Belarus hat die von westlichen Ländern verhängten Sanktionen wegen der erzwungenen Landung eines Ryanair-Flugzeugs scharf kritisiert. „Die Sanktionen schaden den Bürgern, sie sind kontraproduktiv und bösartig“, hieß es gestern in einer Erklärung des belarussischen Außenministeriums.
Die EU, die USA, Kanada und Großbritannien hatten gestern unter anderem Einreise- und Vermögenssperren gegen den Verteidigungs- und den Verkehrsminister von Belarus verhängt. Insgesamt sind mehrere Dutzend Personen und Einrichtungen von den Strafmaßnahmen betroffen. Zudem brachten die EU-Außenminister weitreichende Wirtschaftssanktionen auf den Weg.
Das seien „willkürliche, zerstörerische Aktionen“ gegen die Bevölkerung, so das Außenministerium des Landes. Die westlichen Länder wollten auf diese Weise Druck auf einen souveränen Staat ausüben. Belarus werde alles Nötige tun, um seine Bürger und Unternehmen zu schützen. Die Sanktionen würden wirkungslos bleiben.
Belarus hatte Ende Mai eine Ryanair-Maschine auf dem Weg von Athen nach Vilnius unter dem Vorwand einer Bombendrohung mit einem Kampfjet zur Zwischenlandung in Minsk gezwungen. An Bord waren der regierungskritische Blogger Roman Protassewitsch und seine aus Russland stammende Freundin Sofia Sapega. Beide wurden nach der Landung festgenommen
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