Vor dem Landgericht Bremen hat heute im Betrugs- und Untreuekomplex um die ehemalige Reederei Beluga der Strafprozess gegen vier Angeklagte begonnen, darunter der Beluga-Gründer und Hauptangeklagte Niels Stolberg. Der Vorwurf lautet unter anderem auf Kreditbetrug in 16 Fällen sowie Bilanzfälschung und Untreue. Am ersten von insgesamt 56 Verhandlungstagen wurden lediglich die drei Anklageschriften verlesen. Die Staatsanwaltschaft hatte rund fünf Jahre lang ermittelt.
Insgesamt liegen drei Anklagen aus den Jahren 2012, 2013 und 2014 vor. In der ersten geht es darum, dass Stolberg und ein ehemaliger leitender Beluga-Mitarbeiter gemeinschaftlich mehrere Banken bei den Kosten von Schiffsneubauten getäuscht haben sollen, um dadurch höhere Kredite zu erhalten. Dadurch sollen Scheininvestitionskosten von rund 93 Millionen Euro vorgespiegelt worden sein.
In einer zweiten Anklageschrift wird Stolberg zudem Kreditbetrug zulasten des US-Private-Equity-Hauses Oaktree Capital vorgeworfen. Oaktree war 2010 mit einem dreistelligen Millionenbetrag bei der Schwergutreederei und bei diversen Schiffsbetreibergesellschaften eingestiegen. Stolberg soll mit zwei weiteren Mitarbeitern die wirtschaftliche Lage des Unternehmens falsch dargestellt haben
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