Bekanntmachung eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie: Anlage XII − Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach § 35a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) und Anlage XIIa − Kombinationen von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach § 35a SGB V − Dapagliflozin (neues Anwendungsgebiet: chronische Herzinsuffizienz mit linksventrikulärer Ejektionsfraktion LVEF > 40 %)

Published On: Dienstag, 19.09.2023By Tags:

Bundesministerium für Gesundheit

Bekanntmachung
eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses
über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie:
Anlage XII − Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen
nach § 35a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) und
Anlage XIIa − Kombinationen von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen
nach § 35a SGB V
Dapagliflozin
(neues Anwendungsgebiet: chronische Herzinsuffizienz
mit linksventrikulärer Ejektionsfraktion LVEF > 40 %)

Vom 17. August 2023

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in seiner Sitzung am 17. August 2023 beschlossen, die Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL) in der Fassung vom 18. Dezember 2008/​22. Januar 2009 (BAnz. Nr. 49a vom 31. März 2009), die zuletzt durch die Bekanntmachung des Beschlusses vom 15. Juni 2023 (BAnz AT 06.09.2023 B1) geändert worden ist, wie folgt zu ändern:

I.

In Anlage XII werden den Angaben zur Nutzenbewertung von Dapagliflozin gemäß dem Beschluss vom 16. Juni 2022 nach Nummer 4 folgende Angaben angefügt:

Dapagliflozin

Neues Anwendungsgebiet (laut Zulassung vom 3. Februar 2023):

Forxiga ist bei erwachsenen Patienten indiziert zur Behandlung der symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz.

Anwendungsgebiet des Beschlusses (Beschluss vom 17. August 2023):

Erwachsene mit einer symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion HFpEF (LVEF > 50 %) und mit geringgradig eingeschränkter Ejektionsfraktion HFmrEF (LVEF > 40 bis 49 %)

1.
Zusatznutzen des Arzneimittels im Verhältnis zur zweckmäßigen Vergleichstherapie
Erwachsene mit einer symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion HFpEF (LVEF > 50 %) und mit geringgradig eingeschränkter Ejektionsfraktion HFmrEF (LVEF > 40 bis 49 %)
Zweckmäßige Vergleichstherapie für Dapagliflozin:
Eine optimierte Standardtherapie zur Behandlung der symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion bzw. geringgradig eingeschränkter Ejektionsfraktion und der zugrunde liegenden Erkrankungen, wie zum Beispiel Hypertonie, Herzrhythmusstörungen, Koronare Herzkrankheit, Diabetes mellitus, chronische Nierenerkrankung, Dyslipoproteinämien sowie der Begleitsymptome
Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens von Dapagliflozin gegenüber der optimierten Standardtherapie der symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion bzw. geringgradig eingeschränkter Ejektionsfraktion und der zugrunde liegenden Erkrankungen:
Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen
Studienergebnisse nach Endpunkten:1
Erwachsene mit einer symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion HFpEF (LVEF > 50 %) und mit geringgradig eingeschränkter Ejektionsfraktion HFmrEF (LVEF > 40 bis 49 %)
Zusammenfassung der Ergebnisse relevanter klinischer Endpunkte

Endpunktkategorie Effektrichtung/​
Verzerrungspotential
Zusammenfassung
Mortalität Kein für die Nutzenbewertung relevanter Unterschied.
Morbidität Vorteil bei Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz.
Gesundheitsbezogene Lebensqualität Vorteil bei der gesundheitsbezogenen
Lebensqualität (KCCQ-OSS).
Nebenwirkungen Kein für die Nutzenbewertung relevanter Unterschied.
Erläuterungen:

↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↑↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↓↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↔: kein statistisch signifikanter bzw. relevanter Unterschied
∅: Es liegen keine Daten vor.
n. b.: nicht bewertbar

Studie DELIVER: Dapagliflozin vs. Placebo (jeweils zusätzlich zur optimierten Standardtherapie2)
Mortalität

