Auch wenn die Präsidentschaftswahl in Weißrussland schon fast ein Monat her ist, die Protestbewegung gibt nicht nach. Erneut gingen Tausende Frauen gegen Präsident Alexander Lukaschenko auf die Straßen von Minsk, ebenso wie Studierende. Eine prominente Oppositionelle musste hingegen das Land verlassen.
Bis zu 5.000 Frauen hatten sich dem Marsch gegen Lukaschenko am Samstag angeschlossen. Viele schwenkten weiß-rot-weiße Fahnen und bildeten Menschenketten, wie auf Bildern in Sozialen Netzwerken zu sehen war. Die Polizei soll die Demonstration beobachtet haben, über Festnahmen bei dem „Marsch der Frauen“ der Opposition war nichts bekannt. Auch in anderen Städten der Ex-Sowjetrepublik protestierten am Samstag viele Frauen.
Am Vormittag waren vor allem Studenten in der Stadt unterwegs, die sich zu einer „Solidaritätsaktion“ zusammengeschlossen hatten. Hier gab es wieder Festnahmen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Viasna wurden mindestens 15 Studierende abgeführt. Im Internet wurden Videos veröffentlicht, auf denen zu sehen war, wie unkenntliche Uniformierte Studenten brutal in Minibusse zerrten. Sie protestieren gegen die Festnahmen von Kommilitonen am Vortag, als Dutzende Menschen von der Polizei mitgenommen wurden. Rund die Hälfte der Festgenommenen müsse mit einer Strafe rechnen, teilte das Innenministerium mit.
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