Haftung bei der Vermittlung von Produkten (z.B. PIM Gold)

Published On: Samstag, 05.10.2019By

Auch das ist derzeit im Zusammenhang mit der Diskussion rund um den PIM Gold-Skandal ein Thema, mit dem wir immer wieder konfrontiert werden. Mehr als 70 Vermittler der unterschiedlichsten Produkte haben sich in den letzten 3 Wochen bei uns in der Redaktion gemeldet, nicht nur in Sachen PIM GOLD und deren Vermittler, wobei das Thema „Gold“ derzeit natürlich im Fokus steht. Viele fragen uns, was sie tun können, um sich selber besser zu schützen?

Nicht vergessen – Banken und Versicherungen haben versagt

Es gibt bekanntlich ein Dilemma in der Struktur in Deutschland. Traditionell erwartet der Anleger, dass die Vermittlung und Beratung kostenlos ist. Dem kommen Versicherungen, Banken und andere Anbieter entgegen und zahlen daher die Vermittlung und Beratung selber. Auf der anderen Seite erwartet der Anleger, dass er objektiv und in seinem Sinne beraten wird. Der Konflikt liegt auf der Hand und wird insbesondere bei Gold deutlich. Banken haben Gold bis heute nicht gerne im Angebot, weil sich mit Bausparverträgen und Lebensversicherungen besser Geld verdienen lässt. Wer am Schalter einer Bank nach einer Goldmünze fragt, wird meist mitleidig angesehen und davon überzeugt, dass doch eine Versicherung besser wäre… Testen Sie das mal.

Nach dem völligen Versagen der Banken und Versicherungsbranche (Lehmann-Pleite), die uns 2008 fast an den Rande einer Weltkrise brachte („die Sparguthaben sind sicher“), haben die Banken und Versicherungen nichts gelernt und versuchen, weiter Produkte anzupreisen, die nur einen Gewinner kennen (Banken und Versicherungen).

Goldprodukte sind Ausdruck des weiteren Bankenversagens

Erst dadurch war es doch möglich, dass Unternehmen wie PIM Gold oder die BWF Stiftung mit Goldprodukten in den Markt kamen. Es gab keine sinnvollen Alternativen und jetzt wird den Vermittlern daraus ein Strick gedreht, weil sie versucht haben, dem Kunden etwas Besseres zu vermitteln? Zugleich soll es eine Haftung geben, weil der Kunde sich immer noch weigert, Beratungshonorar zu zahlen?

Deutschlands Deppen  – Vermittler und Berater?

Immer haften und abhängig von den Produkten anderer.

Nun, ein Patentrezept dafür gibt es natürlich nicht. Wichtig ist aber, dass man sich das Geschäftsmodell des Unternehmens, für das man ein Investment vermittelt, genauer anschaut, vor allem auf Schlüssigkeit des Konzeptes.

Wichtig scheint aber auch zu sein, ein Beratungsprotokoll anzufertigen und auch, man höre und staune, sich vom jeweiligen Unternehmen schriftlich bestätigen zu lassen, dass es kein Ermittlungsverfahren gegen das Unternehmen gibt.

Etwas, was wir so bisher auch nicht auf dem Schirm hatten, hier aber wohl dann wichtig sein könnte. Zumindest haben wir von Vermittlern erfahren, dass Rechtsanwälte ihnen genau dies zum Vorwurf machen in Bezug auf deren Vermittlertätigkeit bei PIM Gold.

Hier wird den Vermittlern vorgeworfen, dass man trotz eines laufenden Ermittlungs-verfahrens das Produkt weiter an Kunden verkauft habe.

In der Konsequenz bedeutet dann genau dies, dass man sich eben diese genannte Bestätigung von dem Initiator holen sollte, möglicherweise ja sogar muss, um dann, wenn ein Produkt mal schief läuft, sich solche Vorwürfe nicht gefallen lassen zu müssen.

Erfahrene Strafrechtler weisen darauf hin: es ist regelmäßig so, dass die Ermittlungen vertraulich geführt werden. Ein NEGATIVATTEST ist nicht möglich, aber erwünscht?

Gerade wenn sie derzeit für einen Gold-Vertrieb arbeiten, der das Gold nicht sofort ausliefert, sondern dazu ein Bonusprogramm oder ein Sachdarlehensprogramm anbietet, sollten sie das tun; jedensfalls versuchen. Gleiches gilt für Gold-Unternehmen, die das Kundengold nur mit Verzögerungen ausliefern, zum Beispiel nach zwei Jahren.

Möglich, dass sie dann so manche Überraschung erleben werden. Vielleicht muss der eine oder andere Gold-Initiator ihnen etwas beichten. Dann sollten sie ganz schnell wegrennen, auch wenn er versuchen wird, sie zu beschwichtigen, „ist doch alles nicht so schlimm, wird eingestellt“. Das war auch die Annahme bei den Vermittlern des Unternehmens PIM Gold.

Wir leben in einem schönen Land, wir sind reich und es ist sicher… Aber manches liegt dann doch im Argen….

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