahmearmatur für Trinkwasser).
In den Bereichen im Vorfeld der eigentlichen Rohwasserentnahme (z. B. der Voraufbereitung durch Grundwasseranreicherung) und des Rohwasserschutzes (z. B. durch Phosphateliminierung im Vorfluter) sind die a. a. R. d. T. zu beachten.
2 Rechtsrahmen
Rechtsgrundlage für die Festlegungen in der Liste sind insbesondere die §§ 11 und 16 Absatz 4 TrinkwV.
Nach § 11 Absatz 3 Satz 1 TrinkwV müssen die eingesetzten Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren hinreichend wirksam sein und dürfen keine vermeidbaren oder unvertretbaren Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt haben.
Die Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren gemäß § 11 TrinkwV wird vom Umweltbundesamt (UBA) geführt und aktualisiert. Die Liste hat gemäß § 11 Absatz 1 Satz 2 TrinkwV bezüglich dieser Stoffe Angaben zu enthalten über die
- 1.
-
Reinheit,
- 2.
-
Verwendungszwecke, für die sie ausschließlich eingesetzt werden dürfen,
- 3.
-
zulässige Zugabe,
- 4.
-
zulässigen Höchstkonzentrationen von im Trinkwasser verbleibenden Restmengen und Reaktionsprodukten,
- 5.
-
sonstigen Einsatzbedingungen.
Sie enthält ferner die Mindestkonzentration an freiem Chlor, Chlordioxid oder anderer Aufbereitungsstoffe zur Desinfektion nach Abschluss der Desinfektion. In der Liste wird auch der erforderliche Untersuchungsumfang für die Aufbereitungsstoffe spezifiziert. In die Liste werden ferner Verfahren zur Desinfektion sowie deren Einsatzbedingungen, die die Wirksamkeit dieser Verfahren sicherstellen, aufgenommen.
Aufbereitungsstoffe zur Desinfektion können nur dann in die Liste aufgenommen werden, wenn sie gemäß Verordnung (EU) Nr. 528/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung auf dem Markt und die Verwendung von Biozidprodukten (ABl. L 167 vom 27.6.2012, S. 1) für diesen Zweck in Europa zugelassen sind.
3 Struktur der Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren gemäß § 11 TrinkwV
Die Liste gliedert sich in fünf Teile:
- Teil I a:
-
Aufbereitungsstoffe, die als Lösungen oder als Gase eingesetzt werden
- Teil I b:
-
Aufbereitungsstoffe, die als Feststoffe eingesetzt werden
- Teil I c:
-
Aufbereitungsstoffe, die zur Desinfektion des Wassers eingesetzt werden
- Teil II:
-
Desinfektionsverfahren
- Teil III:
-
Aufbereitungsstoffe, die für den Bedarf der Bundeswehr im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung, für den zivilen Bedarf in einem Verteidigungsfall im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat sowie in Katastrophenfällen oder bei Großschadensereignissen bei ernsthafter Gefährdung der Wasserversorgung mit Zustimmung der für den Katastrophenschutz zuständigen Behörden eingesetzt werden
Erläuterungen zu den Tabellenspalten der Liste
- –
-
StoffnameBezeichnung des Stoffes gemäß den a. a. R. d. T.
- –
-
CAS-NummerChemical Abstracts Service Registry Number – Die Nummern entsprechen den Rechercheergebnissen bei „STN International“ (http://www.cas.org/index).
- –
-
EINECS-NummerEuropean Inventory of Existing Commercial Chemical Substances – Die Nummern entsprechen den Rechercheergebnissen beim „European Chemical Substances Information System“ (http://echa.europa.eu/de/information-on-chemicals/ec-inventory).
- –
-
VerwendungszweckIn der Spalte Verwendungszweck ist festgelegt, für welche Zwecke der Aufbereitungsstoff ausschließlich eingesetzt werden darf.
- –
-
ReinheitsanforderungenDie Reinheitsanforderungen beziehen sich auf den normativen Teil entsprechender DIN (EN)-Normen. In diesem Fall sind die Zahlenwerte in den Tabellen der entsprechenden DIN (EN)-Normen, einschließlich der sonstigen Anforderungen der jeweiligen Normen, einzuhalten. Wenn ein Produkt in mehreren Reinheitsklassen (Typen, Qualitäten) angeboten wird, ist die jeweilige Klasse in der Spalte angegeben. Alternativ werden im Einzelfall konkrete Reinheitsanforderungen gestellt.Für Aufbereitungsstoffe des Teils I b sollte keine Erhöhung des Gehalts an chemischen Substanzen durch den Aufbereitungsstoff nach der Einfüllung, Spülung und Inbetriebnahme eines Filtersystems, in dem Trinkwasser produziert wird, erfolgen.
- –
-
Maximal zulässige Zugabe
Die Angabe der zulässigen Zugabe (Dosierung) in der Liste richtet sich
- 1.
-
nach der sogenannten 10-%-Regel, bezogen auf die Parameter der Anlage 2 der TrinkwV,
- 2.
-
nach Angaben zur Referenzdosierung in den a. a. R. d. T. und
- 3.
-
nach Erfahrungswerten der Wasserwerksbetreiber und Beachtung des Minimierungsgebots des § 6 TrinkwV.Die 10-%-Regel ist eine allgemein anerkannte Übereinkunft der Fachleute auf europäischer Ebene und besagt, dass durch die Anwendung von Aufbereitungsstoffen bei der Aufbereitung von Trinkwasser die Konzentration eines mit einem Grenzwert versehenen gesundheitsrelevanten Parameters im aufbereiteten Wasser um nicht mehr als 10 % seines Grenzwertes erhöht werden darf. Daher richtet sich z. B. die maximale Dosiermenge eines Aufbereitungsstoffes neben der technisch notwendigen Menge auch nach dessen Gehalt an Verunreinigungen (z. B. Schwermetalle, Monomere).
- –
-
Höchstkonzentration nach AufbereitungDie Höchstkonzentration nach der Aufbereitung bezieht sich auf den wirksamen Anteil des eingesetzten Aufbereitungsstoffes bzw. auf dessen Reaktionsprodukte. Bei Desinfektionsmitteln werden entsprechend den gesetzlichen Anforderungen eine Höchstkonzentration und eine Mindestkonzentration des Desinfektionsmittels angegeben.
- –
-
Zu beachtende ReaktionsprodukteIn dieser Spalte werden Reaktionsprodukte aufgeführt, für die z. B. ein Grenzwert in der TrinkwV angegeben ist.
- –
-
BemerkungenIn dieser Spalte werden die zu beachtenden Besonderheiten beim Einsatz der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren festgelegt und Hinweise gegeben.
4 Untersuchungsumfang
Bei der Bestimmung des erforderlichen Untersuchungsumfangs für die Aufbereitungsstoffe sind die folgenden zwei Bereiche zu trennen:
- –
-
die Kontrolle der zugesetzten Menge eines Aufbereitungsstoffes und
- –
-
der verbleibende Restgehalt des Stoffes nach abgeschlossener Aufbereitung.
