Interviewer: Guten Tag, Frau Bontschev. Angesichts der jüngsten Warnung der BaFin bezüglich der Berformance Group AG, Suxxess One GmbH und Block4you s.r.o., was können Anleger tun, um sich zu schützen oder ihr investiertes Geld zurückzuerhalten?
Rechtsanwältin Bontschev: Guten Tag. Zuerst ist es wichtig, dass die Anleger die Situation ernst nehmen. Die BaFin-Warnung weist auf ein Angebot von Vermögensanlagen ohne den erforderlichen Verkaufsprospekt hin, was bedeutende rechtliche Implikationen hat.
Sofortiges Handeln
Informationen sammeln: Anleger sollten alle Unterlagen bezüglich ihrer Investitionen sammeln. Dazu gehören Vertragsdokumente, Korrespondenz mit den Unternehmen und Zahlungsbelege.
Investitionen stoppen: Falls weitere Zahlungen geplant waren, sollten diese zunächst gestoppt werden, um weiteren finanziellen Schaden zu vermeiden.
Rechtliche Schritte
Rechtsberatung suchen: Es ist essentiell, einen Anwalt zu konsultieren, der sich mit Kapitalmarktrecht auskennt. Der Anwalt kann die Rechtslage prüfen und beraten, ob und wie das investierte Geld zurückgefordert werden kann.
Ansprüche geltend machen: Abhängig von der individuellen Situation kann es möglich sein, Ansprüche gegen die Unternehmen geltend zu machen. Dies kann zivilrechtliche Klagen einschließen.
Kontakt zur BaFin und anderen Behörden
BaFin kontaktieren: Die BaFin kann weitere Informationen zur Sachlage bereitstellen. Zudem ist es wichtig, dass Anleger ihre Fälle melden, da dies der BaFin hilft, das Ausmaß der Situation zu erfassen.
Verbraucherschutzzentralen: Diese können zusätzliche Beratung und Unterstützung anbieten.
Gemeinsames Vorgehen
Interessengemeinschaften bilden: Oft kann es hilfreich sein, sich mit anderen betroffenen Anlegern zusammenzuschließen, um gemeinsam vorzugehen. Dies kann die Durchsetzungskraft erhöhen.
Interviewer: Gibt es weitere Vorsichtsmaßnahmen, die Anleger in Zukunft treffen sollten, um sich vor ähnlichen Situationen zu schützen?
Rechtsanwältin Bontschev: Ja, grundsätzlich ist es ratsam, vor jeder Investition umfassend zu recherchieren. Anleger sollten auf Warnungen von Aufsichtsbehörden wie der BaFin achten und sicherstellen, dass alle erforderlichen Dokumente, wie Verkaufsprospekte, vorliegen und den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Es ist immer besser, vorsichtig zu sein, um solche Situationen von vornherein zu vermeiden.
Interviewer: Vielen Dank, Frau Bontschev, für Ihre Einschätzungen und Ratschläge.
Rechtsanwältin Bontschev: Gerne. Anlegerschutz ist ein wichtiges Thema, und ich stehe gerne zur Verfügung, um betroffenen Anlegern zu helfen und sie zu beraten.
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