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Bekanntmachung einer Mitteilung zum Deutschen Arzneibuch (Empfehlungen der Fachausschüsse der Deutschen Arzneibuch-Kommission)

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Bundesinstitut
für Arzneimittel und Medizinprodukte

Bekanntmachung
einer Mitteilung zum Deutschen Arzneibuch
(Empfehlungen der Fachausschüsse der Deutschen Arzneibuch-Kommission)

Vom 3. Juli 2024

Auf Grund des § 7 Absatz 5 der Geschäftsordnung für die Deutsche Arzneibuch-Kommission und deren Gremien vom 17. Juli 2009 (Bekanntmachung vom 8. Oktober 2009, BfArM-Internetseite) sind Empfehlungen der Fachausschüsse der Deutschen Arzneibuch-Kommission den betroffenen Fach- und Wirtschaftskreisen zur Kenntnis zu bringen.

Die Fachausschüsse der deutschen Arzneibuch-Kommission empfehlen, folgende Allgemeine Methoden (Kapitel N 2) aus dem Deutschen Arzneibuch zu streichen.

Dies wird hiermit zur Kenntnis gebracht.

Zu streichende Allgemeine Methoden:

N 2.1.1 Reagenzgläser

N 2.1.2 Cassiakolben

N 2.2.1 Bestimmung der relativen Dichte von Wachs

N 2.2.2 Siedetemperatur

N 2.2.4 Bestimmung des Trockenrückstandes

N 2.4.3 Prüfung auf Baumwollsamenöl

N 2.5.1 Unverseifbare Anteile (Petrolätherextraktion)

N 2.8.4 Mikrosublimation

N 2.8.9 Bestimmung der unlöslichen Bestandteile

N 2.8.12 Schwermetalle in ätherischen Ölen

N 2.9.1 Ölfaktor von Vaselin

Parallel dazu hat der Fachausschuss Pharmazeutische Technologie die unten genannten Entwürfe revidierter Monographien für die Aufnahme in das DAB empfohlen.

Sie werden hiermit zur Kenntnis gebracht.

Revidierte Monographien:

Montanglycolwachs

Carbomergel, 2-Propanolhaltiges

Carbomergel, Wasserhaltiges

Stellungnahmen zu den Entwürfen für das Deutsche Arzneibuch sind bis spätestens 16. September 2024 einschließlich an die Geschäftsstelle der Arzneibuch-Kommissionen im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, 53175 Bonn, zu richten.

Bonn, den 3. Juli 2024

45.-3660-37010-/​24

Bundesinstitut
für Arzneimittel und Medizinprodukte

In Vertretung
Prof. Dr. Knöß

Anmerkungen zur Monographie:

Die bisherige DAB-Methode N 2.2.1 wird in die Monographie überführt.

Montanglycolwachs

Cera montanglycoli

Definition

Montanglycolwachs ist ein Gemisch aus teilveresterten Montansäuren, natürlichen Montanwachsestern, freien Montansäuren und unverzweigten Paraffinen, das aus natürlichem Montanwachs durch Oxidation, Reinigung und Veresterung mit Ethylenglycol hergestellt wurde.

Eigenschaften

Gelbliches, sich wachsartig anfühlendes Pulver. Löslichkeit: Praktisch unlöslich in Wasser, Dichlormethan, Ethanol und fetten Ölen, unter Erwärmen leicht löslich in Chloroform und fetten Ölen.

