Startseite Allgemeines Politik Bundespolitik Bekanntmachung eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie: Anlage XII – Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach § 35a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) – Talazoparib (neues Anwendungsgebiet: Prostatakarzinom, metastasiert, kastrationsresistent, in Kombination mit Enzalutamid)
Bundespolitik

Bekanntmachung eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie: Anlage XII – Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach § 35a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) – Talazoparib (neues Anwendungsgebiet: Prostatakarzinom, metastasiert, kastrationsresistent, in Kombination mit Enzalutamid)

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Bundesministerium für Gesundheit

Bekanntmachung
eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses
über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie:
Anlage XII – Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen
nach § 35a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V)
Talazoparib
(neues Anwendungsgebiet: Prostatakarzinom, metastasiert,
kastrationsresistent, in Kombination mit Enzalutamid)

Vom 15. August 2024

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in seiner Sitzung am 15. August 2024 beschlossen, die Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL) in der Fassung vom 18. Dezember 2008/​22. Januar 2009 (BAnz. Nr. 49a vom 31. März 2009), die zuletzt durch die Bekanntmachung des Beschlusses vom 6. August 2024 (BAnz AT 10.09.2024 B3) geändert worden ist, wie folgt zu ändern:

I.

In Anlage XII werden den Angaben zur Nutzenbewertung von Talazoparib gemäß dem Beschluss vom 20. November 2020 nach Nummer 4 folgende Angaben angefügt:

Talazoparib

Neues Anwendungsgebiet (laut Zulassung vom 5. Januar 2024):

Talzenna wird in Kombination mit Enzalutamid zur Behandlung erwachsener Patienten mit metastasiertem kastra­tionsresistenten Prostatakarzinom (metastatic castration-resistant prostate cancer, mCRPC) angewendet, bei denen eine Chemotherapie klinisch nicht indiziert ist.

Anwendungsgebiet des Beschlusses (Beschluss vom 15. August 2024):

Siehe neues Anwendungsgebiet laut Zulassung.

1.
Zusatznutzen des Arzneimittels im Verhältnis zur zweckmäßigen Vergleichstherapie

a)
Erwachsene mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), bei denen eine Chemotherapie klinisch nicht indiziert ist und die keine vorherige Therapie des mCRPC erhalten haben
Zweckmäßige Vergleichstherapie:

Abirateronacetat in Kombination mit Prednison oder Prednisolon (nur für Patienten, deren Erkrankung während oder nach einer Docetaxel-haltigen Chemotherapie progredient ist; nur für Patienten mit asymptoma­tischem oder mild symptomatischem Verlauf der Erkrankung nach Versagen der Androgenentzugstherapie, bei denen eine Chemotherapie noch nicht klinisch indiziert ist)
oder
Enzalutamid (nur für Patienten, deren Erkrankung während oder nach einer Chemotherapie mit Docetaxel fortschreitet; nur für Patienten mit asymptomatischem oder mild symptomatischem Verlauf der Erkrankung nach Versagen der Androgenentzugstherapie, bei denen eine Chemotherapie noch nicht klinisch indiziert ist)
oder
Olaparib als Monotherapie (nur für Patienten mit BRCA1/​2-Mutationen [in der Keimbahn und/​oder somatisch], deren Erkrankung nach vorheriger Behandlung, die eine neue hormonelle Substanz [new hormonal agent] umfasste, progredient ist)
oder
Olaparib in Kombination mit Abirateronacetat und Prednison oder Prednisolon (nur für Patienten mit BRCA-Mutationen sowie für Patienten ohne BRCA-Mutationen mit symptomatischem Verlauf der Erkrankung)
Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens von Talazoparib in Kombination mit Enzalutamid gegenüber Enzalutamid:

a1)
Erwachsene ohne HRR-Defizienz
Anhaltspunkt für einen geringeren Nutzen.
a2)
Erwachsene mit HRR-Defizienz
Ein Zusatznutzen ist nicht belegt.
b)
Erwachsene mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), bei denen eine Chemotherapie klinisch nicht indiziert ist und die bereits eine vorherige Therapie des mCRPC erhalten haben
Zweckmäßige Vergleichstherapie:
Patientenindividuelle Therapie unter Auswahl von

Abirateronacetat in Kombination mit Prednison oder Prednisolon (nur für Patienten, deren Erkrankung während oder nach einer Docetaxel-haltigen Chemotherapie progredient ist),
Enzalutamid (nur für Patienten, deren Erkrankung während oder nach einer Chemotherapie mit Docetaxel fortschreitet),
Olaparib in Kombination mit Abirateronacetat und Prednison oder Prednisolon und
Olaparib als Monotherapie (nur für Patienten mit BRCA1/​2-Mutationen [in der Keimbahn und/​oder somatisch], deren Erkrankung nach vorheriger Behandlung, die eine neue hormonelle Substanz [new hormonal agent] umfasste, progredient ist)
unter Berücksichtigung der Vortherapie(n) und des BRCA1/​2-Mutationsstatus.
Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens von Talazoparib in Kombination mit Enzalutamid gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie:
Ein Zusatznutzen ist nicht belegt.
Studienergebnisse nach Endpunkten:1

a)
Erwachsene mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), bei denen eine Chemotherapie klinisch nicht indiziert ist und die keine vorherige Therapie des mCRPC erhalten haben
a1)
Erwachsene ohne HRR-Defizienz
Zusammenfassung der Ergebnisse relevanter klinischer Endpunkte

