Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, hat in der ARD-Talksendung „Mitreden! Deutschland diskutiert!“ eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 14,23 Euro pro Stunde gefordert. Nach Berechnungen des VdK sei dies die Summe, die ein Arbeitnehmer erwirtschaften müsse, um später eine Rente oberhalb der Grundsicherung zu erhalten. Der aktuelle Mindestlohn liegt derzeit bei 12,41 Euro pro Stunde.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich zuvor für eine schrittweise Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro ausgesprochen, obwohl es Kritik aus den Reihen der Ampel-Koalition gab. Die FDP hatte sich gegen eine zu schnelle Erhöhung des Mindestlohns ausgesprochen, da dies die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beeinträchtigen könnte.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) warnt ebenfalls vor einer zu starken Anhebung des Mindestlohns. Ein Vertreter des IW erklärte in der ARD-Sendung, dass der aktuelle Mindestlohn in Deutschland im internationalen Vergleich bereits die höchste Kaufkraft habe. Eine weitere Erhöhung könne zu einem großen Lohndruck führen und somit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gefährden.
Die Diskussion um die Höhe des Mindestlohns bleibt weiterhin kontrovers. Während Sozialverbände und Gewerkschaften eine deutliche Anhebung fordern, um Arbeitnehmer vor Altersarmut zu schützen, warnen Wirtschaftsvertreter vor den möglichen negativen Auswirkungen auf die Unternehmen und den Arbeitsmarkt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bundesregierung in dieser Frage positionieren wird und welche Schritte zur Anpassung des Mindestlohns unternommen werden.
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