Prüfung auf Identität

A.
Relative Dichte (N 2.2.1): 1,01 bis 1,03. Etwa 2 bis 3 g Substanz werden bei möglichst niedriger Temperatur geschmolzen, auf eine Metallplatte mit glatter Oberfläche in etwa 2 bis 5 mm dicker Schicht ausgegossen und nach dem Erstarren in würfelförmige Stücke von etwa 2 bis 4 mm Kantenlänge geteilt; die Stücke können durch schwaches Erwärmen der Metallplatte von der Unterlage abgelöst werden. Die Stücke werden 24 h lang bei Raumtemperatur liegen gelassen. 10 von ihnen werden in ein etwa 8-prozentiges (V/​V) Glycerol-Wasser-Gemisch von 20,0 °C gegeben. Unter Konstanthaltung der Temperatur bei 20,0 °C wird das Gemisch so lange durch Zumischen von Wasser R oder Glycerol R verändert, bis die Stücke schweben. Danach wird die relative Dichte (2.2.5) des Gemisches bestimmt.
B.
Tropfpunkt (2.2.17): 79 bis 85 °C.
C.
Säurezahl (siehe „Prüfung auf Reinheit“).
D.
Verseifungszahl (siehe „Prüfung auf Reinheit“).

Prüfung auf Reinheit

Aussehen der Lösung: 0,50 g Substanz werden in 10 ml Chloroform R unter kurzem Erwärmen gelöst und sofort beurteilt. Die Lösung muss klar (2.2.1) und darf nicht stärker gefärbt sein als die Farbvergleichslösung G4 (2.2.2, Methode II).

Säurezahl: 15 bis 20. 5,00 g Substanz werden in 80 ml einer Mischung gleicher Volumteile Ethanol 96 % R und Xylol R unter Erwärmen gelöst. Die Lösungsmittelmischung wurde zuvor mit ethanolischer Kaliumhydroxid-Lösung (0,5 mol · l–1) unter Zusatz von 0,5 ml Phenolphthalein-Lösung R 1 neutralisiert. Nach Lösen der Substanz wird die heiße Lösung mit ethanolischer Kaliumhydroxid-Lösung (0,5 mol · l–1) bis zur mindestens 15 s lang bestehen bleibenden Rosafärbung titriert.

Die Formel lautet groß S groß Z ist gleich; klein n mal 28,05 geteilt durch klein m.

n = Verbrauch an ethanolischer Kaliumhydroxid-Lösung (0,5 mol · l–1) in Millilitern.

m = Einwaage der Substanz in Gramm.

Peroxidzahl: Höchstens 5.

Die Bestimmung muss unter Ausschluss direkter Lichteinwirkung durchgeführt werden.

In einem entfetteten und getrockneten 100-ml-Rundkolben, der durch Schliff mit einem 250 mm langen Glasrohr von etwa 22 mm innerem Durchmesser verbunden ist, werden 10,0 ml Chloroform R und 10,0 ml Essigsäure 99 % R bei aufgesetztem Glasrohr 2 min lang mit kleiner Flamme zum Sieden erhitzt. Das Glasrohr wird zuvor oben durch einen Einhängekühler verschlossen. Das Erhitzen des Kolbens erfolgt auf einer durchlochten Keramikplatte mit einer kleinen, den Kolben nicht berührenden Flamme, zum Beispiel der eines Mikrobrenners.

Dargestellt ist die Apparatur zur Bestimmung der Peroxidzahl.

Apparatur zur Bestimmung der Peroxidzahl.

Längenangaben in Millimetern

Nach 2 min wird zu der siedenden Lösungsmittelmischung unter Anhebung des Kühlers eine frisch hergestellte Lösung von 1,0 g Kaliumiodid R in 1,30 ml kohlendioxidfreiem Wasser R durch das Rohr zugegeben, ohne das Sieden zu unterbrechen. Färbt sich der Kolbeninhalt schon ohne Zusatz der Substanz gelb, so ist der Ansatz zu verwerfen.

Nach weiterem 2 min langem Sieden wird 1,000 g Substanz in einem Mikrobecherglas mit einem Glasstab, dessen Ende zu einem senkrecht abgewinkelten Ring geformt ist, ohne Unterbrechung des Siedens durch das Rohr in den Kolben eingeführt.

Nach 3 bis 4 min langem Sieden wird die Heizung abgestellt und der Kühler herausgenommen. Durch das Glasrohr werden auf einmal 50 ml eisgekühltes kohlendioxidfreies Wasser R hinzugegeben. Der Kolben wird vom Rohr getrennt und unter fließendem Wasser unter schwachem Umschwenken auf Raumtemperatur abgekühlt. Mit Natriumthiosulfat-Lösung (0,01 mol · l−1) wird unter Zusatz von Stärke-Lösung R titriert.