Bei Stoffen, die bestimmungsgemäß im Trinkwasser verbleiben, ergibt sich die Restkonzentration aus der in einem bestimmten Zeitraum zugesetzten Menge des Stoffes und dem in diesem Zeitraum aufbereiteten Wasservolumen. Bei Stoffen, die bei oder nach der Aufbereitung wieder aus dem Wasser entfernt werden oder deren Konzentration von selbst abnimmt, ergibt sich die Konzentration im aufbereiteten Trinkwasser aus den bei der Aufbereitung nach den a. a. R. d. T. unvermeidbaren Restmengen.
Die anzuwendenden Untersuchungsverfahren richten sich nach den a. a. R. d. T.
Die Untersuchungshäufigkeit und der Untersuchungsumfang richten sich nach der Art des Aufbereitungsstoffes und sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
Tabelle 1: Untersuchungsumfang und Untersuchungshäufigkeit gemäß § 11 TrinkwV
- a)
-
Für Aufbereitungsstoffe, die für die Desinfektion eingesetzt werden
Untersuchungsumfang Untersuchungshäufigkeit Dokumentation Bemerkungen Kontrolle der zugesetzten Menge des Einsatzprodukts (Verbrauch) wöchentlich Betriebsbuch Entfällt bei kontinuierlicher Messung und Speicherung der Daten Kontrolle der Konzentration des Wirkstoffes im aufbereiteten Wasser täglich Betriebsbuch + Analysenbefund Die tägliche Messung hat im Rahmen der Betriebskontrolle durch geschultes Personal zu erfolgen. Entfällt bei kontinuierlicher Messung und Speicherung der Daten
- b)
-
Für Aufbereitungsstoffe mit begrenzter Höchstkonzentration nach Aufbereitung
Untersuchungsumfang Untersuchungshäufigkeit Dokumentation Bemerkung Kontrolle der zugesetzten Menge des Einsatzprodukts (Verbrauch) wöchentlich Betriebsbuch Entfällt bei kontinuierlicher Messung und Speicherung der Daten Kontrolle der Konzentration des Wirkstoffes im aufbereiteten Wasser wöchentlich Betriebsbuch + Analysenbefund Entfällt bei kontinuierlicher Messung und Speicherung der Daten - c)
-
Für alle übrigen Aufbereitungsstoffe
Untersuchungsumfang Untersuchungshäufigkeit Dokumentation Bemerkung Kontrolle der zugesetzten Menge des Einsatzprodukts (Verbrauch) wöchentlich Betriebsbuch Entfällt bei kontinuierlicher Messung und Speicherung der Daten - d)
-
Regeneriersalze für Ionenaustauscher für dezentrale Enthärtung
Untersuchungsumfang Untersuchungshäufigkeit Dokumentation Bemerkung Kontrolle der eingesetzten Salzmenge (als Masse in kg) und die damit aufbereitete Wassermenge (als Volumen in m³) Bei jeder Ergänzung oder Neubefüllung des Salzvorrats Betriebsbuch Entfällt bei kontinuierlicher Messung und Speicherung der Daten Der Salzverbrauch sollte in einem Bereich liegen, der nach Herstellerangaben des Ionenaustauschers zu erwarten ist.
5 Verfahren zur Erstellung und Fortschreibung der Liste
Anträge nach § 11 Absatz 5 TrinkwV auf Änderung der Liste sind an das Umweltbundesamt, Abteilung II 3, Postfach 33 00 22, 14191 Berlin, zu richten. Einzelheiten zu dem Verfahren hat das Umweltbundesamt in einer Geschäftsordnung festgelegt.
Die TrinkwV fordert nach § 11 Absatz 4 eine Beteiligung der Länder, Behörden und Fachkreise bei der Führung der Liste.
6 Geplante Änderungen in der Liste
Folgende Änderungen sind vorgesehen:
Tabelle 2: Geplante Änderungen in der Liste
Teil der Liste | Aufbereitungsstoff/Verfahren | Änderung |
Einleitung Absatz 6 |
Regelung zum weiteren Einsatz von Ionenaustauschern, die vor Inkrafttreten der Liste in Betrieb waren | wird entfallen (ab 1. Januar 2025).
Für die Möglichkeit einer Weiterverwendung der Ionenaustauscherharze, die vor Inkrafttreten der Liste in Betrieb waren, ist eine rechtzeitige Antragstellung beim Umweltbundesamt notwendig. |
Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren
gemäß § 11 TrinkwV
Stand: November 2022
Teil I a
Aufbereitungsstoffe, die als Lösungen oder als Gase eingesetzt werden
Teil I a: Aufbereitungsstoffe, die als Lösungen oder als Gase eingesetzt werden; Stand November 2022
Lfd. Nr. | Stoffname | CAS-Nummer | EINECS-Nummer | Verwendungszweck | Reinheits- anforderungen8 |
Maximal zulässige Zugabe | Höchstkonzentration nach Abschluss der Aufbereitung2 |
Zu beachtende Reaktions- produkte |
Bemerkungen |
1 | Aluminiumchlorid, wasserfrei4 | 7446-70-0 | 231-208-1 | Flockung, Fällung | DIN EN 17034 Tab. 1: Typ 1 | 9 mg/l Al |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | − |
2 | Aluminiumchlorid, basisch4 | 1327-41-9 14215-15-7 | 215-477-2 238-071-7 | Flockung, Fällung | DIN EN 17034 Tab. 1: Typ 1 | 9 mg/l Al |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | − |
3 | Aluminiumchloridhydroxidsulfat4 | 39290-78-3 | 254-400-7 | Flockung, Fällung | DIN EN 17034 Tab. 1: Typ 1 | 9 mg/l Al |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | − |
4 | Aluminiumsulfat4 | 10043-01-3 16828-11-8 7784-31-8 16828-12-9 17927-65-0 |
233-135-0 | Flockung, Fällung | DIN EN 878 Tab. 5: eisenfrei und Tab. 6 Typ 1 |
9 mg/l Al |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | Die CAS-Nummer 17927-65-0 ist nicht in DIN EN 878 aufgeführt. |
5 | anionische und nichtionische Polyacrylamide4 | 25085-02-3 9003-05-8 9003-04-7 |
nicht vorhanden | Flockung | DIN EN 1407 max. 200 mg/kg Acrylamid-Monomer. | 0,5 mg/l | Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | Der Grenzwert für monomeres Acrylamid gilt als eingehalten, wenn die zulässige Zugabe von 0,5 mg/l des Produkts nicht überschritten wird. Frei von kationischen Wirkgruppen |
6 | Calciumchlorid | 10043-52-4 10035-04-8 |