Endpunktkategorie Effektrichtung/​
Verzerrungspotential
Zusammenfassung
Mortalität Kein für die Nutzenbewertung relevanter
Unterschied
Morbidität Nachteile in den Symptomskalen „Übelkeit und Erbrechen“, „Fatigue“, „Dyspnoe“ und „Appetitverlust“
Gesundheitsbezogene Lebensqualität Nachteile in den Funktionsskalen „globaler Gesundheitsstatus“, „körperliche Funktion“ und „Rollenfunktion“
Nebenwirkungen Nachteile in schweren UEs, SUEs und Abbruch wegen UEs. Im Detail Nachteile bei einzelnen spezifischen UEs.
Erläuterungen:

↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↑↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↓↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↔: kein statistisch signifikanter beziehungsweise relevanter Unterschied
∅: Es liegen keine Daten vor.
n. b.: nicht bewertbar

a2)
Erwachsene mit HRR-Defizienz
Zusammenfassung der Ergebnisse relevanter klinischer Endpunkte

Endpunktkategorie Effektrichtung/​
Verzerrungspotential
Zusammenfassung
Mortalität Kein für die Nutzenbewertung relevanter Unterschied
Morbidität Vorteile in den Symptomskalen „Schmerzen“ und „Symptome des Harntraktes“;
Nachteile in den Symptomskalen „Übelkeit und Erbrechen“, „Fatigue“, „Dyspnoe“ und „Appetitverlust“;
insgesamt kein für die Nutzenbewertung relevanter Unterschied
Gesundheitsbezogene Lebensqualität In der Gesamtschau aller Ergebnisse kein für die Nutzenbewertung relevanter Unterschied; für die Funktionsskala „körperliche Funktion“ zeigt sich ein positiver Effekt
Nebenwirkungen Nachteile in schweren UEs, SUEs und Abbruch wegen UEs. Im Detail Nachteile bei einzelnen spezifischen UEs.
Erläuterungen:

↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↑↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↓↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↔: kein statistisch signifikanter beziehungsweise relevanter Unterschied
∅: Es liegen keine Daten vor.
n. b.: nicht bewertbar

Studie TALAPRO-2 (zweiteilig)

Teil 2 der Studie: laufende, doppelblinde, randomisierte Phase-III-Studie bestehend aus 3 Kohorten
Talazoparib + Enzalutamid vs. Enzalutamid
Relevante Teilpopulation: Auswertungs-Kohorten 1 (Patienten ohne HRR-Defizienz) und 2 (Patienten mit HRR-Defizienz) ohne Überlappung
FDA-Datenschnitt vom 28. März 2023
Mortalität

Endpunkt Talazoparib + Enzalutamid Enzalutamid Intervention versus
Kontrolle
N Mediane
Überlebenszeit in Monaten
[95 %-KI]
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Mediane
Überlebenszeit in Monaten
[95 %-KI]
Patienten mit
Ereignis n (%)
HR
[95 %-KI];
p-Werta
Absolute
Differenz (AD)b
Gesamtüberleben
ohne HRR-Defizienz 317 n. e.
[37,0; n. b.]
125 (39,4)
319 38,7
[35,0; n. b.]
133 (41,7)
0,93
[0,73; 1,18];
0,538
mit HRR-Defizienz 200 41,9
[34,5; n. b.]
60 (30,0)
199 30,8
[26,8; 38,8]
76 (38,2)
0,67
[0,47; 0,94];
0,018
Gesamtc: 0,84
[0,69; 1,02];
0,076
Morbidität