Die Formel lautet groß P groß O groß Z ist gleich; klein n mal 10 geteilt durch klein m.

n = Verbrauch an Natriumthiosulfat-Lösung (0,01 mol · l−1) in Millilitern.

m = Einwaage der Substanz in Gramm.

Verseifungszahl (2.5.6): 130 bis 160, mit 2,00 g Substanz bestimmt unter Zusatz von 10 ml Xylol R.

Freies Ethylenglycol: Höchstens 0,3 Prozent (m/​m). Die Prüfung erfolgt mit Hilfe der Gaschromatographie (2.2.28).

Untersuchungslösung: 5,00 g Substanz werden in Chloroform R zu 50,0 ml gelöst.

Referenzlösung: 0,150 g Ethylenglycol R werden in Chloroform R zu 50,0 ml gelöst. 1,0 ml Lösung wird mit Chloroform R zu 10,0 ml verdünnt.

Die Chromatographie kann folgendermaßen durchgeführt werden:

Säule

Material: Glas.

Abmessungen: Länge 1,8 m, innerer Durchmesser 2 mm.

Stationäre Phase: Silanisierte Kieselgur zur Gaschromatographie R, imprägniert mit 5 Prozent (m/​m) Macrogol 20 000 R.

Temperatur: 160 °C.

Elution

Trägergas: Stickstoff zur Chromatographie R.

Durchflussrate: 30 ml · min−1

Probeneinlass

Temperatur: 250 °C.

Detektor

Flammenionisationsdetektor.

Temperatur: 250 °C.

Untersuchungsbedingungen

Injektionsvolumen: Je 2 µl Untersuchungs- und Referenzlösung, getrennt eingespritzt.

Auswertung

Ein im Chromatogramm der Untersuchungslösung auftretender, dem Ethylenglycol-Peak der Referenzlösung entsprechender Peak darf keine größere Fläche aufweisen als der Ethylenglycol-Peak der Referenzlösung.

Chrom: Höchstens 10 ppm. Der Chromgehalt wird mit Hilfe der Atomabsorptionsspektrometrie (2.2.23, Methode II) bestimmt.

Untersuchungslösung: 5,00 g Substanz werden in 20 ml Toluol R unter Erwärmen gelöst und 3-mal je 30 min lang mit jeweils 25 ml Phosphorsäure 10 % R zum Sieden erhitzt. Die wässrigen Phasen werden in geeigneter Weise, zum Beispiel mit Hilfe eines Standkolbens mit seitlich angesetztem Hahn, heiß abgetrennt, filtriert, vereinigt und unter Nachwaschen des Filters mit heißem Wasser R zu 100,0 ml aufgefüllt.

Referenzlösung: 5,0 ml Chrom-Lösung (100 ppm Cr) R werden mit Wasser R zu 100,0 ml verdünnt.

Für die Messung werden in drei 25-ml-Messkolben je 20 ml Untersuchungslösung eingefüllt. In einen dieser Messkolben wird 1,0 ml Referenzlösung gegeben, in den zweiten werden 2,0 ml Referenzlösung gegeben. In den dritten Messkolben wird keine Referenzlösung gegeben. Alle 3 Messkolben werden dann mit Wasser R zu 25,0 ml aufgefüllt.

Strahlungsquelle: Chrom-Hohlkathoden­lampe.

Wellenlänge: 358,0 nm.

Flamme: Luft-Acetylen.

Zur Berücksichtigung eines möglichen Chromgehaltes in den verwendeten Reagenzien wird ein Blindversuch durch­geführt.

Asche (2.4.16): Höchstens 0,3 Prozent, mit 1,0 g Substanz bestimmt.

Lagerung

Gut verschlossen, vor Licht geschützt.