233-140-8 | Einstellung des Calciumgehalts, Regeneration von Sorbentien für Nickelabtrennung | DIN 19626 Tab. 4 | 200 mg/l CaCl2 | − | − | − |
7 | Calciumhydroxid (Weißkalkhydrat) |
1305-62-0 | 215-137-3 | Einstellung des pH-Wertes, des Salzgehalts, des Calciumgehalts, der Säurekapazität, Regeneration von Sorbentien für Nickelabtrennung | DIN EN 12518 Tab. 2 und 3: Qualität A und Tab. 4: Typ 1 | 100 mg/l Ca(OH)2 | − | − | Bei Fällungsenthärtung max. 350 mg/l Zugabe3 Die Grenzwerte für Aluminium und Mangan sind zu beachten. |
8 | Calciumoxid (Weißkalk) |
1305-78-8 | 215-138-9 | Einstellung des pH-Wertes, des Salzgehalts, des Calciumgehalts, der Säurekapazität | DIN EN 12518 Tab. 2 und 3: Qualität A und Tab. 4: Typ 1 |
100 mg/l CaO | − | − | Bei Fällungsenthärtung max. 350 mg/l Zugabe3 Die Grenzwerte für Aluminium und Mangan sind zu beachten. |
9 | Dikaliummonohydrogenphosphat | 7758-11-4 | 231-834-5 | Hemmung der Korrosion, biol. Nitratentfernung | DIN EN 1202 Tab. 1 und 2 | 2,2 mg/l P |
− | − | − |
10 | Dinatriumdihydrogendiphosphat | 7758-16-9 | 231-835-0 | Hemmung der Korrosion, biol. Nitratentfernung | DIN EN 1205 Tab. 1 und 2 | 2,2 mg/l P |
− | − | − |
11 | Dinatriummonohydrogenphosphat | 7558-79-4 | 231-448-7 | Hemmung der Korrosion, biol. Nitratentfernung | DIN EN 1199 Tab. 1 und 2 | 2,2 mg/l P |
− | − | − |
12 | Eisen(II)-sulfat4 | 7720-78-7 7782-63-0 |
231-753-5 | Flockung, Fällung | DIN EN 889 Tab. 1 Qualität 1 Max. Verunreinigung bezogen auf Fe(II): Arsen 1 mg/kg, Cadmium 1 mg/kg, Chrom 100 mg/kg, Quecksilber 0,1 mg/kg, Nickel 300 mg/kg, Blei 10 mg/kg, Antimon 10 mg/kg, Selen 1 mg/kg |
6 mg/l Fe |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | Bei den gesondert aufgeführten Reinheitsanforderungen handelt es sich um die Vorgaben der DIN EN 889:2005 Tab. 2 Typ 1. |
13 | Eisen(III)-chlorid | 7705-08-0 10025-77-1 |
231-729-4 | Flockung, Fällung | DIN EN 888 Tab. 3 Qualität 1 Max. Verunreinigung bezogen auf Fe(III): Arsen 20 mg/kg, Cadmium 1 mg/kg, Chrom 50 mg/kg, Quecksilber 0,3 mg/kg, Nickel 60 mg/kg, Blei 35 mg/kg, Antimon 10 mg/kg, Selen 10 mg/kg |
12 mg/l Fe |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | Soweit sich durch außergewöhnliche Umstände die Rohwasserbeschaffenheit vorübergehend verändert, kann kurzfristig die maximale Zugabe erhöht werden, wenn sichergestellt ist, dass dies zu keiner vermeidbaren Beeinträchtigung der Gesundheit führt und anders das Aufbereitungsziel nicht erreicht werden kann.
Bei den gesondert aufgeführten Reinheitsanforderungen handelt es sich um die Vorgaben der DIN EN 888:2005 Tab. 4 Typ 1. |
14 | Eisen(III)-chloridsulfat4 | 12410-14-9 | 235-649-0 | Flockung, Fällung | DIN EN 891 Tab. 1 Qualität 1 Max. Verunreinigung bezogen auf Fe(III): Arsen 1 mg/kg, Cadmium 1 mg/kg, Chrom 100 mg/kg, Quecksilber 0,1 mg/kg, Nickel 300 mg/kg, Blei 10 mg/kg, Antimon 10 mg/kg, Selen 1 mg/kg |
6 mg/l Fe |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | Bei den gesondert aufgeführten Reinheitsanforderungen handelt es sich um die Vorgaben der DIN EN 891:2005 Tab. 2 Typ 1. |
15 | Eisen(III)-sulfat4 | 10028-22-5 | 233-072-9 | Flockung, Fällung | DIN EN 890 Tab. 2 Qualität 1 Max. Verunreinigung bezogen auf Fe(III): Arsen 1 mg/kg, Cadmium 1 mg/kg, Chrom 100 mg/kg, Quecksilber 0,1 mg/kg, Nickel 300 mg/kg, Blei 10 mg/kg, Antimon 10 mg/kg, Selen 1 mg/kg |
6 mg/l Fe |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | Bei den gesondert aufgeführten Reinheitsanforderungen handelt es sich um die Vorgaben der DIN EN 890:2012 Tab. 3 Typ 1. |
16 | Essigsäure | 64-19-7 | 200-580-7 | biol. Nitratentfernung | DIN EN 13194, Tab. 2 und Tab. 3 | − | Technisch unvermeidbare sowie technologisch und mikrobiologisch unwirksame Anteile | − | Aerobe Verhältnisse im Wasser sind nach abgeschlossener Aufbereitung sicherzustellen. Die EINECS-Nummer entspricht nicht der DIN EN 13194. |
17 | Ethanol | 64-17-5 | 200-57-86 | biol. Nitratentfernung | DIN EN 13176 Tab. 2 | 50 mg/l C2H5OH | Technisch unvermeidbare sowie technologisch und mikrobiologisch unwirksame Anteile | − | Aerobe Verhältnisse im Wasser sind nach abgeschlossener Aufbereitung sicherzustellen. |
18 | Helium | 7440-59-7 | 231-168-5 | Leckagesuche im Rohrleitungssystem | ≥ 99,999 % O2 ≤ 2 ppm N2 ≤ 3 ppm H2O ≤ 3 ppm KW ≤ 0,2 ppm |
− | − | − | − |
19 | Kaliumpermanganat | 7722-64-7 | 231-760-3 | Oxidation | DIN EN 12672 Tab. 2 | 10 mg/l KMnO4 | − | − | − |
20 | Kaliumperoxomonosulfat [Kaliummonopersulfat (2 KHSO5, KHSO4, K2SO4)] |
70693-62-8 | 274-778-7 | Oxidation, Herstellung von Chlordioxid |
DIN EN 12678 Tab. 1: Typ 1 | 5,5 mg/l, berechnet als H2O2 | 0,1 mg/l, berechnet als H2O2 |
− | − |
21 | Kaliumtripolyphosphat | 13845-36-8 | 237-574-9 | Hemmung der Korrosion, Hemmung der Steinablagerung bei dezentraler Anwendung | DIN EN 1211 Tab. 1 und 2 | 2,2 mg/l P |
− | − | − |
22 | Kohlenstoffdioxid | 124-38-9 | 204-696-9 | Einstellung des pH-Wertes, des Salzgehalts, des Calciumgehalts, der Säurekapazität, Regeneration von Sorbentien |
DIN EN 936: Das Produkt muss eine Mindestreinheit von 99,7 % des Volumens an CO2 enthalten. Kohlenstoffdioxid muss darüber hinaus frei von Ölen und Phenolen sein, die den Geschmack des Trinkwassers beeinträchtigen können. | − | − | − | Der pH-Wert des abgegebenen Trinkwassers muss zwischen ≥ 6,5 und ≤ 9,5 liegen. |
23 | Mangan(II)-chlorid x 1 H₂O | 64333-01-3 | 231-869-6 | Entfernung von Nickel | DIN 19677 Tab. 5 | 2 mg/l Mn |
