Klaus Müller ist nicht irgendwer, Klaus Müller ist Deutschlands oberster Verbraucherschützer. Seine Meinung hat Gewicht in der Politik, und Klaus Müller hat Forderungen an die Berliner Politik.
Müller fordert ein Hilfspaket für Verbraucher. Der Staat habe in der Coronavirus-Krise längst für viele Branchen Rettungsschirme aufgespannt, Millionen Bürgerinnen und Bürger würden dagegen nicht ausreichend vor den Auswirkungen der wirtschaftlichen Folgen geschützt, sagte der Chef des Verbraucherzentralen Bundesverbandes (vzbv).
Zentraler Bestandteil dieses Rettungsschirms müsse „ein besserer Schutz vor den horrenden Gebühren der Inkassobranche“ sein, forderte Müller gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Folgen der Coronavirus-Krise machten es für abertausende Verbraucher noch schwieriger, ihre Rechnungen zu begleichen. „Trotzdem ist es für Inkassounternehmen weiterhin ein Leichtes, die Menschen abzuzocken. Die Regierung muss dieses moderne Raubrittertum einer Milliardenbranche endlich stoppen.“ Gestoppt werden müsse auch, „dass säumige Schuldner mit martialischen Briefen und Drohformulierungen massiv unter Druck gesetzt werden“.
Auch Vorkassegeschäfte kritisierte Müller scharf. Ob Flüge, Reisen, Möbel oder viele andere Anschaffungen, immer mehr Leistungen müssten inzwischen vorab bezahlt werden. „Und viel zu wenige dieser Käufe sind abgesichert, wenn die Verkäufer in die Pleite rutschen.
Auch für Pauschalreisen ist der Insolvenzschutz bei Weitem nicht ausreichend“, sagte der Verbraucherschützer. „Die Vielzahl an Vorkassegeschäften hat das eigentliche Prinzip ‚Zahlung bei Lieferung‘ außer Kraft gesetzt.“
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