Verunreinigungen, die durch diese Monographie begrenzt werden:

A.
Freies Ethylenglycol
B.
Chrom

Anmerkungen zur Monographie:

Die bisherige DAB-Methode N 2.2.4 wird in die Monographie überführt.

2-Propanolhaltiges Carbomergel

Carbomeri mucilago cum 2-propanolo

Herstellung

Carbomer (angegebene Viskosität 50 000 mPa s) 0,5 Teile
Natriumhydroxid-Lösung (50 g · l–1) 1,0 Teile
2-Propanol 25,0 Teile
Gereinigtes Wasser 73,5 Teile

Die Zubereitung kann wie folgt hergestellt werden:

Das Carbomer wird mit einer kleinen Menge des frisch aufgekochten und wieder abgekühlten Gereinigten Wassers angerieben, das restliche Wasser in Anteilen zugegeben und so lange gerührt, bis eine klumpenfreie Dispersion entstanden ist. Unter Rühren wird mit 2-Propanol verdünnt, dann wird die Natriumhydroxid-Lösung zugesetzt und der Ansatz unter gelegentlichem, vorsichtigem Umrühren kurz quellen gelassen.

Bei der Herstellung können auch andere Methoden angewandt werden, unter der Voraussetzung, dass die gleiche Qualität wie mit der beschriebenen Methode erzielt wird.

Eigenschaften

Aussehen: Klares Gel.

Geruch: Nach 2-Propanol.

Prüfung auf Identität

Werden 3,0 ml Prüflösung (siehe „Prüfung auf Reinheit“) mit 1,0 ml Calciumchlorid-Lösung R versetzt, entsteht eine feine, weiße Ausfällung.

Prüfung auf Reinheit

Prüflösung: 5 g Gel werden mit 95 ml Wasser R in Anteilen verrieben, bis eine homogene, viskose Lösung erhalten ist.

Aussehen der Lösung: Die Prüflösung muss farblos (2.2.2, Methode II) sein.

Sauer oder alkalisch reagierende Substanzen: 10 ml Prüflösung müssen sich nach Zusatz von 0,1 ml Cresolrot-Lösung R gelb färben. Nach Zusatz von 0,1 ml Natriumhydroxid-Lösung (0,1 mol · l–1) darf sich die Farbe nur nach Orange ändern. Nach Zusatz von weiteren 0,1 ml Natriumhydroxid-Lösung (0,1 mol · l–1) muss die Farbe nach Rotviolett umschlagen.

Trockenrückstand: Mindestens 0,4 und höchstens 0,7 Prozent (m/​m). Als Trockenrückstand flüssiger Substanzen wird der in Prozent (m/​m) angegebene Rückstand bezeichnet, der nach Trocknen der Probe zurückbleibt. Ein verschließbares Wägeglas von 45 bis 55 mm Durchmesser und 20 bis 33 mm Höhe mit ebener Bodenfläche wird bei 100 bis 105 °C bis zur konstanten Masse getrocknet. Zur Bestimmung werden 2,00 g Gel im Wägeglas 2 h lang bei 100 bis 105 °C im Trockenschrank getrocknet und im Exsikkator erkalten gelassen.

Lagerung

Entspricht der Monographie Halbfeste Zubereitungen zur kutanen Anwendung (Praeparationes molles ad usum dermicum) der Ph. Eur. und folgender zusätzlicher Anforderung:

Vor Wärme geschützt.

Beschriftung

Entspricht der Monographie Halbfeste Zubereitungen zur kutanen Anwendung.

Hinweis

Sofern aus galenischen oder therapeutischen Gründen erforderlich, kann bei der Herstellung des Gels 2-Propanol durch die gleiche Menge Ethanol 96 % ausgetauscht werden.

Anmerkungen zur Monographie:

Die bisherige DAB-Methode N 2.2.4 wird in die Monographie überführt.