Endpunkt Dapagliflozin
+ optimierte Standardtherapie
Placebo
+ optimierte Standardtherapie
Intervention vs.
Kontrolle
N Mediane Zeit bis zu
Ereignis in Monaten[95 %-KI] Patientinnen
und Patienten
mit Ereignis n (%)
N Mediane Zeit bis zum
Ereignis in Monaten[95 %-KI] Patientinnen
und Patienten
mit Ereignis n (%)
HR[95 %-KI] p-Werta
Absolute
Differenz (AD)
Gesamtmortalität 3 131 k. A.
497 (15,9)
3 132 k. A.
526 (16,8)
0,94[0,83; 1,07];
0,343
 Kardiovaskulärer Tod
(ergänzend dargestellt)
3 131 k. A.
231 (7,4)
3 132 k. A.
261 (8,3)
0,88[0,74; 1,05];
0,168
Morbiditätb

Endpunkt Dapagliflozin
+ optimierte Standardtherapie
Placebo
+ optimierte Standardtherapie
Intervention vs.
Kontrolle
N Mediane Zeit bis zum
Ereignis in Monaten[95 %-KI] Patientinnen
und Patienten
mit Ereignis n (%)
N Mediane Zeit bis zum
Ereignis in Monaten[95 %-KI] Patientinnen
und Patienten
mit Ereignis n (%)
HR[95 %-KI] p-Werta
Absolute
Differenz (AD)
Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz
1. Ereignis
3 131 k. A.
329 (10,5)
3 132 k. A.
418 (13,3)
0,77[0,67; 0,89];
< 0,001
AD = 2,8 %
  inklusive wiederholter
Ereignisse
(ergänzend dargestellt)
3 131 Anzahl Ereignisse
508
3 132 Anzahl Ereignisse
707
Ratenverhältnis[95 %-KI]; p-Wertc
0,72[0,60; 0,85];
< 0,001
Gesamthospitalisierung
1. Ereignis
3 131 k. A.
1 210 (38,6)
3 132 k. A.
1 251 (39,9)
0,94[0,86; 1,01];
0,101
  inklusive wiederholter
Ereignisse
(ergänzend dargestellt)
3 131 Anzahl Ereignisse
2 224
3 132 Anzahl Ereignisse
2 479
Ratenverhältnis[95 %-KI]; p-Wertc
0,90[0,82; 0,98];
0,015
Myokardinfarkt
(kombinierter Endpunkt)
3 131 k. A.
83 (2,7)
3 132 k. A.
81 (2,6)
1,02[0,75; 1,39];
0,890
  nicht tödlich 3 131 k. A. 3 132 k. A. k. A.
  tödlichd 3 131 k. A.
12 (0,4)
3 132 k. A.
15 (0,5)
0,80[0,37; 1,70];
0,560
Schlaganfall
(kombinierter Endpunkt)
3 131 k. A.
115 (3,7)
3 132 k. A.
109 (3,5)
1,05[0,81; 1,37];
0,706
  nicht tödlich 3 131 k. A. 3 132 k. A. k. A.
  tödlichd 3 131 k. A.
28 (0,9)
3 132 k. A.
25 (0,8)
1,12[0,65; 1,92];
0,682
Renale Morbidität (ergänzend dargestellt)
  Anhaltende Reduktion
der eGFR ≥ 50 %
3 131 k. A.
44 (1,4)
3 132 k. A.
46 (1,5)
0,96[0,63; 1,45];
0,830
  Verdopplung des
Serum-Kreatinin-Spiegels
begleitet durch
eGFR ≤ 45 mL/​min/​1,73 m2
3 131 k. A.
35 (1,1)
3 132 k. A.
36 (1,1)
0,98[0,62; 1,56];
0,932
Endpunkt Dapagliflozin
+ optimierte Standardtherapie
Placebo
+ optimierte Standardtherapie
Intervention vs.
Kontrolle
Ne Mediane Zeit bis zum
Ereignis in Monaten[95 %-KI] Patientinnen
und Patienten
mit Ereignis n (%)
Ne Mediane Zeit bis zum
Ereignis in Monaten[95 %-KI] Patientinnen
und Patienten
mit Ereignis n (%)
RR[95 %-KI] p-Wertf
Absolute
Differenz (AD)
Gesundheitszustand
EQ-5D VASg 2 498 682 (27,3) 2 536 633 (25,0) 1,09[1,00; 1,20];
0,059i
PGISh 2 842 2 154 (75,8) 2 841 2 088 (73,5) 1,03[1,00; 1,06];
0,047i
AD = 2,3 %
Gesundheitsbezogene Lebensqualitätb