− | − | − |
24 | Monocalciumphosphat | 7758-23-8 | 231-837-1 | Hemmung der Korrosion, biol. Nitratentfernung | DIN EN 1204 Tab. 1 und 2 | 2,2 mg/l P |
− | − | − |
25 | Monokaliumdihydrogenphosphat (Kaliumorthophosphat) | 7778-77-0 | 231-913-4 | Hemmung der Korrosion, biol. Nitratentfernung | DIN EN 1201 Tab. 1 und 2 | 2,2 mg/l P |
− | − | − |
26 | Mononatriumdihydrogenphosphat (Natriumorthophosphat) | 7558-80-7 | 231-449-2 | Hemmung der Korrosion, biol. Nitratentfernung | DIN EN 1198 Tab. 1 und 2 | 2,2 mg/l P |
− | − | − |
27 | Natriumaluminat | 11138-49-1 | 234-391-6 | Flockung | DIN EN 882 Tab. 2 und Tab. 3: Typ 1 | 2,85 mg/l Al |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | − |
28 | Natriumcarbonat | 497-19-8 | 207-838-8 | Einstellung des pH-Wertes, des Salzgehalts, der Säurekapazität; Regeneration von Sorbentien |
DIN EN 897 Tab. 1 und 2 | 250 mg/l Na2CO3 |
− | − | − |
29 | Natriumchlorid | 7647-14-5 | 231-598-3 | Herstellung von Chlor durch Elektrolyse _________________ Regeneration von Sorbentien für dezentral betriebene Ionenaustauscher |
DIN EN 14805 Tab. 3: Typ 1
____________________ |
− | − | − | − |
30 | Natriumchlorit | 7758-19-2 | 231-836-6 | Herstellung von Chlordioxid | DIN EN 938, Tab. 5, Tab. 6: Typ 1 | − | − | − | − |
31 | Natriumdisulfit | 7681-57-4 | 231-673-0 | Reduktion | DIN EN 12121 Tab. 1 Die Summe der Massenanteile von Natriumsulfat und Natriumchlorid darf 5 % (m/m) nicht übersteigen. | 5 mg/l SO32- |
2 mg/l SO32- |
− | − |
32 | Natriumhydrogencarbonat | 144-55-8 | 205-633-8 | Einstellung des pH-Wertes, des Salzgehalts, der Säurekapazität; Regeneration von Sorbentien | DIN EN 898 Tab. 1 und 2 | 250 mg/l NaHCO3 |
− | − | − |
33 | Natriumhydrogensulfit | 7631-90-5 | 231-548-0 | Reduktion | DIN EN 12120 Tab. 1 Die Summe der Massenanteile von Natriumsulfat und Natriumchlorid darf 5 % des Handelsprodukts, d. h. der Lösung mit einem Massenanteil von 40 % NaHSO3, nicht übersteigen. | 5 mg/l SO32- |
2 mg/l SO32- |
− | Die EINECS-Nummer entspricht nicht der DIN EN 12120. |
34 | Natriumhydroxid | 1310-73-2 | 215-185-5 | Einstellung des pH-Wertes, des Salzgehalts, der Säurekapazität, des Calciumgehalts; Regeneration von Sorbentien |
DIN EN 896 Tab. 1 und Tab. 2: Typ 1 | 100 mg/l NaOH |
− | − | − |
35 | Natriumpermanganat | 10101-50-5 | 233-251-1 | Oxidation | DIN EN 15482 | 7,5 mg/l MnO4– |
− | − | − |
36 | Natriumperoxodisulfat | 7775-27-1 | 231-892-1 | Oxidation, Herstellung von Chlordioxid |
DIN EN 12926 Tab. 1: Typ 1 | 7,0 mg/l, berechnet als H2O2 | 0,1 mg/l, berechnet als H2O2 |
− | − |
37 | Natriumpolyphosphat | 68915-31-1 | 272-808-3 | Hemmung der Korrosion, Hemmung der Steinablagerung bei dezentraler Anwendung, Antiscalants für Membranen |
DIN EN 1212 Tab. 1 und 2 DIN EN 15041 |
2,2 mg/l P |
− | − | − |
38 | Natriumsilikat | 1344-09-8 | 215-687-4 | Hemmung der Korrosion | DIN EN 1209, Tab. 1 | 15 mg/l SiO2 |
− | − | Einsatz nur in Mischung mit hier gelisteten Phosphaten, Natriumhydroxid, Natriumcarbonat oder Natriumhydrogencarbonat |
39 | Natriumsulfit | 7757-83-7 | 231-821-4 | Reduktion | DIN EN 12124 Tab. 1 Der Massenanteil von Natriumsulfat im Produkt darf 5 % nicht übersteigen. Der Massenanteil an Eisen im Produkt darf 25 mg/kg nicht überschreiten. |
5 mg/l SO32- |
2 mg/l SO32- |
− | − |
40 | Natriumthiosulfat | 7772-98-7 10102-17-7 |
231-867-5 | Reduktion | DIN EN 12125 Tab. 1 Der Massenanteil von Natriumsulfat im Produkt darf 5 % nicht übersteigen. |
7 mg/l S2O32- |
3 mg/l S2O32- |
− | − |
41 | Natriumtripolyphosphat | 7758-29-4 | 231-838-7 | Hemmung der Korrosion, Hemmung der Steinablagerung bei dezentraler Anwendung, Antiscalants für Membranen |
DIN EN 1210 Tab. 1 und 2 | 2,2 mg/l P |
− | − | − |
42 | Ozon | 10028-15-6 | 233-069-2 | Oxidation, Desinfektion | DIN EN 1278 Anhang A.3.2 | 10 mg/l O3 |
0,05 mg/l O3 |
Trihalogen-methane, Bromat | Siehe auch Liste Teil I c |
43 | Phosphonsäuren | 6419-19-8 22042-96-2 32545-75-8 2809-21-4 15827-60-8 1429-50-1 5995-42-6 37971-36-1 23605-74-5 |
229-146-5 244-751-4 251-094-7 220-552-8 239-931-4 215-851-5 227-833-4 253-733-5 245-781-0 |
Antiscalants für Membranen | DIN EN 15040 | 2,5 mg/l Trocken-masse des Produkts | − | − | − |
44 | Phosphorsäure | 7664-38-2 | 231-633-2 | Biol. Nitratentfernung | DIN EN 974 Tab. 1 | 5 mg/l P |
Technisch unvermeidbare sowie technologisch und mikrobiologisch unwirksame Anteile | − | Aerobe Verhältnisse im Wasser sind nach abgeschlossener Aufbereitung sicherzustellen. |
45 | Polyaluminiumchloridhydroxid4 | 1327-41-9 12042-91-0 10284-64-7 | 215-477-2 234-933-1 233-632-2 | Flockung, Fällung | DIN EN 17034 Tab. 1: Typ 1 |
9 mg/l Al |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | − |
46 | Polyaluminiumhydroxidchlorid- silikat4 |
94894-80-1 | − | Flockung, Fällung | DIN EN 885 Tab. 1: Typ 1 | 9 mg/l Al |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | − |
47 | Polyaluminiumhydroxidchloridsulfat4 | 39290-78-3 | 254-400-7 | Flockung, Fällung | DIN EN 17034 Tab. 1: Typ 1 |
9 mg/l Al |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | − |
48 | Polyaluminiumhydroxidsilikatsulfat4 | 131148-05-5 | − | Flockung, Fällung | DIN EN 886 Tab. 1: Typ 1 | 9 mg/l Al |
Technisch unvermeidbare und technologisch unwirksame Anteile | − | − |
49 | Polycarbonsäuren | 9003-01-4 9003-06-9 29132-58-9 |
– | Antiscalants für Membranen | DIN EN 15039 | 2,5 mg/l Trocken-masse des Produkts | − | − | − |
