Belarus jetzt Kriegsteilnehmer

Published On: Samstag, 25.06.2022By

Von Belarus aus sind nach ukrainischen Angaben Samstagfrüh Raketen in Richtung des Grenzgebiets bei Tschernihiw abgefeuert worden. Gegen 5.00 Uhr (4.00 Uhr MESZ) sei die Region Tschernihiw stark mit Raketen angegriffen worden, teilte das Nordkommando der ukrainischen Armee auf Facebook mit. „20 Raketen“ seien von belarussischem Gebiet und aus der Luft auf das Dorf Desna abgeschossen worden, hieß es in der Mitteilung. Opfer gab es demnach aber keine.

Russisches Militär meldet Tötung von 80 Polen

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben im Osten der Ukraine 80 polnische Kämpfer in den Reihen der ukrainischen Armee getötet. Durch einen Raketenangriff auf das Zinkwerk Megatex in der Stadt Kostjantyniwka seien 80 polnische „Söldner“ liquidiert worden, sagt der Sprecher des Verteidigung-sministeriums, Igor Konaschenkow. Russland bezeichnet alle aufseiten der Ukraine kämpfenden Freiwilligen als Söldner. Konaschenkow berichtete zudem über einen Raketenangriff auf Mykolajiw im Süden der Ukraine, bei dem 300 Soldaten getötet worden seien.

Deutschland zahlt G-7-Hilfe für Ukraine aus

Deutschland überweist nach eigenen Angaben seinen Anteil an den G-7-Finanzhilfen für die Ukraine. Einen Monat, nachdem die sieben führenden Industriestaaten (G-7) der Ukraine umfangreiche finanzielle Hilfen zugesichert haben, zahle Deutschland seinen zugesagten Beitrag von einer Milliarde Euro aus, teilt der deutsche Finanzminister Christian Lindner über Twitter mit. Die G-7-Finanzminister haben bei ihrem Treffen auf dem Petersberg bei Bonn Mitte Mai der Ukraine Hilfen über insgesamt 9,5 Milliarden Dollar zugesagt, um den Liquiditätsbedarf des von Russland angegriffenen Landes für die nächsten Monate zu sichern.

Ukraine meldet schwere Raketenangriffe im Norden

Die Ukraine meldet auch schwere Raketenangriffe aus dem Norden des Landes. Die russischen Streitkräfte hätten fast 30 Raketen auf eine militärische Infrastruktureinrichtung in der Nähe der Stadt Schytomyr abgefeuert, teilt Regionalgouverneur Witalij Bunetschko mit. Knapp zehn Raketen seien abgefangen und zerstört worden. Mindestens ein Soldat sei bei dem Angriff getötet worden.

Kiew: Raketen von Belarus aus geschossen

Russland hat nach Angaben aus Kiew mehrere ukrainische Regionen mit Raketen unter Beschuss genommen, auch aus dem Nachbarland Belarus. In den Gebieten Chmelnyzkyj, Lwiw, Mykolajiw, Schytomyr und Tschernihiw seien Einschläge registriert worden, meldet die Nachrichtenagentur Unian.

Dem ukrainischen Generalstab zufolge hat Russland die Raketen auf Schytomyr und Tschernihiw aus Belarus abgefeuert. Die Ex-Sowjetrepublik unter Machthaber Alexander Lukaschenko bezeichnet sich in dem seit mehr als vier Monaten dauernden Krieg eigentlich als neutral.

Polizei beschlagnahmt Sammlung antiker Kunstschätze

In der Ukraine hat die Polizei die bisher größte Sammlung antiker Kunstschätze beschlagnahmt. Wie Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa mitteilt, wurden einige der Werke offenbar aus Museen auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim „gestohlen“ und an private Sammler weitergegeben.

Bei einer Razzia habe die ukrainische Polizei „mehr als 6.000 Antiquitäten, darunter Schwerter, Säbel, Helme, Amphoren und Münzen“ gefunden, sagt Wenediktowa vor Journalistinnen und Journalisten im Museum der Geschichte der Ukraine in Kiew. Der Wert der Sammlung werde „auf mehrere Millionen Dollar“ geschätzt.

