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Belgrad

niekverlaan (CC0), Pixabay
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Gestern fand in Belgrad zum sechsten Mal ein weiterer Protest mit dem Motto „Serbien gegen Gewalt“ statt, bei dem erneut Tausende Bürger zusammenkamen. Dieses Mal führte der Protestmarsch durch das Stadtzentrum zum Regierungssitz Serbiens. Die Proteste wurden von fünf proeuropäischen Parteien im Parlament organisiert und begannen Anfang Mai nach zwei Schießereien, bei denen insgesamt 18 Menschen ums Leben kamen, darunter vor allem Schüler und junge Menschen, sowohl in Belgrad als auch in Mladenovac.

Zu Beginn des Protests wurde die Etüde in D-Dur von Friedrich Burgmüller gespielt. Diese Aufnahme stammte von einem Musikwettbewerb vor drei Jahren und wurde damals von einem der Opfer der Schießereien, Vladislav Ribnikar, gespielt. Während der Protestveranstaltung wurden erneut die Forderungen der Demonstranten und der Opposition verlesen. Zu diesen Forderungen gehört unter anderem der Rücktritt des Innenministers Bratislav Gasic und des Chefs des BIA-Nachrichtendienstes, Aleksandar Vulin. Die Opposition verlangt außerdem den Entzug der landesweiten Frequenzgenehmigungen für die beiden TV-Sender Pink und Happy, denen sie vorwirft, seit Jahren Hass und Gewalt zu schüren.

Die Behörden haben bisher keine Bereitschaft gezeigt, auf die Forderungen einzugehen. Allerdings haben Präsident Aleksandar Vucic und Ministerpräsidentin Ana Brnabic am Mittwoch vorgezogene Parlamentswahlen in Aussicht gestellt. Es ist bemerkenswert, dass erst im vergangenen Jahr in Serbien gewählt wurde. Gleichzeitig wurden Lohnerhöhungen im Bildungs- und Gesundheitswesen sowie bedeutende Erhöhungen der Renten versprochen. Rentner gelten traditionell als treue Wähler der regierenden Serbischen Fortschrittlichen Partei.

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