50 | Salzsäure | 7647-01-0 | 231-595-7 | Einstellung des pH-Wertes, des Salzgehalts, der Säurekapazität; Regeneration von Sorbentien, Herstellung von Chlordioxid | DIN EN 939 Tab. 4 und Tab. 5: Typ 1 |
250 mg/l HCl | − | − | Der Grenzwert für Chlorid ist zu beachten (Konzentration im Rohwasser + Zugabemenge). |
51 | Sauerstoff | 7782-44-7 | 231-956-9 | Oxidation, Sauerstoffanreicherung | DIN EN 12876 Der Kohlenwasserstoffgehalt (als Methan-Index) muss unter 50 ppm (V/V) liegen | − | − | − | Nicht höher als O2-Sättigung |
52 | Schwefeldioxid | 7446-09-5 | 231-195-2 | Reduktion | DIN EN 1019 Tab. 1 | 5 mg/l SO32- |
2 mg/l SO32- |
− | − |
53 | Schwefelsäure | 7664-93-9 | 231-639-5 | Einstellung des pH-Wertes, des Salzgehalts, der Säurekapazität; Regeneration von Sorbentien | DIN EN 899 Tab. 1 | 240 mg/l H2SO4 | − | − | Der Grenzwert für Sulfat ist zu beachten (Konzentration im Rohwasser + Zugabemenge). |
54 | Tetrakaliumdiphosphat | 7320-34-5 | 230-785-7 | Hemmung der Korrosion, biol. Nitratentfernung |
DIN EN 1207 Tab. 1 und 2 | 2,2 mg/l P |
− | − | − |
55 | Tetranatriumdiphosphat | 7722-88-5 | 231-767-1 | Hemmung der Korrosion, biol. Nitratentfernung |
DIN EN 1206 Tab. 1 und 2 | 2,2 mg/l P |
− | − | − |
56 | Trikaliumphosphat | 7778-53-2 | 231-907-1 | Hemmung der Korrosion, biol. Nitratentfernung |
DIN EN 1203 Tab. 1 und 2 | 2,2 mg/l P |
− | − | − |
57 | Trinatriumphosphat | 7601-54-9 10101-89-0 |
231-509-8 | Hemmung der Korrosion, biol. Nitratentfernung |
DIN EN 1200 Tab. 1 und 2 bezogen auf das wasserfreie Produkt | 2,2 mg/l P |
− | − | − |
58 | Wasserstoff | 1333-74-0 | 215-605-7 | biol. Nitratentfernung | Reinheit: ≥ 99,999 Vol.-% Nebenbestandteile (vpm): ≤ 0,5 CnHm Reinheit ≥ 99,9 Vol.-% bezüglich O2, N2, H2O |
− | − | − | Aerobe Verhältnisse im Wasser sind nach abgeschlossener Aufbereitung sicherzustellen. |
59 | Wasserstoffperoxid | 7722-84-1 | 231-765-0 | Oxidation | DIN EN 902 Tab. 7: Typ 1 | − | − | − | − |
Legende: | |
2 | Einschließlich der Gehalte vor der Aufbereitung und aus anderen Aufbereitungsschritten |
3 | Sollte im Einzelfall die technische Notwendigkeit bestehen, z. B. bei bestimmten Rohwasserverhältnissen, die maximale Aufhärtungsmittelzugabe zu erhöhen, sind dazu vorher der zuständigen Überwachungsbehörde und dem UBA die erforderlichen Unterlagen über das qualitativ höherwertige Aufhärtungsmittel vorzulegen, aus denen hervorgeht, dass die Anforderungen nach § 11 TrinkwV eingehalten werden. |
4 | Sollte im Einzelfall die technische Notwendigkeit bestehen, z. B. bei bestimmten Rohwasserverhältnissen, die maximale Flockungsmittel- bzw. Flockungshilfsmittelzugabe anlagenbezogen zu erhöhen, sind dazu vorher der zuständigen Überwachungsbehörde und dem UBA die erforderlichen Unterlagen vorzulegen, aus denen hervorgeht, dass die Anforderungen nach § 11 TrinkwV eingehalten werden. |
8 | Wenn ein Aufbereitungsstoff vorübergehend nicht in der geforderten Reinheit am Markt verfügbar ist, kann dieser Stoff, sofern in der Produktnorm mehrere Reinheitsklassen definiert sind, in der Klasse mit der nächstgeringeren Reinheit längstens bis zum 30. Juni 2024 eingesetzt werden. Der Unternehmer und der sonstige Inhaber einer Wasserversorgungsanlage haben dem Gesundheitsamt den Einsatz eines solchen Aufbereitungsstoffs vorab schriftlich oder elektronisch anzuzeigen. Die angegebene maximal zulässige Zugabe bleibt unberührt. |
– | keine Angabe |
biol. | biologische |
CAS | Chemical Abstracts Service |
EINECS | European Inventory of Existing Commercial Chemical Substances |
max. | maximal |
Tab. | Tabelle |
Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren
gemäß § 11 TrinkwV
Stand: November 2022
Teil I b
Aufbereitungsstoffe, die als Feststoffe eingesetzt werden
Teil I b: Aufbereitungsstoffe, die als Feststoffe eingesetzt werden; Stand November 2022
Lfd. Nr. | Stoffname | CAS-Nummer | EINECS-Nummer | Verwendungszweck | Reinheits- anforderungen8 |
Maximal zulässige Zugabe | Höchstkonzentration nach Abschluss der Aufbereitung2 |
Zu beachtende Reaktionsprodukte | Bemerkungen |
1 | Aktivkohle, granuliert | 7440-44-0 | 231-153-3 | Adsorption, Entfernung von Chlor und Ozon, biol. Filtration, Entfernung von Partikeln | DIN EN 12915-1 Tab. 1 und 2 | − | − | − | − |
2 | Aktivkohle, pulverförmig | 7440-44-0 | 231-153-3 | Adsorption | DIN EN 12903 Tab. 1 und 2 | − | − | − | − |
3 | Aluminiumoxid, aktiviertes, granuliertes | 1344-28-1 | 215-691-6 | Adsorptive Entfernung von Fluorid | DIN EN 13753 | − | − | − | Der Grenzwert für Aluminium ist einzuhalten. |
4 | Aluminiumsilikate, expandierte (Blähton) | − | − | Entfernung von Partikeln, biol. Filtration |
DIN EN 12905 | − | − | − | Der Grenzwert für Aluminium ist einzuhalten. |
5 | Aluminiumsilikate, natürliche nicht expandierte | − | − | Entfernung von Partikeln | DIN EN 15795 | − | − | − | Der Grenzwert für Aluminium ist einzuhalten. |
6 | Anthrazit | − | − | Entfernung von Partikeln, Entfernung von Chlor und Ozon |
DIN EN 12909 Tab. 1 | − | − | − | − |
7 | Bentonit | 1302-78-9 | 215-108-5 | Entfernung von Partikeln | DIN EN 13754 Tab. 1 | − | − | − | − |
8 | Bims | − | − | Entfernung von Partikeln | DIN EN 12906 | − | − | − | − |
9 | Calciumcarbonat | 1317-65-3 471-34-1 |
215-279-6 207-439-9 |
Entfernung von Partikeln, Einstellung des pH-Wertes, des Salzgehalts, des Calciumgehalts, der Säurekapazität; Entfernung von Eisen und Mangan | DIN EN 1018 Tab. 2 Qualität 1 und Tab. 3: Typ A |