Endpunkt Talazoparib + Enzalutamid Enzalutamid Intervention versus
Kontrolle
N Mediane Zeit bis
zum Ereignis in
Monaten
[95 %-KI]
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Mediane Zeit bis
zum Ereignis in
Monaten
[95 %-KI]
Patienten mit
Ereignis n (%)
HR
[95 %-KI];
p-Wert
Absolute
Differenz (AD)b
Progressionsfreies Überleben (PFS) nach BCIR2
Studien-Kohorte 1 (All-Comers) 402 n. e.
[27,47; n. e.]
151 (37,6)
403 21,95
[16,62; 25,13]
191 (47,4)
0,63
[0,51; 0,78];
< 0,0001
Studien-Kohorte 2 (HRR-defizient) 200 n. e.
[21,88; n. e.]
66 (33,0)
199 13,80
[11,01; 16,69]
104 (52,3)
0,45
[0,33; 0,61];
< 0,0001
Endpunkt Talazoparib + Enzalutamid Enzalutamid Intervention versus
Kontrolle
N Mediane Zeit bis
zum Ereignis in
Monaten
[95 %-KI]
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Mediane Zeit bis
zum Ereignis in
Monaten
[95 %-KI]
Patienten mit
Ereignis n (%)
HR
[95 %-KI];
p-Wert
Absolute
Differenz (AD)b
symptomatischer Knochenbruch
ohne HRR-Defizienz 317 n. e.
30 (9,5)
319 n. e.
21 (6,6)
1,43
[0,82; 2,49];
0,209
mit HRR-Defizienz 200 n. e.
19 (9,5)
199 n. e.
14 (7,0)
1,17
[0,59; 2,34];
0,651
Gesamtc 1,32
[0,86; 2,04];
0,207
Rückenmarkskompression
ohne HRR-Defizienz 317 n. e.
17 (5,4)
319 n. e.
19 (6,0)
0,88
[0,46; 1,69];
0,701
mit HRR-Defizienz 200 n. e.
12 (6,0)
199 n. e.
12 (6,0)
0,88
[0,39; 1,96];
0,755
Gesamtc 0,88
[0,53; 1,46];
0,621
Stärkster Schmerz (BPI-SF Frage 3 – Zeit bis zur erstmalig bestätigten Verschlechterungd)
ohne HRR-Defizienz keine geeigneten Datene
mit HRR-Defizienz keine geeigneten Datene
Beeinträchtigung durch Schmerz (BPI-SF Frage 9a-g – Zeit bis zur erstmalig bestätigten Verschlechterungf)
ohne HRR-Defizienz keine geeigneten Datene
mit HRR-Defizienz keine geeigneten Datene
Symptomatik (EORTC QLQ-C30 – Zeit bis zur ersten Verschlechterungg)
Fatigue
ohne HRR-Defizienz 311 1,9
[1,9; 2,8]
239 (76,8)
314 3,7
[2,8; 4,6]
226 (72,0)
1,26
[1,05; 1,52];
0,012
mit HRR-Defizienz 197 2,8
[1,9; 3,7]
138 (70,1)
197 3,7
[2,3; 4,6]
127 (64,5)
1,10
[0,86; 1,41];
0,401
Gesamtc 1,20
[1,03; 1,39];
0,016
Übelkeit und Erbrechen
ohne HRR-Defizienz 311 9,2
[5,6; 16,3]
159 (51,1)
314 34,0
[17,5; n. b.]
122 (8,9)
1,54
[1,22; 1,95];
< 0,001
mit HRR-Defizienz 197 10,6
[7,4; 19,4]
91 (46,2)
197 13,8
[8,3; 27,7]
79 (40,1)
1,11
[0,82; 1,51];
0,500
Gesamtc 1,36
[1,13; 1,64];
0,001
Schmerzen
Effektmodifikation durch das Merkmal HRR-Gen-Mutationsstatus
ohne HRR-Defizienz 311 7,4
[4,7; 9,2]
186 (59,8)
314 9,3
[7,4; 11,7]
179 (57,0)
1,09
[0,89; 1,34];
0,397
mit HRR-Defizienz 197 9,3
[6,5; 15,6]
108 (54,8)
197 5,6
[3,7; 6,6]
121 (61,4)
0,64
[0,49; 0,83];
< 0,001
Gesamtc 0,89
[0,76; 1,05];
0,166
Interaktionh 0,002
Dyspnoe
ohne HRR-Defizienz 311 6,4