Endpunkt Dapagliflozin
+ optimierte Standardtherapie
Placebo
+ optimierte Standardtherapie
Intervention vs.
Kontrolle
Ne Mediane Zeit bis zum
Ereignis in Monaten[95 %-KI] Patientinnen
und Patienten
mit Ereignis n (%)
Ne Mediane Zeit bis zum
Ereignis in Monaten[95 %-KI] Patientinnen
und Patienten
mit Ereignis n (%)
RR[95 %-KI] p-Wertf
Absolute
Differenz (AD)
KCCQ-OSSg 2 842 855 (30,1) 2 837 769 (27,1) 1,11[1,02; 1,21];
0,013i
AD = 3,0 %
Domänen (ergänzend dargestellt)
 körperliche
Einschränkung
2 792 843 (30,2) 2 792 747 (26,8) 1,13[1,04; 1,23]
 psychische
Lebensqualität
2 842 1 147 (40,4) 2 837 1 053 (37,1) 1,02[0,99; 1,04]
 soziale Einschränkung 2 669 884 (33,1) 2 664 845 (31,7) 1,03[0,98; 1,09]
 Symptome (KCCQ-TSS) 2 842 920 (32,4) 2 837 857 (30,2) 1,07[0,99; 1,16]
Nebenwirkungenb