100 mg/l CaCO3 | − | − | Bei Fällungsenthärtung max. 350 mg/l Zugabe3 |
10 | Calciummagnesium-carbonat | 16389-88-1 | 240-440-2 | Entfernung von Partikeln, Entfernung von Eisen und Mangan | DIN EN 16003 | 100 mg/l CaCO3 | − | − | − |
11 | Dolomit, halbgebrannter | 83897-84-1 | 281-192-5 | Entfernung von Partikeln, Einstellung des pH-Wertes, des Calciumgehalts, der Säurekapazität; Entfernung von Eisen und Mangan | DIN EN 1017 Tab. 2 und Tab. 3 Typ A | 100 mg/l CaCO3 | − | − | − |
12 | Eisen(III)hydroxidoxid | 51274-00-1 | 257-098-5 | Adsorptive Entfernung von Arsen | DIN EN 15029 Arsen < 70 mg/kg TS |
− | − | − | − |
13 | Eisenumlagertes aktiviertes Aluminiumoxid | Aktiviertes Aluminiumoxid: 1344-28-1 Eisen(III)-sulfat: 100028-22-5 | Aktiviertes Aluminiumoxid: 215-691-6 Eisen(III)-sulfat: 233-072-9 | Adsorptive Entfernung von Arsen | DIN EN 14369 | − | − | − | − |
14 | Granatsand | − | − | Entfernung von Partikeln, Schnellentcarbonisierung | DIN EN 12910 | − | − | − | − |
15 | Kieselgur | 61790-53-2 91053-39-3 68855-54-9 |
293-303-4 | Anschwemmfiltration | DIN EN 12913 Tab. 1 | − | − | − | Die CAS-Nummer 91053-39-3 stimmt nicht mit der DIN EN 12913 überein. |
16 | Magnesium, fest | 7439-95-4 | 231-104-6 | Kathodischer Korrosionsschutz | DIN 4753-3 DIN EN 12438 |
− | − | − | Einsatz von Magnesium als Opferanode im Warmwasserbereich |
17 | Magnesiumoxid | 1309-48-4 | 215-171-9 | Einstellung des pH-Wertes, der Säurekapazität, des Magnesiumgehalts | DIN EN 16004 | 100 mg/l MgO | − | − | Bei Be- und Nachfüllung des Filters ist auf den pH-Wert zu achten. |
18 | Mangandioxid | 1313-13-9 | 215-202-6 | Entfernung von Mangan | DIN EN 13752 | − | − | − | Es dürfen auch Produkte mit einem Massenanteil an Mangandioxid von über 78 % eingesetzt werden. |
19 | Mangandioxid beschichteter Kalkstein | Calciumcarbonat: 471-34-1Mangandioxid: 1313-13-9 |
Calciumcarbonat: 207-439-9Mangandioxid: 215-202-6 |
Entfernung von Partikeln, Entfernung von Eisen und Mangan, Entfernung von Schwefelwasserstoff |
DIN EN 14368 | − | − | − | Keine Erhöhung der Mangankonzentration im Ablauf der Filter zulässig |
20 | Mangangrünsand (Manganzeolith, Eisensand, Grünsand) | Glauconit: 90387-66-9 Mangandioxid: 1313-13-9 |
Glauconit: 291-341-6 Mangandioxid: 215-202-6 |
Entfernung von Eisen und Mangan, Entfernung von Schwefelwasserstoff |
DIN EN 12911 Tab. 1 | − | − | − | Mit Manganoxid beschichteter Zeolith (Glauconit); keine Erhöhung der Mangankonzentration im Ablauf der Filter zulässig |
21 | Modifiziertes tertiär-Amin-Acryl-Copolymer | − | − | Entfernung von Uran | a. a. R. d. T. | − | − | − | DIN EN Normung in Vorbereitung; Strahlenschutzrechtliche Regelungen sind bei Betrieb und Entsorgung zu beachten. |
22 | Natürlicher basaltischer Zeolith | 1318-02-1 | 215-283-8 | Entfernung von Mangan, Eisen, Radium | DIN EN 16070 | − | − | − | Strahlenschutzrechtliche Regelungen sind bei Betrieb und Entsorgung zu beachten. |
23 | Natürlicher Zeolith-Klinoptilolith | 1318-02-1 12173-10-3 12271-42-0 |
215-283-8 | Entfernung von Mangan, Eisen, Radium | DIN EN 16070 | − | − | − | Strahlenschutzrechtliche Regelungen sind bei Betrieb und Entsorgung zu beachten. |
24 | Perlit, pulverförmig | − | − | Anschwemmfiltration | DIN EN 12914 Tab. 1 | − | − | − | − |
25 | Quarzsand und Quarzkies (Siliziumoxid) | − | − | Entfernung von Partikeln, Sedimentation, Entfernung von Eisen und Mangan, biol. Filtration, Schnellentcarbonisierung | DIN EN 12904 Tab. 1, Typ 1 und 2 |
− | − | − | − |
26 | Styren-Divinylbenzen-Copolymer mit Imino-diessigsäuregruppen | 135620-93-8 | − | Entfernung von Nickel | a. a. R. d. T. | − | − | − | DIN EN Normung in Vorbereitung |
27 | Styrendivinyl-benzen- Copolymer mit Trialkylammonium-Gruppen | − | − | Entfernung von Uran | a. a. R. d. T. | − | − | − | DIN EN Normung in Vorbereitung; Strahlenschutzrechtliche Regelungen sind bei Betrieb und Entsorgung zu beachten. |
28 | Thermisch behandelte Kohleprodukte | − | − | Entfernung von Partikeln | DIN EN 12907 Tab. 1 und 2 | − | − | − | − |
Legende: | |
2 | Einschließlich der Gehalte vor der Aufbereitung und aus anderen Aufbereitungsschritten |
3 | Sollte im Einzelfall die technische Notwendigkeit bestehen, z. B. bei bestimmten Rohwasserverhältnissen, die maximale Aufhärtungsmittelzugabe zu erhöhen, sind dazu vorher der zuständigen Überwachungsbehörde und dem UBA die erforderlichen Unterlagen über das qualitativ höherwertige Aufhärtungsmittel vorzulegen, aus denen hervorgeht, dass die Anforderungen nach § 11 TrinkwV eingehalten werden. |
8 | Wenn ein Aufbereitungsstoff vorübergehend nicht in der geforderten Reinheit am Markt verfügbar ist, kann dieser Stoff, sofern in der Produktnorm mehrere Reinheitsklassen definiert sind, in der Klasse mit der nächstgeringeren Reinheit längstens bis zum 30. Juni 2024 eingesetzt werden. Der Unternehmer und der sonstige Inhaber einer Wasserversorgungsanlage haben dem Gesundheitsamt den Einsatz eines solchen Aufbereitungsstoffs vorab schriftlich oder elektronisch anzuzeigen. Die angegebene maximal zulässige Zugabe bleibt unberührt. |
– | keine Angabe |
a. a. R. d. T. | Allgemein anerkannte Regeln der Technik |
biol. | biologische |
CAS | Chemical Abstracts Service |
EINECS | European Inventory of Existing Commercial Chemical Substances |
max. | maximal |