[4,9; 9,3]
183 (58,8)
314 16,4
[10,3; 23,0]
151 (48,1)
1,43
[1,16; 1,78];
0,001
mit HRR-Defizienz 197 8,3
[5,6; 13,8]
99 (50,3)
197 9,2
[5,6; 13,9]
91 (46,2)
1,02
[0,77; 1,36];
0,883
Gesamtc 1,27
[1,07; 1,50];
0,007
Schlaflosigkeit
ohne HRR-Defizienz 311 11,1
[8,4; 15,7]
157 (50,5)
314 9,1
[5,6; 15,7]
163 (51,9)
0,91
[0,73; 1,14];
0,414
mit HRR-Defizienz 197 16,6
[10,2; 24,9]
86 (43,7)
197 10,2
[5,6; 17,4]
91 (46,2)
0,82
[0,61; 1,10];
0,168
Gesamtc 0,88
[0,73; 1,05];
0,145
Appetitverlust
ohne HRR-Defizienz 311 5,6
[4,0; 9,2]
187 (60,1)
314 15,7
[11,1; 21,2]
155 (49,4)
1,44
[1,17; 1,78];
< 0,001
mit HRR-Defizienz 197 7,4
[4,7; 11,9]
104 (52,8)
197 11,1
[7,5; 13,8]
96 (48,7)
1,09
[0,82; 1,44];
0,573
Gesamtc 1,30
[1,10; 1,54];
0,002
Verstopfung
ohne HRR-Defizienz 311 11,0
[7,3; 15,7]
156 (50,2)
314 18,5
[11,1; 25,0]
139 (44,3)
1,17
[0,93; 1,47];
0,176
mit HRR-Defizienz 197 15,7
[7,5; 24,0]
89 (45,2)
197 11,1
[7,4; 19,4]
87 (44,2)
0,91
[0,67; 1,22];
0,512
Gesamtc 1,07
[0,89; 1,28];
0,488
Diarrhö
ohne HRR-Defizienz 311 34,1
[21,2; n. b.]
116 (37,3)
314 26,1
[21,2; n. b.]
116 (36,9)
0,92
[0,71; 1,19];
0,520
mit HRR-Defizienz 197 19,3
[14,1; 27,6]
77 (39,1)
197 26,1
[19,4; n. b.]
58 (29,4)
1,23
[0,88; 1,74];
0,229
Gesamtc 1,02
[0,83; 1,26];
0,830
Symptomatik (EORTC QLQ-PR25 – Zeit bis zur 1. Verschlechterungg)
Symptome des Harntraktes
Effektmodifikation durch das Merkmal HRR-Gen-Mutationsstatus
ohne HRR-Defizienz 311 24,9
[13,9; 32,3]
136 (43,7)
314 32,2
[19,3; n. b.]
119 (37,9)
1,10
[0,86; 1,40];
0,455
mit HRR-Defizienz 197 32,3
[23,0; n. b.]
62 (31,5)
197 15,6
[9,5; 21,7]
76 (38,6)
0,58
[0,41; 0,82];
0,002
Gesamtc 0,89
[0,73; 1,09];
0,252
Interaktionh 0,003
Darmsymptome
ohne HRR-Defizienz 311 n. e.
[30,8; n. b.]
98 (31,5)
314 n. e.
[34,4; n. b.]
83 (26,4)
1,16
[0,87; 1,55];
0,320
mit HRR-Defizienz 197 n. e.
[28,6; n. b.]
49 (24,9)
197 n. e.
[27,9; n. b.]
51 (25,9)
0,75
[0,51; 1,12];
0,154
Gesamtc 1,00
[0,79; 1,26];
0,971
hormonbehandlungsbezogene Symptome
ohne HRR-Defizienz 311 9,3
[7,4; 12,6]
162 (52,1)
314 12,5
[8,3; 21,9]
148 (47,1)
1,12
[0,90; 1,40];
0,326
mit HRR-Defizienz 197 9,3
[5,6; 15,6]
96 (48,7)
197 7,4
[4,7; 11,0]
92 (46,7)
0,86
[0,64; 1,15];
0,306
Gesamtc 1,02
[0,85; 1,21];
0,845
Inkontinenzhilfe
ohne HRR-Defizienz keine geeigneten Dateni
mit HRR-Defizienz keine geeigneten Dateni
Gesundheitszustand (EQ-5D VAS – Zeit bis zur 1. Verschlechterungj)
ohne HRR-Defizienz 311 12,0
[6,5; 21,3]
157 (50,5)
314 15,7
[8,4; 21,4]
151 (48,1)
1,05
[0,84; 1,31];
0,685
mit HRR-Defizienz 197 16,1
[7,5; 30,4]
88 (44,7)
197 9,2
[7,3; 12,0]
96 (48,7)
0,76
[0,57; 1,01];
0,062
Gesamtc 0,93
[0,78; 1,11];
0,416
Gesundheitsbezogene Lebensqualität

