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Bekanntmachung der Richtlinie für die Teilnahme am Wettbewerb „Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis 2022“

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Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie

Bekanntmachung
der Richtlinie für die Teilnahme am Wettbewerb
„Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis 2022“

Vom 30. November 2021

Um sich gegen Risiken auf den Rohstoffmärkten abzugrenzen und ihren Wachstums- und Innovationskurs erfolgreich fortsetzen zu können, ist die deutsche Industrie auf eine langfristige und sichere Rohstoffversorgung angewiesen. Der effiziente Einsatz von Material und Rohstoffen ist ein wirksames Mittel, um Deutschlands Importabhängigkeiten bei mineralischen Rohstoffen zu begegnen und trägt maßgeblich zur Reduzierung des Rohstoffverbrauchs bei. Dabei werden gleichzeitig natürliche Ressourcen und die Umwelt geschont. Zusätzlich können Unternehmen durch die innovative Umsetzung von rohstoffeffizienten Prozessen wettbewerbsfähiger wirtschaften und kostengünstiger produzieren.

1.
Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis
Der Deutsche Rohstoffeffizienz-Preis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zeichnet herausragende Unternehmensbeispiele für innovative rohstoff- und materialeffiziente Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen sowie anwendungsorientierte Forschungsergebnisse aus. Er ist ein wichtiger Baustein, um die Bedeutung von Innovationen in der Rohstoff- und Materialeffizienz und deren Effekte sowohl in der Wirtschaft als auch in der Gesellschaft stärker in den Blickpunkt zu rücken.
Ausgezeichnet werden u. a. Produkte und Prozesse, bei denen durch neue, intelligente Verfahren Rohstoffe und Material besonders effizient verwendet bzw. genutzt werden. Dabei sind Maßnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette wettbewerbsberechtigt, d. h. Maßnahmen, die sowohl bei der primären Rohstoffgewinnung als auch im Rahmen eines industriellen Produktionsprozesses bis hin zum Recycling realisiert werden.
Im Rahmen des Wettbewerbs „Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis 2022“ werden bis zu vier Unternehmen sowie eine Forschungseinrichtung ausgezeichnet.
Die prämierten Beispiele werden in einer Broschüre und im Internet veröffentlicht.
2.
Ziele des Wettbewerbs
Erklärtes Ziel des Wettbewerbs ist es, herausragende Lösungen hervorzuheben, die aufzeigen, wie die Effizienz der Nutzung von Rohstoffen und Material gesteigert und somit die Kosten mit innovativen Ansätzen in Entwicklung, Konstruktion und Produktion in der Unternehmenspraxis einschließlich des Bereichs der Rohstoffgewinnung reduziert werden können.

Dies sind beispielsweise Maßnahmen

zur Rohstoffgewinnung und -aufbereitung mit optimierten Ausbringungsraten, auch von Beiprodukten oder zur Reduzierung von Reststoffen,
zur Substitution von Rohstoffen,
zum Produktdesign mit verringertem oder verändertem Rohstoffbedarf oder besserer Recyclingfähigkeit,
zur Erhöhung der Lebensdauer von Produkten,
zur Optimierung von Produktionsprozessen oder Einführung neuer Prozesse, die den Gesamtrohstoffbedarf senken,
zur Neugestaltung des Produktionsumfelds, beispielsweise innerbetrieblicher Transport, Verpackungen,
zum Recycling, zur Wiederverwendung und Kreislaufführung von Rohstoffen,
zur Reduktion der Entsorgungs- und Emissionsmengen für flüssige, feste oder gasförmige Abfälle oder der Nutzung dieser Stoffe,
bei denen Dienstleistungen mit reduziertem Materialaufwand erbracht werden.
Im Feld der Rohstoff- und Materialeffizienz soll zudem der Transfer von Wissen aus der Forschung in die Wirtschaft verstärkt werden. Deshalb wird eine Forschungseinrichtung für praxisnahe, marktfähige Forschungsergebnisse zur Verbesserung der Rohstoffeffizienz bei der Gewinnung und Produktion sowie der Produkt- oder Prozessgestaltung mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis 2022 ausgezeichnet.
Durch den Wettbewerb sollen noch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerade von mittelständischen Unternehmen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sensibilisiert werden, dass im Bereich der Rohstoff- und Materialeffizienz erhebliche betriebswirtschaftliche Potenziale verborgen sind.
3.
Teilnahmebedingungen
Der Wettbewerb steht Unternehmen der Wirtschaft mit bis zu 1 000 Beschäftigten offen, die ihren Produktions-, gegebenenfalls Entwicklungsstandort und ihren Firmensitz in Deutschland haben. Die Berechnung der Mitarbeiterzahlen erfolgt in analoger Anwendung der KMU1-Definition der Europäischen Kommission.2 Bitte beachten Sie bei der Berechnung die Zusätze zu Partner- und Unternehmensverbünden. Einschränkungen hinsichtlich der Rechtsform bzw. des Jahresumsatzes oder der Jahresbilanzsumme bestehen nicht.
Auch Forschungseinrichtungen sind aufgefordert, sich mit neuen anwendungsorientierten Forschungsergebnissen zur Steigerung der Rohstoff- und Materialeffizienz in der Unternehmenspraxis zu bewerben. Unter Forschungs­einrichtungen sind beispielsweise Hochschulinstitute, Fachhochschulen, Fraunhofer-Institute und Einrichtungen, Steinbeis-Zentren, gemeinnützige Forschungseinrichtungen zu verstehen.