min. | minimal |
Tab. | Tabelle |
TS | Trockensubstanz |
Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren
gemäß § 11 TrinkwV
Stand: November 2022
Teil I c
Aufbereitungsstoffe, die zur Desinfektion des Wassers eingesetzt werden
Teil I c: Aufbereitungsstoffe, die zur Desinfektion des Wassers eingesetzt werden; Stand November 2022
Lfd. Nr. | Stoffname | CAS-Nummer | EINECS-Nummer | Verwendungszweck | Reinheitsanforderungen8 | Maximal zulässige Zugabe | Konzentrationsbereich nach Abschluss der Aufbereitung2 |
Zu beachtende Reaktionsprodukte | Bemerkungen |
1 | Calciumhypochlorit | 7778-54-3 | 231-908-7 | Desinfektion | DIN EN 900 Tab. 1: Typ1 | 1,2 mg/l freies Cl2 |
max. 0,3 mg/l freies Cl2min. 0,1 mg/l freies Cl2 |
Trihalogenmethane, Bromat, Chlorat |
Zusatz bis zu 4,7 mg/l freies Cl2 und Gehalte bis 0,6 mg/l freies Cl2 nach der Aufbereitung bleiben außer Betracht, wenn anders die Desinfektion nicht gewährleistet werden kann oder wenn die Desinfektion zeitweise durch Ammonium beeinträchtigt wird. Der Grenzwert für Bromat ist zu beachten. Für Chlorat gelten folgende Höchstwerte:
|
2 | Chlor | 7782-50-5 | 231-959-5 | Desinfektion, Herstellung von Chlordioxid |
DIN EN 937 Tab. 1 Bei Herstellung des Chlors nach dem Amalgam-Verfahren: Hg-Gehalt max. 0,1 mg/kg Cl2 |
1,2 mg/l freies Cl2 |
max. 0,3 mg/l freies Cl2min. 0,1 mg/l freies Cl2 |
Trihalogenmethane | Zusatz bis zu 6 mg/l freies Cl2 und Gehalte bis 0,6 mg/l freies Cl2 nach der Aufbereitung bleiben außer Betracht, wenn anders die Desinfektion nicht gewährleistet werden kann oder wenn die Desinfektion zeitweise durch Ammonium beeinträchtigt wird. |
3 | Chlordioxid | 10049-04-4 | 233-162-8 | Desinfektion | DIN EN 12671 Nur Angaben zu den Ausgangsstoffen (EN 937, 938, 939, 12678, 12926) |
0,4 mg/l ClO2 |
max. 0,2 mg/l ClO2min. 0,05 mg/l ClO2 |
Chlorit, Chlorat |
Ein Höchstwert für Chlorit von 0,2 mg/l ClO2– nach Abschluss der Aufbereitung muss eingehalten werden. Der Wert für Chlorit gilt als eingehalten, wenn nicht mehr als 0,2 mg/l Chlordioxid zugegeben werden. Möglichkeit von Chloratbildung beachten. Für Chlorat gelten folgende Höchstwerte:
|
4 | Natriumhypochlorit | 7681-52-9 | 231-668-3 | Desinfektion | DIN EN 901 Tab. 1: Typ 1 Grenzwert für Verunreinigungen mit Natriumchlorat (NaClO3): < 5,4 % (m/m) des Aktivchlors |
1,2 mg/l freies Cl2 |
max. 0,3 mg/l freies Cl2min. 0,1 mg/l freies Cl2 |
Trihalogenmethane, Bromat, Chlorat |
Zusatz bis zu 5,1 mg/l freies Cl2 und Gehalte bis 0,6 mg/l freies Cl2 nach der Aufbereitung bleiben außer Betracht, wenn anders die Desinfektion nicht gewährleistet werden kann oder wenn die Desinfektion zeitweise durch Ammonium beeinträchtigt wird. Der Grenzwert für Bromat ist zu beachten. Für Chlorat gelten folgende Höchstwerte:
|
5 | Ozon | 10028-15-6 | 233-069-2 | Desinfektion, Oxidation |
DIN EN 1278 Anhang A.3.2 | 10 mg/l O3 |
≤ 0,05 mg/l O3 |
Trihalogenmethane, Bromat | Siehe auch Liste Teil I a |
Legende: | |
2 | Einschließlich der Gehalte vor der Aufbereitung und aus anderen Aufbereitungsschritten |
8 | Wenn ein Aufbereitungsstoff vorübergehend nicht in der geforderten Reinheit am Markt verfügbar ist, kann dieser Stoff, sofern in der Produktnorm mehrere Reinheitsklassen definiert sind, in der Klasse mit der nächstgeringeren Reinheit längstens bis zum 30. Juni 2024 eingesetzt werden. Der Unternehmer und der sonstige Inhaber einer Wasserversorgungsanlage haben dem Gesundheitsamt den Einsatz eines solchen Aufbereitungsstoffs vorab schriftlich oder elektronisch anzuzeigen. Die angegebene maximal zulässige Zugabe bleibt unberührt. |
CAS | Chemical Abstracts Service |
EINECS | European Inventory of Existing Commercial Chemical Substances |
max. | maximal |
min. | minimal |
Tab. | Tabelle |
Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren
gemäß § 11 TrinkwV
Stand: November 2022
Teil II
Desinfektionsverfahren
Teil II: Desinfektionsverfahren; Stand November 2022
Lfd. Nr. | Desinfektionsverfahren5 | Verwendungszweck | Technische Regeln | Mindesteinwirkdauer | Anforderungen an das Verfahren | Bemerkungen |
1 | Dosierung einer vor Ort hergestellten Chlordioxidlösung mithilfe des Chlorit-/Chlor-Verfahrens | Desinfektion | DVGW-Arbeitsblätter W 224, W 624 | DVGW-Arbeitsblatt W 224 | − | − |
2 | Dosierung einer vor Ort hergestellten Chlordioxidlösung mithilfe des Chlorit-/Salzsäure-Verfahrens | Desinfektion | DVGW-Arbeitsblätter W 224, W 624 | DVGW-Arbeitsblatt W 224 | − | − |
3 | Dosierung einer vor Ort hergestellten Chlordioxidlösung mithilfe des Chlorit-/Peroxodisulfat-Verfahrens | Desinfektion | DVGW-Arbeitsblätter W 224, W 624 | DVGW-Arbeitsblatt W 224 | − | − |
4 | Dosierung von Chlorgaslösungen | Desinfektion | DVGW-Arbeitsblätter W 229, W 296, W 623 | DVGW-Arbeitsblatt W 229 | Einsatz erweiterter Vakuumchlorgasdosieranlagen | Bei Einsatz des Verfahrens außerhalb des Wasserwerkes ist auf die Einhaltung des Grenzwertes für Trihalogenmethane (THM) beim Verbraucher zu achten. |
5 | Dosierung von Natriumhypochlorit-Lösung | Desinfektion | DVGW-Arbeitsblätter W 229, W 296, W 623 | DVGW-Arbeitsblatt W 229 | − | Bei Einsatz des Verfahrens außerhalb des Wasserwerkes ist auf die Einhaltung des Grenzwertes für Trihalogenmethane (THM) beim Verbraucher zu achten. |