Endpunkt Talazoparib + Enzalutamid Enzalutamid Intervention versus
Kontrolle
N Mediane Zeit bis
zum Ereignis in
Monaten
[95 %-KI]
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Mediane Zeit bis
zum Ereignis in
Monaten
[95 %-KI]
Patienten mit
Ereignis n (%)
HR
[95 %-KI];
p-Werta
Absolute
Differenz (AD)b
EORTC QLQ-C30 – Zeit bis zur 1. Verschlechterungk
globaler Gesundheitsstatus
Effektmodifikation durch das Merkmal HRR-Gen-Mutationsstatus
ohne HRR-Defizienz 311 3,7
[2,9; 4,7]
213 (68,5)
314 7,6
[6,4; 9,4]
189 (60,2)
1,32
[1,09; 1,61];
0,005
mit HRR-Defizienz 197 6,4
[4,6; 8,4]
116 (58,9)
197 6,5
[3,7; 8,3]
111 (56,3)
0,94
[0,72; 1,22];
0,649
Gesamtc 1,17
[1,001; 1,37];
0,049
Interaktionh 0,042
körperliche Funktion
Effektmodifikation durch das Merkmal HRR-Gen-Mutationsstatus
ohne HRR-Defizienz 311 5,6
[3,7; 7,4]
211 (67,8)
314 8,3
[6,5; 13,7]
184 (58,6)
1,30
[1,07; 1,59];
0,009
mit HRR-Defizienz 197 8,3
[5,6; 10,3]
108 (54,8)
197 5,6
[4,5; 7,5]
117 (59,4)
0,76
[0,59; 0,99];
0,043
Gesamtc 1,07
[0,91; 1,25];
0,424
Interaktionh 0,001
Rollenfunktion
Effektmodifikation durch das Merkmal HRR-Gen-Mutationsstatus
ohne HRR-Defizienz 311 5,5
[3,7; 6,5]
218 (70,1)
314 7,4
[5,6; 9,2]
181 (57,6)
1,32
[1,08; 1,60];
0,006
mit HRR-Defizienz 197 7,4
[4,8; 10,2]
114 (57,9)
197 6,5
[4,5; 9,2]
111 (56,3)
0,88
[0,68; 1,15];
0,351
Gesamtc 1,14
[0,98; 1,34];
0,100
Interaktionh 0,015
emotionale Funktion
ohne HRR-Defizienz 311 17,5
[9,2; 28,6]
143 (46,0)
314 23,1
[17,5; 31,5]
132 (42,0)
1,12
[0,88; 1,42];
0,360
mit HRR-Defizienz 197 13,6
[8,2; 21,1]
86 (43,7)
197 9,3
[8,2; 15,6]
90 (45,7)
0,82
[0,61; 1,10];
0,187
Gesamtc 0,99
[0,82; 1,19];
0,912
kognitive Funktion
ohne HRR-Defizienz 311 4,6
[2,8; 6,5]
208 (66,9)
314 4,6
[3,7; 6,4]
195 (62,1)
1,06
[0,87; 1,29];
0,551
mit HRR-Defizienz 197 5,7
[3,7; 9,2]
113 (57,4)
197 4,6
[2,8; 6,5]
113 (57,4)
0,85
[0,66; 1,11];
0,232
Gesamtc 0,98
[0,84; 1,14];
0,781
soziale Funktion
ohne HRR-Defizienz 311 4,6
[3,7; 6,5]
199 (64,0)
314 8,9
[6,4; 11,7]
180 (57,3)
1,18
[0,96; 1,44];
0,107
mit HRR-Defizienz 197 6,5
[4,7; 10,6]
110 (55,8)
197 7,4
[5,5; 12,0]
100 (50,8)
1,01
[0,77; 1,33];
0,912
Gesamtc 1,12
[0,95; 1,31];
0,184
EORTC QLQ-PR25 – Zeit bis zur 1. Verschlechterungk
sexuelle Aktivität
ohne HRR-Defizienz 311 n. e.
[26,7; n. b.]
103 (33,1)
314 n. e.
89 (28,3)
1,19
[0,89; 1,58];
0,237
mit HRR-Defizienz 197 n. e.
52 (26,4)
197 n. e.
43 (21,8)
1,07
[0,71; 1,60];
0,751
Gesamtc 1,15
[0,91; 1,45];
0,247
Sexualfunktion
ohne HRR-Defizienz keine geeigneten Dateni
mit HRR-Defizienz keine geeigneten Dateni
Nebenwirkungen