Wasserhaltiges Carbomergel

Carbomeri mucilago aquosa

Herstellung

Carbomer (angegebene Viskosität 50 000 mPa s) 0,5 Teile
Natriumhydroxid-Lösung (50 g · l–1) 3,0 Teile
Gereinigtes Wasser 96,5 Teile

Die Zubereitung kann wie folgt hergestellt werden:

Das Carbomer wird mit einer kleinen Menge des frisch aufgekochten und wieder abgekühlten Gereinigten Wassers angerieben, das restliche Wasser in Anteilen zugegeben und so lange gerührt, bis eine klumpenfreie Dispersion entstanden ist. Nach Zusatz der Natriumhydroxid-Lösung wird unter gelegentlichem, vorsichtigem Umrühren kurz quellen gelassen.

Konservierung kann erfolgen mit 0,1 Prozent Sorbinsäure zusammen mit 0,1 Prozent Kaliumsorbat. Die Konservierungsmittel werden in der gesamten Wassermenge gelöst. Sofern aus galenischen oder therapeutischen Gründen erforderlich, kann als Konservierungsmittel anstelle von Sorbinsäure und Kaliumsorbat 0,07 Prozent Methyl-4-hydroxybenzoat zusammen mit 0,03 Prozent Propyl-4-hydroxybenzoat verwendet werden.

Bei der Herstellung können auch andere Methoden angewandt werden, unter der Voraussetzung, dass die gleiche Qualität wie mit der beschriebenen Methode erzielt wird. Eigenschaften Aussehen: Klares Gel.

Geruch: Geruchlos.

Prüfung auf Identität

A.
Werden 3,0 ml Prüflösung (siehe „Prüfung auf Reinheit“) mit 1,0 ml Calciumchlorid-Lösung R versetzt, entsteht eine feine, weiße Ausfällung.
Wasserhaltiges Carbomergel, das unter Zusatz von Konservierungsmittel hergestellt ist, entspricht zusätzlich folgender Prüfung:
B.
Identifizierung von Konservierungsmitteln durch Dünnschichtchromatographie (N 2.3.1): Folgende Lösungen werden verwendet:
Untersuchungslösung: 1,00 g Gel wird in einer Mischung von 9 ml Methanol R und 1 ml Wasser R gelöst. Nach Zugabe von 1 ml Schwefelsäure (0,5 mol · l–1) wird die Lösung mit einer Mischung von 9 Volumteilen Methanol R und 1 Volumteil Wasser R zu 20,0 ml verdünnt. Falls eine Trübung auftritt, wird die Lösung in ein Zentrifugenglas überführt, 10 min lang zentrifugiert und dekantiert.
Die Untersuchungslösung wird auch für die Prüfung „Konservierungsmittel“ (N 2.4.2) (siehe „Prüfung auf Reinheit“) verwendet.
Referenzlösung: Je 1,0 mg Methyl-4-hydroxybenzoat R, Propyl-4-hydroxybenzoat R und Sorbinsäure RN werden in Methanol R zu 20,0 ml gelöst.
Im Chromatogramm der Referenzlösung erscheinen die Referenzsubstanzen in folgender Reihenfolge: Sorbinsäure (größter Rf-Wert), Propyl-4-hydroxybenzoat, Methyl-4-hydroxybenzoat (kleinster Rf-Wert).

Prüfung auf Reinheit

Prüflösung: 15 g Gel werden mit 85 ml Wasser R in Anteilen verrieben, bis eine homogene, klumpenfreie, viskose Lösung erhalten ist.

Aussehen der Lösung: Die Prüflösung muss farblos (2.2.2, Methode II) sein.

Sauer oder alkalisch reagierende Substanzen: 10 ml Prüflösung müssen nach Zusatz von 0,1 ml Phenolphthalein-Lösung R 1 farblos bleiben und sich nach Zusatz von 0,8 ml Natriumhydroxid-Lösung (0,1 mol · l–1) rot färben.

