Am Dienstag fanden in Österreich umfangreiche Hausdurchsuchungen im Umfeld des Signa-Gründers René Benko statt. Betroffen waren Benkos Villa in Igls, die Signa-Zentrale in Wien sowie weitere Standorte. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bestätigte die Razzien, die von der Soko Signa des Bundeskriminalamts durchgeführt wurden.
Die Ermittlungen richten sich gegen Benko und weitere Personen wegen des Verdachts auf Untreue, Betrug und betrügerische Krida. Ein zentraler Vorwurf betrifft einen Bankkredit über 25 Millionen Euro, bei dessen Verlängerung Benko die wirtschaftliche Lage der Signa verschleiert haben soll.
Benkos Anwalt Norbert Wess erklärte, sein Mandant habe sich „kooperativ und konstruktiv“ verhalten. Man sei zuversichtlich, die Vorwürfe ausräumen zu können. Auch der Masseverwalter der Signa Holding, Christof Stapf, bestätigte die Zusammenarbeit mit den Behörden.
Die Signa-Pleite, die größte in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte, beschäftigt die Justiz seit Monaten. Auch in Deutschland laufen Ermittlungen wegen Geldwäscheverdachts und möglicher Insolvenzdelikte.
Ende April wurde über Benkos Privatvermögen ein Konkursverfahren eröffnet, bei dem Gläubiger Forderungen in Milliardenhöhe geltend machten. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.
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