Endpunkt Talazoparib + Enzalutamid Enzalutamid Intervention versus
Kontrolle
N Median
in Monaten
[95 %-KI]
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Median
in Monaten
[95 %-KI]
Patienten mit
Ereignis n (%)
HR
[95 %-KI];
p-Wert
Absolute
Differenz (AD)b
Unerwünschte Ereignisse gesamt
ohne HRR-Defizienz 314 0,6
[0,5; 0,9]
310 (98,7)
317 1,0
[0,8; 1,2]
301 (95,0)
mit HRR-Defizienz 198 0,5
[0,5; 0,7]
196 (99,0)
199 0,6
[0,5; 0,8]
194 (97,5)
Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SUE)
ohne HRR-Defizienz 314 35,3
[25,0; n. b.]
133 (42,4)
317 40,5
[40,5; 46,5]
90 (28,4)
1,51
[1,15; 1,97];
0,002
mit HRR-Defizienz 198 44,4
[33,9; 44,4]
67 (33,8)
199 n. e.
[32,7; n. b.]
42 (21,1)
1,39
[0,94; 2,04];
0,098
Gesamtc 1,47
[1,18; 1,83];
< 0,001
Schwere unerwünschte Ereignisse (CTCAE-Grad 3 oder 4)
ohne HRR-Defizienz 314 3,7
[3,3; 4,6]
249 (79,3)
317 21,4
[17,6; 29,0]
145 (45,7)
2,40
[1,95; 2,94];
< 0,001
mit HRR-Defizienz 198 4,7
[4,1; 6,6]
137 (69,2)
199 23,7
[17,6; n. b.]
81 (40,7)
2,00
[1,52; 2,64];
< 0,001
Gesamtc 2,25
[1,91; 2,65];
< 0,001
Therapieabbrüche aufgrund von unerwünschten Ereignissen
ohne HRR-Defizienz 314 n. e.
70 (22,3)
317 n. e.
38 (12,0)
1,78
[1,20; 2,64];
0,004
mit HRR-Defizienz 198 44,4 [n. b.]
23 (11,6)
199 n. e.
16 (8,0)
1,12
[0,58; 2,13];
0,740
Gesamtc 1,57
[1,12; 2,20];
0,009
Spezifische unerwünschte Ereignisse
MDS (PT, UEs)
ohne HRR-Defizienz keine geeigneten Daten
mit HRR-Defizienz keine geeigneten Daten
AML (PT, UEs)
ohne HRR-Defizienz keine geeigneten Daten
mit HRR-Defizienz keine geeigneten Daten
Schwindelgefühl (PT, UEs)
Effektmodifikation durch das Merkmal HRR-Gen-Mutationsstatus
ohne HRR-Defizienz 314 n. e.
44 (14,0)
317 n. e.
15 (4,7)
2,85
[1,59; 5,13];
< 0,001
mit HRR-Defizienz 198 n. e.
20 (10,1)
199 n. e.
16 (8,0)
1,16
[0,60; 2,24];
0,657
Gesamtc 1,92
[1,24; 2,97];
0,004
Interaktionh 0,046
Infektionen und parasitäre Erkrankungen (SOC, SUEs)
ohne HRR-Defizienz 314 n. e.
25 (8,0)
317 n. e.
10 (3,2)
2,26
[1,09; 4,71];
0,025
mit HRR-Defizienz 198 n. e.
13 (6,6)
199 n. e.
8 (4,0)
1,30
[0,54; 3,14];
0,565
Gesamtc 1,80
[1,03; 3,16];
0,040
Anämie (PT, schwere UEs)
ohne HRR-Defizienz 314 19,3
[9,2; 38,2]
157 (50,0)
317 n. e.
12 (3,8)
16,76
[9,31; 30,15];
< 0,001
mit HRR-Defizienz 198 36,0
[20,3; n. b.]
83 (41,9)
199 n. e.
9 (4,5)
10,27
[5,16; 20,44];
< 0,001
Gesamtc 13,63
[8,72; 21,31];
< 0,001
Untersuchungen (SOC, schwere UEs)
ohne HRR-Defizienz 314 n. e.
97 (30,9)
317 n. e.
22 (6,9)
4,79
[3,01; 7,60];
< 0,001
mit HRR-Defizienz 198 n. e.
[35,9; n. b.]
55 (27,8)
199 n. e.
17 (8,5)
3,22
[1,87; 5,56];
< 0,001
Gesamtc 4,05
[2,85; 5,77];
< 0,001
a Cox-Proportional-Hazards-Modell; für Kohorte 1 (ohne HRR-Mutation) unadjustiert, für Kohorte 2 (mit HRR-Mutation) adjustiert nach Stratifizierungsfaktor vorherige Therapie mit Taxanen oder Therapie mit neuartigen hormonellen Wirkstoffen (ja vs. nein)
b Angabe zur absoluten Differenz (AD) nur bei statistisch signifikantem Unterschied; eigene Berechnung
c Berechnung des IQWiG mittels einer Metaanalyse unter Verwendung eines festen Effekts
d Eine Zunahme des Scores um ≥ 2 Punkte im Vergleich zum Studienbeginn wird als klinisch relevante Verschlechterung angesehen (Skalenspannweite 0 bis 10).
e Im Rahmen des Stellungnahmeverfahrens wurde deutlich, dass die Endpunkte „stärkster Schmerz“ und „Beeinträchtigung durch Schmerz“, entgegen den Angaben im Dossier des pharmazeutischen Unternehmers, nicht als „Zeit bis zur erstmaligen Verschlechterung“ sondern als „Zeit bis zur erstmalig bestätigten Verschlechterung“ operationalisiert wurden; ohne Vorliegen der Angaben zur erstmaligen Verschlechterung sind diese Daten jedoch nicht interpretierbar.
f Eine Zunahme des Scores um ≥ 15 % der Skalenspannweite im Vergleich zum Studienbeginn wird als klinisch relevante Verschlechterung angesehen (Skalenspannweite 0 bis 10).
g Eine Zunahme des Scores um ≥ 10 Punkte im Vergleich zum Studienbeginn wird als klinisch relevante Verschlechterung angesehen (Skalenspannweite 0 bis 100).
h Berechnung des IQWIG mittels des Q-Tests aus einer Metaanalyse unter Verwendung eines festen Effekts
i Für etwa 50 % beziehungsweise 91 % der Patienten lag zu Studienbeginn keine Erhebung zur Inkontinenzhilfe beziehungsweise zur Sexualfunktion vor. Mindestens dieser Anteil an Patienten wurde in der Auswertung nicht berücksichtigt. Das Vorgehen des pU stellt nicht sicher, dass die Belastung von Patienten, die erst im Verlauf der Behandlung eine Inkontinenz beziehungsweise Einschränkung der Sexualfunktion entwickeln, erfasst wird.
j Eine Abnahme um ≥ 15 % der Skalenspannweite im Vergleich zum Studienbeginn wird als klinisch relevante Verschlechterung angesehen (Skalenspannweite 0 bis 100).
k Eine Abnahme des Scores um ≥ 10 Punkte im Vergleich zum Studienbeginn wird als klinisch relevante Verschlechterung angesehen (Skalenspannweite 0 bis 100).
Verwendete Abkürzungen:

