Benko

Published On: Dienstag, 21.05.2024By Tags:

Rene Benko hat laut dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ einen Großgläubiger mehr, als bisher bekannt war. Dem Bericht zufolge hat die Herrscherfamilie von Abu Dhabi dem in Konkurs gegangenen Immobilieninvestor aus ihrem Privatvermögen 250 Millionen Euro geliehen – einen Teil davon erst 2023, als sich die großen Probleme des Konglomerats Signa bereits abzeichneten.

Benkos Anwalt Till Dunckel wies den „Spiegel“-Bericht auf Anfrage der APA als Falschmeldung zurück, ohne näher auf die Einzelheiten der Berichterstattung einzugehen.

Der „Spiegel“ schreibt weiter, dass es der Herrscherfamilie um Mohamed bin Sajid Al Nahjan weniger um das Geld als um die Ehre gehe. „Die Scheichs stehen ungern als die Deppen da, die sich übertölpeln lassen“, zitierte das Magazin einen „engen Kenner“ der Familie.

Die 250 Millionen Euro aus dem Privatvermögen der Familie kommen zu den 713 Millionen Euro dazu, die der Staatsfonds Abu Dhabis, Mubadala, gegenüber Signa und Benko geltend macht. Mubadala hatte im Januar 2019 323 Millionen Euro bei Signa investiert und im August 2021 weitere 175 Millionen Euro. Mit Zinsen fordert der Staatsfonds nun insgesamt 713 Millionen Euro zurück.

Diese neuen Enthüllungen werfen ein weiteres Schlaglicht auf die komplexen finanziellen Verstrickungen und die enormen Schulden, mit denen Benko und sein Imperium konfrontiert sind. Während die genaue Verwendung der Gelder unklar bleibt, zeigt sich, dass die internationalen finanziellen Beziehungen weitreichender und komplizierter sind, als bislang angenommen.

Die Situation verdeutlicht auch das immense Vertrauen und die erheblichen Erwartungen, die internationale Investoren in Benko und Signa gesetzt haben. Die Rückforderung solch erheblicher Summen unterstreicht das finanzielle Risiko und die potenziellen diplomatischen Spannungen, die entstehen können, wenn Großinvestitionen scheitern.

Die Debatte um Benkos finanzielle Verflechtungen und die Ansprüche der Gläubiger wird wohl noch lange andauern, während die internationalen Beobachter gespannt verfolgen, wie sich diese wirtschaftlichen und rechtlichen Herausforderungen weiterentwickeln.

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