Trockenrückstand: Mindestens 0,5 und höchstens 0,8 Prozent (m/​m). Als Trockenrückstand flüssiger Substanzen wird der in Prozent (m/​m) angegebene Rückstand bezeichnet, der nach Trocknen der Probe zurückbleibt. Ein verschließbares Wägeglas von 45 bis 55 mm Durchmesser und 20 bis 33 mm Höhe mit ebener Bodenfläche wird bei 100 bis 105 °C bis zur konstanten Masse getrocknet. Zur Bestimmung werden 2,00 g Gel im Wägeglas 2 h lang bei 100 bis 105 °C im Trockenschrank getrocknet und im Exsikkator erkalten gelassen.

Wasserhaltiges Carbomergel, das unter Zusatz von Konservierungsmittel hergestellt ist, muss zusätzlich folgender Prüfung entsprechen:

Konservierungsmittel (N 2.4.2): Folgende Lösungen werden verwendet:

Interner-Standard-Lösung: 0,100 g Ethyl-4-hydroxybenzoat R werden in Methanol R zu 20,0 ml gelöst. 5,0 ml Lösung werden mit Methanol R zu 25,0 ml verdünnt. 5,0 ml dieser Lösung werden mit Methanol R zu 50,0 ml verdünnt.

Wenn das Gel mit einem Gemisch aus Sorbinsäure und Kaliumsorbat konserviert ist, werden folgende Lösungen verwendet:

Untersuchungslösung: 10,0 ml Untersuchungslösung von „Identifizierung von Konservierungsmitteln durch Dünnschichtchromatographie“ (siehe „Prüfung auf Identität“ B) werden zu 25,0 ml verdünnt. 2,0 ml Lösung und 1,0 ml Interner-Standard-Lösung werden mit der mobilen Phase zu 25,0 ml verdünnt.

Referenzlösung a: 13,3 mg Sorbinsäure RN werden mit Methanol R zu 50,0 ml verdünnt. 1,0 ml Lösung wird mit Methanol R zu 10,0 ml verdünnt. 1,0 ml dieser Lösung und 1,0 ml Interner-Standard-Lösung werden mit der mobilen Phase zu 10,0 ml verdünnt.

Referenzlösung b: 16,8 mg Sorbinsäure RN werden mit Methanol R zu 50,0 ml verdünnt. 1,0 ml Lösung wird mit Methanol R zu 10,0 ml verdünnt. 1,0 ml dieser Lösung und 1,0 ml Interner-Standard-Lösung werden mit der mobilen Phase zu 10,0 ml verdünnt.

Wenn das Gel mit einem Gemisch aus Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat konserviert ist, werden folgende Lösungen verwendet:

Untersuchungslösung: 2,0 ml Untersuchungslösung von „Identifizierung von Konservierungsmitteln durch Dünnschichtchromatographie“ (siehe „Prüfung auf Identität“ B) und 1,0 ml Interner-Standard-Lösung werden mit der mobilen Phase zu 10,0 ml verdünnt.

Referenzlösung a: 33,2 mg Methyl-4-hydroxybenzoat R und 14,2 mg Propyl-4-hydroxybenzoat R werden mit Methanol R zu 50,0 ml verdünnt. 1,0 ml Lösung wird mit Methanol R zu 10,0 ml verdünnt. 1,0 ml dieser Lösung und 1,0 ml Interner-Standard-Lösung werden mit der mobilen Phase zu 10,0 ml verdünnt.

Referenzlösung b: 42,0 mg Methyl-4-hydroxybenzoat R und 18,0 mg Propyl-4-hydroxybenzoat R werden mit Methanol R zu 50,0 ml verdünnt. 1,0 ml Lösung wird mit Methanol R zu 10,0 ml verdünnt. 1,0 ml dieser Lösung und 1,0 ml Interner-Standard-Lösung werden mit der mobilen Phase zu 10,0 ml verdünnt.

Lagerung

Entspricht der Monographie Halbfeste Zubereitungen zur kutanen Anwendung (Praeparationes molles ad usum dermicum) der Ph. Eur.

Beschriftung

Entspricht der Monographie Halbfeste Zubereitungen zur kutanen Anwendung.

Hinweis

Unkonserviertes wasserhaltiges Carbomergel ist bei Bedarf frisch herzustellen und alsbald zu verbrauchen.

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