Die Bewerbungen von Unternehmen werden anhand der nachfolgenden Kriterien beurteilt:

Beschreibung des erzielten Erfolgs oder Mehrwerts zur Verbesserung der Rohstoff- und Materialeffizienz mit konkreter Darstellung der erzielten Effizienz und Einsparung (z. B. Quantifizierung der Rohstoff-/​Materialeinsparung, Darstellung der Schonung spezifischer Ressourcen),
konkrete Darstellung der betriebswirtschaftlichen Vorteile im Unternehmen, gegebenenfalls beim Kunden (z. B. Aufwand zur Realisierung, Kosteneinsparung, Umsatzsteigerung, Wettbewerbsvorteile),
Innovationsgrad und Originalität der Lösung (z. B. Typ der Innovation, Veränderung gegenüber bisherigem Stand der Technik, Alleinstellungsmerkmal, beispielhafte Eigeninitiative, Nachhaltigkeit der Innovation),
Übertragbarkeit der Lösung auf andere Unternehmen (z. B. innerhalb der Branche, auf andere Wirtschaftszweige, Breitenwirkung) und Marktakzeptanz,
Auswirkung auf die Rohstoffsicherung (z. B. in der Branche in Deutschland).
Hinzu kommt, dass die Unternehmen die neu entwickelten, rohstoffeffizienteren Methoden, Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen bereits erfolgreich umsetzen oder zumindest in einem stabilen Pilotbetrieb anwenden. Das heißt, bewertbare Ergebnisse müssen bereits vorliegen. Die Verbesserung der Rohstoff- und Materialeffizienz kann im eigenen Unternehmen, bei Kunden oder bezogen auf die Wertschöpfungskette erzielt worden sein. Die Einführung der Umsetzung sollte nicht länger als sieben Jahre zurückliegen.

Folgende Bewertungskriterien werden den Bewerbungen der Forschungseinrichtungen zu Grunde gelegt:

konkrete Beschreibung der Effekte bei der Umsetzung der Forschungsergebnisse zu Rohstoff- und Materialeffizienz in die betriebliche Praxis und deren Nachhaltigkeit (Quantifizierung der Rohstoff-/​Materialeinsparung, Schonung welcher Ressourcen, Einflüsse auf Produktgestaltung bzw. betriebliche Prozesse, unternehmerische Vorteile),
Marktfähigkeit und Umsetzbarkeit der entwickelten Lösung (z. B. Beteiligung der Industrie, Bedarfe des Markts),
Beschreibung der Neuartigkeit der Forschung,
Auswirkung auf die Rohstoffsicherung (z. B. in der Branche in Deutschland).
Bewirbt sich ein Verbund aus Unternehmen oder ein Verbund aus Unternehmen und einer Forschungseinrichtung, so muss dies aus den Bewerbungsunterlagen eindeutig hervorgehen.
4.
Jury
Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft bewertet die Bewerbungen. Die fachliche Leitung der Jury hat die DERA in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe inne.
5.
Organisation des Wettbewerbs
Die Bewerbungsunterlagen sind ab 10. Dezember 2021 unter www.deutscher-rohstoffeffizienz-preis.de eingestellt. Es können nur vollständig ausgefüllte Bewerbungsformulare, die in dem genannten Bewerbungszeitraum ein­gereicht werden, zugelassen werden.
Der Wettbewerb startet am 10. Januar 2022.

Einsendeschluss für die Bewerbungsunterlagen ist der

7. März 2022, 18.00 Uhr.
Bis zu diesem Datum können Bewerbungen auf dem Postweg oder vorzugsweise in elektronischer Form übermittelt werden an:
Deutsche Rohstoffagentur (DERA)
in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
Wilhelmstraße 25 – 30
13593 Berlin

E-Mail: dera@bgr.de

Später eingehende Bewerbungen werden nicht berücksichtigt.

Als Ansprechpartner steht Frau Dr. Britta Bookhagen zur Verfügung;

Telefon: 030/​369 93-201; E-Mail: britta.bookhagen@bgr.de.

Angehörige der Jury, der Bundesregierung und der BGR, deren Familienmitglieder oder in deren Besitz – auch anteilig – befindliche Unternehmen, sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die DERA erhebt, verarbeitet und nutzt die in der Bewerbung bereit gestellten Informationen in maschinenlesbarer Form. Sie werden zur Auswahl durch die Jury und zur Organisation des Wettbewerbs genutzt. Dabei bleiben die Belange des Datenschutzes und des Vertrauensschutzes gewahrt. Die Unternehmen und die Forschungseinrichtungen erklären durch die Teilnahme am Wettbewerb ihr Einverständnis, dass ihre Bewerbungsunterlagen an die Jury weitergeleitet und Auskünfte für Zwecke der wissenschaftlichen Wirkungsforschung erteilt werden. Präsen­tationen der Bewerbung sind nicht möglich.
Die Preisverleihung erfolgt voraussichtlich im Sommer 2022 in Berlin.
Auf Antrag können die Fahrtkosten zur Preisverleihung für jeweils eine Person pro Nominierung auf der Grundlage des Bundesreisekostengesetzes von der DERA erstattet werden.
Mit der Bewerbung akzeptieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Teilnahmebedingungen des Wettbewerbs „Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis 2022“.
6.
Inkrafttreten
Diese Richtlinie tritt am 10. Dezember 2021 in Kraft.

Berlin, den 30. November 2021

Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie

Im Auftrag
Dr. Peer Hoth

1
KMU = kleine und mittlere Unternehmen
2
abrufbar unter http:/​/​www.bgr.bund.de/​DERA/​DE/​Downloads/​kmu_​definition

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