Endpunkt Dapagliflozin
+ optimierte Standardtherapie
Placebo
+ optimierte Standardtherapie
Intervention vs.
Kontrolle
Ne Mediane Zeit bis zum
Ereignis in Monaten[95 %-KI] Patientinnen
und Patienten
mit Ereignis n (%)
Ne Mediane Zeit bis zum
Ereignis in Monaten[95 %-KI] Patientinnen
und Patienten
mit Ereignis n (%)
RR[95 %-KI] p-Wertf
Absolute
Differenz (AD)
Gesamtraten
UE (ergänzend dargestellt) Endpunkt nicht erhobenj
SUEk 3 126 947 (30,3) 3 127 975 (31,2) 0,97[0,90; 1,05];
0,443
Abbruch wegen UEl 3 126 183 (5,9) 3 127 181 (5,8) 1,01[0,83; 1,24];
0,907
Spezifische unerwünschte Ereignisse
Harnwegsinfektion (PT, UE) Keine geeigneten Datenj
Genitalinfektion (PT, UE) Keine geeigneten Datenj
Diabetische Ketoazidosem (UE) 3 126 2 (< 0,1) 3 127 0 5,00[0,24; 104,1];
0,172n
Erkrankungen des Gastro­intestinaltrakts (SOC, SUE) 3 126 86 (2,8) 3 127 147 (4,7) 0,59[0,45; 0,76];
< 0,001n
AD = 1,9 %
COVID-19 (PT, SUE) 3 126 183 (5,9) 3 127 144 (4,6) 1,27[1,03; 1,57];
0,027n
AD = 1,3 %
a Effekt, KI und p-Wert: Cox-Proportional-Hazards-Modell, stratifiziert nach Diabetes mellitus Typ 2-Status zu Randomisierung.
b Umfasst alle Ereignisse ab der ersten Dosis der Studienmedikation, unabhängig davon, ob die Patientin bzw. der Patient bei Auftreten des Ereignisses unter Behandlung mit der Studienmedikation stand oder nicht.
c Effekt, KI und p-Wert: Proportional-Rates-Modell nach Lin-Wei-Yang-Ying, stratifiziert nach Diabetes mellitus Typ 2-Status zu Randomisierung.
d Adjudiziert durch ein Endpunktkomitee.
e Endpunkte der Kategorien Morbidität und gesundheitsbezogene Lebensqualität: Anzahl Patientinnen und Patienten, für die der Wert zu Studienbeginn und mindestens ein Wert nach Studienbeginn vorlagen. Fehlende Werte zur Studienabschlussvisite wurden mittels LOCF ersetzt.
f Effekt, KI und p-Wert: logistisches Regressionsmodell mit Log-Link, adjustiert nach Diabetes mellitus Typ 2-Status zu Studienbeginn.
g Verbesserung zur Studienabschlussvisite; Anteil der Patientinnen und Patienten mit einer Zunahme des Scores um ≥ 15 Punkte im Vergleich zu Studienbeginn zur Studienabschlussvisite innerhalb von 6 Wochen nach Erreichen der geplanten Ereigniszahl des primären Endpunkts; Skalenspannweite von 0 bis 100, höhere (zunehmende) Werte bedeuten eine Verbesserung des Gesundheitszustands/​der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.
h Stabilität (keine Verschlechterung zur Studienabschlussvisite); Anteil der Patientinnen und Patienten ohne eine Zunahme des Scores um ≥ 1 Punkt auf einer 6-stufigen Skala (von 1 „keine Symptome“ bis 6 „sehr schwere Symptome“) im Vergleich zu Studienbeginn zur Studienabschlussvisite.
i Unadjustiertes Modell, aufgrund von Konvergenzproblemen.
j Es wurden nur nicht schwerwiegende UEs erhoben, die zu einer Dosisreduktion/​einem Abbruch/​einer Unterbrechung der Studienmedikation führten, die potentiell auch als Wirksamkeitsendpunkt erfasst wurden oder zu einer vom pU prädefinierten Auswahl von UEs gehörten.
k Ohne Berücksichtigung folgender Ereignisse, die vom pU in Modul 4 A als Folgekomplikationen definiert wurden: Tod jeglicher Ursache, Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorisch ischämische Attacke, Vorhofflimmern, akutes Nierenversagen und instabile Angina Pectoris.
l Inklusive Ereignisse, die der pU als Folgekomplikationen definiert hat.
m Analysiert wurden wahrscheinliche und definitive diabetische Ketoazidosen, adjudiziert durch ein Endpunktkomitee.
n Berechnung des IQWiG, 95 %-KI asymptotisch, unbedingter exakter Test (CSZ-Methode nach Andrés).
Verwendete Abkürzungen:

COVID-19: Coronavirus-Krankheit 2019; HR: Hazard Ratio; k. A.: keine Angabe; KCCQ: Kansas City Cardiomyopathy Questionnaire; KI: Konfidenzintervall; LOCF: Last Observation carried forward; n: Anzahl Patientinnen und Patienten mit (mindestens 1) Ereignis; N: Anzahl ausgewerteter Patientinnen und Patienten; OSS: Overall Summary Score (Gesamtsummenscore); PGIS: Patient Global Impression of Severity; PT: bevorzugter Begriff; pU: pharmazeutischer Unternehmer; RR: relatives Risiko; SOC: Systemorganklasse; SUE: schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis; TSS: Total Symptom Score; UE: unerwünschtes Ereignis; VAS: visuelle Analogskala

2.
Anzahl der Patientinnen und Patienten bzw. Abgrenzung der für die Behandlung infrage kommenden Patientengruppen
Erwachsene mit einer symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion HFpEF (LVEF > 50 %) und mit geringgradig eingeschränkter Ejektionsfraktion HFmrEF (LVEF > 40 bis 49 %)
ca. 1 270 000 bis 1 400 000 Patientinnen und Patienten
3.
Anforderungen an eine qualitätsgesicherte Anwendung
Die Vorgaben der Fachinformation sind zu berücksichtigen. Die europäische Zulassungsbehörde European Medicines Agency (EMA) stellt die Inhalte der Fachinformation zu Forxiga (Wirkstoff: Dapagliflozin) unter folgendem Link frei zugänglich zur Verfügung (letzter Zugriff: 12. Juli 2023):
https:/​/​www.ema.europa.eu/​en/​documents/​product-information/​forxiga-epar-product-information_​de.pdf
4.
Therapiekosten
Jahrestherapiekosten:
Erwachsene mit einer symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion HFpEF (LVEF > 50 %) und mit geringgradig eingeschränkter Ejektionsfraktion HFmrEF (LVEF > 40 bis 49 %)