Johnson gegen Druck auf Ukraine für „schlechten Frieden“

Der britische Premierminister Boris Johnson befürchtet wegen der wirtschaftlichen Folgen des Krieges wachsenden europäischen Druck auf die Ukraine, ein nicht in ihrem Sinne liegendes Friedensabkommen mit Russland zu schließen. „Zu viele Länder sagen, dass dies ein europäischer Krieg ist, der unnötig ist … und so wird der Druck wachsen, die Ukrainer zu einem schlechten Frieden zu bewegen – vielleicht sogar zu zwingen“, sagt Johnson zu Fernsehsendern in der ruandischen Hauptstadt Kigali, wo er an einem Commonwealth-Gipfel teilnimmt.

Sollte der russische Präsident Wladimir Putin seinen Willen in der Ukraine durchsetzen können, seien die Folgen gefährlich für die internationale Sicherheit und „eine langfristige wirtschaftliche Katastrophe“, fügt er hinzu.

Kaliningrad: Moskauer Beamter stellt Litauens Grenze infrage

Wegen der Beschränkung des Transits in die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad zwischen Litauen und Polen wird in Moskau nun die Rechtmäßigkeit der litauischen Grenze bestritten. „Im Grunde genommen hat Litauen damit seine eigenen Grenzen infrage gestellt“, sagt der Chef der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, Dmitri Rogosin, im Staatsfernsehen.

Verletzte bei Raketenangriff in Westukraine

Bei einem russischen Raketenangriff auf eine Militäranlage in Jaworiw in der Westukraine sind nach Angaben der Behörden vier Menschen verletzt worden. Die russischen Streitkräfte hätten sechs Raketen vom Schwarzen Meer aus abgefeuert, sagt der Gouverneur der Region Lwiw, Maxim Kosizky, in einer Videobotschaft. Vier Raketen hätten den Stützpunkt getroffen, zwei seien von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen und zerstört worden. Bei einem russischen Angriff auf ein Ausbildungslager des ukrainischen Militärs in der Nähe von Jaworiw im März waren laut Behördenangaben 35 Menschen getötet und mindestens 130 verletzt worden.

Vatikan begrüßt EU-Beitrittskandidatenstatus der Ukraine

Der Vatikan begrüßt die Entscheidung der EU, dem Kriegsland Ukraine offiziell den Status eines Beitrittskandidaten zuzubilligen. „Ich freue mich sehr darüber“, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin gestern dem Portal Crux, wie Kathpress meldet. Das sei ein „sehr wichtiger Schritt“, betont die Nummer zwei des Vatikans. Parolin fügt hinzu: „Die Ukraine gehört zu Europa, und Europa gehört zur Ukraine.“

Georgier demonstrierten für Kandidatenstatus

In der georgischen Hauptstadt Tiflis sind gestern rund 120.000 Menschen für einen EU-Beitritt und gegen die eigene Regierung auf die Straße gegangen. Die Demonstrierenden schwenkten georgische und EU-Flaggen und forderten den Rücktritt von Regierungschef Irakli Garibaschwili – einen Tag, nachdem die EU dem Land den Beitrittskandidatenstatus verweigert hatte.
Demonstration in Georgien

Selenska wirft Russland Sexualverbrechen vor

Die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vergleicht russischen Truppen in ihrem Land mit der radikalislamischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und wirft ihnen Sexualverbrechen vor. Olena Selenska verweist in der deutschen Zeitung „Welt am Sonntag“ auf die Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad, die vom IS versklavt worden war.

„Es ist furchtbar, das auszusprechen, aber viele ukrainische Frauen erleben unter der Besatzung das Gleiche.“
Selenska fügt hinzu: „Weil die russischen Besatzer nicht besser als IS-Terroristen sind.“ Ukrainische Frauen erlebten den Horror gerade jetzt.

Experte: Tausende Delfine im Schwarzen Meer verendet

Naturschützer bringen den Tod von Tausenden Delfinen im Schwarzen Meer mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in Verbindung. Mindestens 3.000 Tiere seien verendet, schreibt Forschungsleiter Iwan Rusew bei Facebook. Der Einsatz von Sonartechnik und Explosionen zerstörten das „empfindliche Navigationssystem“ der Tiere. So könnten sie nicht mehr genug Fische fangen und seien deshalb anfälliger für Infektionskrankheiten. Die Folge sei, dass mehr Tiere sterben, erläutert der Experte eines Nationalparks in der Nähe von Odessa im Süden der Ukraine.

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