AD = Absolute Differenz; AML = akute myeloische Leukämie; BPI-SF = Brief Pain Inventory-Short Form; CTCAE = Common Terminology Criteria for Adverse Events (gemeinsame Terminologiekriterien für unerwünschte Ereignisse); EORTC = European Organisation for Research and Treatment of Cancer; HR = Hazard Ratio; HRR = Homologe Rekombinationsreparatur; KI = Konfidenzintervall; N = Anzahl ausgewerteter Patienten; n = Anzahl Patienten mit (mindestens einem) Ereignis; n. b. = nicht berechenbar; n. e. = nicht erreicht; PT = bevorzugter Begriff; QLQ-C30 = Quality of Life Questionnaire − Core 30; QLQ-PR25 = Quality of Life Questionnaire – Prostate 25; SOC = Systemorganklasse; VAS = visuelle Analogskala; vs. = versus

b)
Erwachsene mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), bei denen eine Chemotherapie klinisch nicht indiziert ist und die bereits eine vorherige Therapie des mCRPC erhalten haben
Es liegen keine Daten vor, die eine Bewertung des Zusatznutzens ermöglichen.
Zusammenfassung der Ergebnisse relevanter klinischer Endpunkte

Endpunktkategorie Effektrichtung/​
Verzerrungspotential
Zusammenfassung
Mortalität Es liegen keine Daten vor.
Morbidität Es liegen keine Daten vor.
Gesundheitsbezogene Lebensqualität Es liegen keine Daten vor.
Nebenwirkungen Es liegen keine Daten vor.
Erläuterungen:
↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↑↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↓↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↔: kein statistisch signifikanter beziehungsweise relevanter Unterschied
∅: Es liegen keine Daten vor.
n. b.: nicht bewertbar
2.
Anzahl der Patienten beziehungsweise Abgrenzung der für die Behandlung infrage kommenden Patientengruppen

a)
Erwachsene mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), bei denen eine Chemo­therapie klinisch nicht indiziert ist und die keine vorherige Therapie des mCRPC erhalten haben
und
b)
Erwachsene mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), bei denen eine Chemo­therapie klinisch nicht indiziert ist und die bereits eine vorherige Therapie des mCRPC erhalten haben
zusammen circa 9 400 bis 12 200 Patienten
3.
Anforderungen an eine qualitätsgesicherte Anwendung
Die Vorgaben der Fachinformation sind zu berücksichtigen. Die europäische Zulassungsbehörde European Medicines Agency (EMA) stellt die Inhalte der Fachinformation zu Talzenna (Wirkstoff: Talazoparib) unter folgendem Link frei zugänglich zur Verfügung (letzter Zugriff: 6. August 2024):
https:/​/​www.ema.europa.eu/​de/​documents/​product-information/​talzenna-epar-product-information_​de.pdf
Die Einleitung und Überwachung der Behandlung mit Talazoparib soll nur durch in der Therapie von Patienten mit Prostatakarzinom erfahrene Fachärztinnen und Fachärzte für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie sowie Fachärztinnen und Fachärzte für Urologie und weitere an der Onkologie-Vereinbarung teilnehmende Ärztinnen und Ärzte anderer Fachgruppen erfolgen.
Eine medikamentöse Kastration mit einem GnRH-Agonisten oder -Antagonisten soll während der Behandlung von Patienten, die nicht chirurgisch kastriert sind, fortgeführt werden.
4.
Therapiekosten
Jahrestherapiekosten:

a)
Erwachsene mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), bei denen eine Chemo­therapie klinisch nicht indiziert ist und die keine vorherige Therapie des mCRPC erhalten haben