Bezeichnung der Therapie Jahrestherapiekosten/​Patientin bzw. Patient
Zu bewertendes Arzneimittel:
Dapagliflozin 883,67 €
+ optimierte Standardtherapie patientenindividuell unterschiedlich
Zweckmäßige Vergleichstherapie:
optimierte Standardtherapie patientenindividuell unterschiedlich

Kosten nach Abzug gesetzlich vorgeschriebener Rabatte (Stand Lauer-Taxe: 1. August 2023)

Kosten für zusätzlich notwendige GKV-Leistungen: entfällt
5.
Benennung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen gemäß § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V, die in einer Kombinationstherapie mit dem bewerteten Arzneimittel eingesetzt werden können
Im Rahmen der Benennung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen gemäß § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V werden die folgenden Feststellungen getroffen:
Erwachsene mit einer symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion HFpEF (LVEF > 50 %) und mit geringgradig eingeschränkter Ejektionsfraktion HFmrEF (LVEF > 40 bis 49 %)
Folgende Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen, die aufgrund der arzneimittelrechtlichen Zulassung in einer Kombinationstherapie mit Dapagliflozin im Anwendungsgebiet des Beschlusses eingesetzt werden können, werden gemäß § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V benannt (Wirkstoffe und Handelsnamen):

Empagliflozin (Jardiance).
Die Benennung von Kombinationen dient ausschließlich der Umsetzung des Kombinationsabschlags nach § 130e SGB V zwischen Krankenkassen und pharmazeutischen Unternehmern. Die getroffenen Feststellungen schränken weder den zur Erfüllung des ärztlichen Behandlungsauftrags erforderlichen Behandlungsspielraum ein, noch treffen sie Aussagen über Zweckmäßigkeit oder Wirtschaftlichkeit.
II.

In die Anlage XIIa der AM-RL werden folgende Angaben in alphabetischer Reihenfolge eingefügt:

„Wirkstoff des bewerteten Arzneimittels

Dapagliflozin

Beschluss gemäß § 35a Absatz 3 SGB V vom

17. August 2023

Anwendungsgebiet des Beschlusses

Erwachsene mit einer symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion HFpEF (LVEF > 50 %) und mit geringgradig eingeschränkter Ejektionsfraktion HFmrEF (LVEF > 40 bis 49 %)

Patientengruppe

Erwachsene mit einer symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion HFpEF (LVEF > 50 %) und mit geringgradig eingeschränkter Ejektionsfraktion HFmrEF (LVEF > 40 bis 49 %)

Benennung der Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen gemäß § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V (Wirkstoffe und Handelsnamen)

Empagliflozin (Jardiance).

Geltungsdauer der Benennung (seit … bzw. von … bis)

Seit 17. August 2023“

III.

Der Beschluss tritt mit Wirkung vom Tag seiner Veröffentlichung auf den Internetseiten des G-BA am 17. August 2023 in Kraft.

Die Tragenden Gründe zu diesem Beschluss werden auf den Internetseiten des G-BA unter www.g-ba.de veröffentlicht.

Berlin, den 17. August 2023

Gemeinsamer Bundesausschuss
gemäß § 91 SGB V

Der Vorsitzende
Prof. Hecken

1
Daten aus der Dossierbewertung des IQWiG (A23-11) und dem Addendum (A23-71), sofern nicht anders indiziert.
2
Im Sinne einer patientenindividuellen Behandlung der Grunderkrankungen sowie der Begleitsymptome nach dem Therapiestandard gemäß lokalen Leitlinien und Empfehlungen für Herzinsuffizienz und der jeweiligen Komorbiditäten durch den Einsatz von Antihypertensiva, Antithrombotika, Antidiabetika und Lipidsenkern.

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