6 | Dosierung von Calciumhypochlorit-Lösung | Desinfektion | DVGW-Arbeitsblätter W 229, W 296, W 623 | DVGW-Arbeitsblatt W 229 | − | Bei Einsatz des Verfahrens außerhalb des Wasserwerkes ist auf die Einhaltung des Grenzwertes für Trihalogenmethane (THM) beim Verbraucher zu achten. |
7 | Elektrolytische Herstellung und Dosierung von Chlorgas, Chlorlösungen und Natriumhypochlorit- Lösungen vor Ort |
Desinfektion | DVGW-Arbeitsblätter W 229, W 296, W 623 | DVGW-Arbeitsblatt W 229 | − | Bei Einsatz des Verfahrens außerhalb des Wasserwerkes ist auf die Einhaltung des Grenzwertes für Trihalogenmethane (THM) beim Verbraucher zu achten. |
8 | Erzeugung und Dosierung von Ozon und Ozonlösung vor Ort | Desinfektion, Oxidation | DVGW-Arbeitsblätter W 225, W 296, W 625 | DVGW-Arbeitsblatt W 225 | − | Bei Einsatz des Verfahrens außerhalb des Wasserwerkes ist bei bromidhaltigem Rohwasser auf die Einhaltung des Grenzwertes für Trihalogenmethane (THM) beim Verbraucher zu achten. Das Desinfektionsverfahren ist nicht anwendbar für die Aufrechterhaltung einer Desinfektionskapazität im Verteilungsnetz (vgl. § 5 Absatz 5 Satz 2 TrinkwV). |
9 | UV-Bestrahlung (240-290 nm) | Desinfektion | DVGW-Arbeitsblätter W 294-1, W 294-2, W 294-3
DIN 19294-1, |
Anlagenspezifisch | Es sind nur UV-Desinfektionsgeräte zulässig, für die nach DVGW-Arbeitsblatt W 294-2 (A) oder DIN 19294-1 im Rahmen einer biodosimetrischen Prüfung eine Desinfektionswirksamkeit von mindestens 400 Joule/m2 (bezogen auf 254 nm) erfolgreich nachgewiesen wurde. Die für das jeweilige Gerät im Prüfbericht sowie im Zertifikat eines akkreditierten Branchenzertifizierers angegebenen Betriebskennwerte (max. Durchfluss und zugehörige Mindestbestrahlungsstärke) sind im Betrieb einzuhalten. | Das Desinfektionsverfahren ist nicht anwendbar für die Aufrechterhaltung einer Desinfektionskapazität im Verteilungsnetz (vgl. § 5 Absatz 5 Satz 2 TrinkwV). |
Legende: | |
5 | Bei Einsatz der Verfahren für die Desinfektion von Oberflächenwasser oder von durch Oberflächenwasser beeinflusstem Wasser ist auf eine weitestgehende Partikelabtrennung vor der Desinfektion zu achten. Dabei sind Trübungswerte im Ablauf der partikelabtrennenden Stufe im Bereich von 0,1 − 0,2 NTU anzustreben, wenn möglich zu unterschreiten. Auf die Mitteilung des Umweltbundesamtes: „Anforderungen an die Aufbereitung von Oberflächenwässern zu Trinkwasser im Hinblick auf die Eliminierung von Parasiten)“ (veröffentlicht im Bundesgesundheitsblatt 12/97) wird ausdrücklich hingewiesen. |
– | keine Angabe |
Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren
gemäß § 11 TrinkwV
Stand: November 2022
Teil III
Aufbereitungsstoffe, die für den Bedarf der Bundeswehr im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung,
für den zivilen Bedarf in einem Verteidigungsfall im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat sowie in Katastrophenfällen
oder bei Großschadensereignissen bei ernsthafter Gefährdung der Wasserversorgung
mit Zustimmung der für den Katastrophenschutz zuständigen Behörden eingesetzt werden
Teil III: Aufbereitungsstoffe, die als Desinfektions- und Oxidationsmittel eingesetzt werden; Stand November 2022
Lfd. Nr. | Stoffname | CAS-Nummer | EINECS- Nummer |
Verwendungszweck | Reinheits- anforderungen |
Maximal zulässige Zugabe |
Bemerkungen |
1 | Calciumhypochlorit | 7778-54-3 | 231-908-7 | Desinfektion, Oxidation | DIN EN 900 | ≤ 260 mg/l freies Chlor7 |
Bei besonderen Gefahrenlagen kann die zuständige Gesundheitsbehörde den Mindestgehalt an freiem Chlor nach Abschluss der Aufbereitung anordnen. |
2 | Natriumdichlorisocyanurat6 | 2893-78-9 | 207-67-7 | Desinfektion | DIN EN 12931 | 26 mg/l freies Chlor |
Die zulässige Zugabe entspricht 40 mg/l Natriumdichlorisocyanurat. |
3 | Natriumdichlorisocyanurat-dihydrat6 | 51580-86-0 | 220-767-7 | Desinfektion | DIN EN 12932 | 26 mg/l freies Chlor |
Die zulässige Zugabe entspricht 46,7 mg/l Natriumdichlorisocyanuratdihydrat. |
4 | Natriumhypochlorit | 7681-52-9 | 231-668-3 | Desinfektion, Oxidation | DIN EN 901 | ≤ 260 mg/l freies Chlor7 |
Bei besonderen Gefahrenlagen kann die zuständige Gesundheitsbehörde den Mindestgehalt an freiem Chlor nach Abschluss der Aufbereitung anordnen. |
Legende: | |
6 | Dieser Aufbereitungsstoff darf in Tablettenform verwendet werden.
Tabletten dürfen nur in den Verkehr gebracht werden, wenn auf den Packungen, Behältnissen oder sonstigen Tablettenumhüllungen in deutscher Sprache, deutlich sichtbar, leicht lesbar und unverwischbar angegeben ist:
Bei Abgabe von Tabletten aus Packungen, Behältnissen oder sonstigen Umhüllungen an Verbraucher können die Angaben nach den Nummern 1 bis 3 auch auf mitzugebenden Handzetteln ausreichen. Bestände an Tabletten, die vor Inkrafttreten der Ersten Verordnung zur Änderung der TrinkwV (1. November 2011) eingelagert waren, entsprechen den Anforderungen der Liste. |
Tablettierhilfsmittel müssen geeignet sein, die Stabilität der Tabletten zu garantieren und den Anforderungen des Arzneibuches und der Zusatzstoff-Verkehrsverordnung entsprechen. | |
7 | Die Konzentration an freiem Chlor ergibt sich aus der Zugabe von Desinfektionsmittel, z. B. nach Einheits-Dosier-Plan der Bundeswehr. |
Berlin, den 14. Oktober 2022
Umweltbundesamt
Im Auftrag
Andreas Grunert
- 1
- Trinkwasserverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. März 2016 (BGBl. I S. 459), die zuletzt durch Artikel 99 der Verordnung vom 19. Juni 2020 (BGBl. I S. 1328) geändert worden ist.
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