Bezeichnung der Therapie Jahrestherapiekosten/​Patient
Zu bewertendes Arzneimittel:
Talazoparib + Enzalutamid + GnRH-Analoga
Talazoparib 42 285,25 €
Enzalutamid 40 687,07 €
GnRH-Analoga 1 283,70 € – 2 337,86 €
Gesamt 84 256,02 € – 85 310,18 €
Zweckmäßige Vergleichstherapie:
Abirateronacetat + Prednison oder Prednisolon + GnRH-Analoga
Abirateronacetat 1 456,96 €
Prednison oder Prednisolon 55,85 € – 70,19 €
GnRH-Analoga 1 283,70 € – 2 337,86 €
Gesamt 2 796,51 € – 3 865,01 €
Enzalutamid + GnRH-Analoga
Enzalutamid 40 687,07 €
GnRH-Analoga 1 283,70 € – 2 337,86 €
Gesamt 41 970,77 € – 43 024,93 €
Olaparib als Monotherapie + GnRH-Analoga
Olaparib 58 564,51 €
GnRH-Analoga 1 283,70 € – 2 337,86 €
Gesamt 59 848,21 € – 60 902,37 €
Olaparib + Abirateronacetat + Prednison oder Prednisolon + GnRH-Analoga
Olaparib 58 564,51 €
Abirateronacetat 1 456,96 €
Prednison oder Prednisolon 55,85 € – 70,19 €
GnRH-Analoga 1 283,70 € – 2 337,86 €
Gesamt 61 361,02 € – 62 429,52 €

Kosten nach Abzug gesetzlich vorgeschriebener Rabatte (Stand Lauer-Taxe: 15. Juli 2024)

Kosten für zusätzlich notwendige GKV-Leistungen: entfällt
b)
Erwachsene mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), bei denen eine Chemotherapie klinisch nicht indiziert ist und die bereits eine vorherige Therapie des mCRPC erhalten haben

Bezeichnung der Therapie Jahrestherapiekosten/​Patient
Zu bewertendes Arzneimittel:
Talazoparib + Enzalutamid + GnRH-Analoga
Talazoparib 42 285,25 €
Enzalutamid 40 687,07 €
GnRH-Analoga 1 283,70 € – 2 337,86 €
Gesamt 84 256,02 € – 85 310,18 €
Zweckmäßige Vergleichstherapie:
Abirateronacetat + Prednison oder Prednisolon + GnRH-Analoga
Abirateronacetat 1 456,96 €
Prednison oder Prednisolon 55,85 € – 70,19 €
GnRH-Analoga 1 283,70 € – 2 337,86 €
Gesamt 2 796,51 € – 3 865,01 €
Enzalutamid + GnRH-Analoga
Enzalutamid 40 687,07 €
GnRH-Analoga 1 283,70 € – 2 337,86 €
Gesamt 41 970,77 € – 43 024,93 €
Olaparib als Monotherapie + GnRH-Analoga
Olaparib 58 564,51 €
GnRH-Analoga 1 283,70 € – 2 337,86 €
Gesamt 59 848,21 € – 60 902,37 €
Olaparib + Abirateronacetat + Prednison oder Prednisolon + GnRH-Analoga
Olaparib 58 564,51 €
Abirateronacetat 1 456,96 €
Prednison oder Prednisolon 55,85 € – 70,19 €
GnRH-Analoga 1 283,70 € – 2 337,86 €
Gesamt 61 361,02 € – 62 429,52 €

Kosten nach Abzug gesetzlich vorgeschriebener Rabatte (Stand Lauer-Taxe: 15. Juli 2024)

Kosten für zusätzlich notwendige GKV-Leistungen: entfällt
5.
Benennung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen gemäß § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V, die in einer Kombina­tionstherapie mit dem bewerteten Arzneimittel eingesetzt werden können
Im Rahmen der Benennung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen gemäß § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V werden die folgenden Feststellungen getroffen:

a)
Erwachsene mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), bei denen eine Chemo­therapie klinisch nicht indiziert ist und die keine vorherige Therapie des mCRPC erhalten haben

Kein in Kombinationstherapie einsetzbares Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen, für das die Voraussetzungen des § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V erfüllt sind.
b)
Erwachsene mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), bei denen eine Chemotherapie klinisch nicht indiziert ist und die bereits eine vorherige Therapie des mCRPC erhalten haben

Kein in Kombinationstherapie einsetzbares Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen, für das die Voraussetzungen des § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V erfüllt sind.
Die Benennung von Kombinationen dient ausschließlich der Umsetzung des Kombinationsabschlags nach § 130e SGB V zwischen Krankenkassen und pharmazeutischen Unternehmern. Die getroffenen Feststellungen schränken weder den zur Erfüllung des ärztlichen Behandlungsauftrags erforderlichen Behandlungsspielraum ein, noch treffen sie Aussagen über Zweckmäßigkeit oder Wirtschaftlichkeit.
II.

Der Beschluss tritt mit Wirkung vom Tag seiner Veröffentlichung auf den Internetseiten des G-BA am 15. August 2024 in Kraft.

Die Tragenden Gründe zu diesem Beschluss werden auf den Internetseiten des G-BA unter www.g-ba.de veröffentlicht.

Berlin, den 15. August 2024

Gemeinsamer Bundesausschuss
gemäß § 91 SGB V

Der Vorsitzende
Prof. Hecken

1
Daten aus der Dossierbewertung des IQWiG (A24-22), sofern nicht anders indiziert.
2
Daten aus Modul 4 des pharmazeutischen Unternehmers zu Talazoparib vom 2. Februar 2024.

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