Die Bergfürst AG gehört zu den Anbietern von Crowdinvestingprojekten in Deutschland, ähnlich wie auch das Unternehmen EXPORO AG. Natürlich schaut man sich ein Unternehmen, welches so im Fokus der Öffentlichkeit steht bei Kapitalanlegern, auch einmal genauer an. Genauer hinschauen sollte man einmal bei der Bilanz des Unternehmens.
Es ist eine Bilanz, die man sicherlich kritisch sehen muss, denn ein Bilanzverlust von insgesamt fast 5 Millionen Euro ist doch eigentlich ein „Alarmzeichen“, dass man hier sicherlich von Unternehmensseite her einmal schauen muss, wo man „rentabler“ werden kann. Vergleicht man die Anzahl der durchgeführten Projekte vom Unternehmen Bergfürst AG mit den durchgeführten Projekten beim Unternehmen EXPORO AG, dann ist auch sicherlich das ein Grund für den hohen Bilanzverlust. Bergfürst scheint in der Neuakquisition von Kunden dann doch erhebliche Probleme zu haben, warum auch immer. Mehr neue Projekte sollten aus unserer Sicht dann mittelfristig auch zu einem besseren bilanziellen Ergebnis führen können.
BERGFÜRST AG
Berlin
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016
Bilanz
Aktiva
31.12.2016 EUR |
31.12.2015 EUR |
|
A. Anlagevermögen | 79.715,00 | 87.435,00 |
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 36.341,00 | 41.710,00 |
II. Sachanlagen | 38.374,00 | 45.725,00 |
III. Finanzanlagen | 5.000,00 | 0,00 |
B. Umlaufvermögen | 798.484,93 | 279.760,96 |
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 78.179,15 | 14.363,14 |
II. Wertpapiere | 2.520,00 | 0,00 |
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks | 717.785,78 | 265.397,82 |
C. Rechnungsabgrenzungsposten | 86.336,63 | 2.819,00 |
Bilanzsumme, Summe Aktiva | 964.536,56 | 370.014,96 |
Passiva |
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31.12.2016 EUR |
31.12.2015 EUR |
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A. Eigenkapital | 79.117,26 | 191.128,66 |
I. gezeichnetes Kapital | 374.738,00 | 350.333,00 |
II. Kapitalrücklage | 4.584.503,75 | 3.750.842,00 |
III. Gewinn- /Verlustvortrag | 0,00 | -2.625.135,92 |
IV. Jahresüberschuss/-fehlbetrag | 0,00 | -1.284.910,42 |
V. Bilanzverlust | 4.880.124,49 | 0,00 |
B. Einlagen stiller Gesellschafter | 797.300,00 | 136.010,00 |
C. Rückstellungen | 25.983,49 | 26.409,41 |
D. Verbindlichkeiten | 62.135,81 | 16.466,89 |
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 62.135,81 | 16.466,89 |
Bilanzsumme, Summe Passiva | 964.536,56 | 370.014,96 |
Ergebnisverwendung
Ergebnisverwendungsvorschlag des Vorstands / der Geschäftsleitung
Angaben zur Ergebnisverwendung:
Jahresfehlbetrag | 970.078,15 EUR |
Verlustvortrag aus dem Vorjahr | 3.910.046,34 EUR |
Bilanzverlust | 4.880.124,49 EUR |
Anhang
Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss
Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht
Firmenname laut Registergericht: BERGFÜRST AG
Firmensitz laut Registergericht: Berlin
Registereintrag: Handelsregister
Registergericht: Berlin (Charlottenburg)
Register-Nr.: 139567
Der Jahresabschluss der BERGFÜRST AG wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches sowie der einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Bestimmungen der Satzung wurden beachtet.
Angaben, die wahlweise in der Bilanz, in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang gemacht werden können, sind im Anhang aufgeführt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Die Gesellschaft ist nach der Umschreibung der Größenklassen gemäß § 267 HGB eine kleine Kapitalgesellschaft.
Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.
Die Gesellschaft hat 2012 von dem Wahlrecht zur Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens gemäß § 248 Abs. 2 Satz 1 HGB Gebrauch gemacht. Im Geschäftsjahr sind keine weiteren Entwicklungskosten für die elektronische Handelsplattform angefallen.
Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.
Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.
Die Finanzanlagen wurden wie folgt angesetzt und bewertet:
– Beteiligungen zu Anschaffungskosten
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die sonstigen Vermögensgegenstände, Wertpapiere des Umlaufvermögens sowie die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nennwert bewertet. Soweit notwendig wurden Wertberichtigungen vorgenommen.
Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle ungewissen Verbindlichkeiten gebildet und werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.
Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.
Beim Jahresabschluss wurden die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unverändert beibehalten.
Angaben zur Bilanz
Die immateriellen Vermögensgegenstände betreffen mit EUR 36.341,00 entgeltlich erworbene Lizenzen und ähnliche Rechte. Die Entwicklungskosten der elektronischen Handelsplattform sind seit dem Vorjahr bis auf einen Erinnerungswert vollständig abgeschrieben.
Die Sachanlagen betreffen mit EUR 38.374,00 Betriebs- und Geschäftsausstattung.
Die Finanzanlage weist die Beteiligung an der BERGFÜRST HANDEL UG (haftungsbeschränkt) aus.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen vollständig erbrachte Leistungen aus realisierten Crowdinvestingverträgen.
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Ansprüche aus Umsatzsteuervoranmeldungen.
Die sonstigen Wertpapiere setzen sich aus jederzeit handelbaren Aktien und verzinslichen nachrangigen Darlehen zusammen.
In der Position aktiver Rechnungsabgrenzungsposten sind Werbeaufwendungen und Versicherungszahlungen periodengerecht erfasst.
Das Grundkapital der BERGFÜRST AG beträgt zum 31. Dezember 2016 EUR 374.738,00 und ist in 374.738 auf den Namen lautende Stückaktien ohne Nennbetrag aufgeteilt.
Der Vorstand wurde durch die Hauptversammlung am 11. Mai 2016 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 177.109 bis zum 31. Mai 2021 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Im Geschäftsjahr wurde davon Gebrauch gemacht. Das genehmigte Kapital beträgt danach zum 31. Dezember 2016 EUR 152.386. Nach der am 23. April 2017 im Handelsregister erfolgten Eintragung beträgt das genehmigte Kapital noch bis zu 154.329 EUR.
Die Kapitalrücklage von EUR 4.584.300 resultiert mit EUR 4.289.300 aus im Rahmen von Kapitalerhöhungen gezahlten Aufgeldern auf neue Aktien sowie mit EUR 295.000 aus Zuzahlungen in das Eigenkapital.
Das Grundkapital der Gesellschaft hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt. Nach Eintragung im Handelsregister am 14. Januar 2016 erhöhte sich das Grundkapital um EUR 3.886. Der Beschluss dazu erfolgte am 12. November 2015 durch den Aufsichtsrat. Weiter wurde das Grundkapital durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 3. Mai 2016 um EUR 11.951, durch den Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 11. Mai 2016 um EUR 3.568 sowie durch Beschluss des außerordentlichen Hauptversammlung vom 25. Oktober 2016 um EUR 5.000 bedingt erhöht.
Das Grundkapital der Gesellschaft wurde durch Beschluss des Vorstandes vom 11. November 2016 durch eine Barkapitalerhöhung um EUR 22.780 erhöht.
Die Eintragung der letzten beschlossenen Kapitalerhöhung erfolgte am 23. April 2017 in das Handelsregister. Die zum Bilanzstichtag geleisteten Zahlungen wurden daher mit EUR 797.300 im Posten „Geleistete Einlagen zur Durchführung einer beschlossenen Kapitalerhöhung “ passiviert.
Da die bestehenden Verträge über stille Beteiligungen Teilgewinnabführungsverträge nach § 292 Abs. 1 Nr. 2 Aktiengesetz sind, wird ein sich ergebender Jahresfehlbetrag, soweit möglich, anteilig und gleichrangig zum Eigenkapital der Aktionäre von den stillen Gesellschaftern im laufenden Geschäftsjahr getragen. Das Kapital der stillen Gesellschafter beträgt zum Bilanzstichtag EUR0 (Vorjahr EUR 0). Das Kapital der stillen Gesellschafter entwickelte sich wie folgt:
Einzahlungstag/stiller Gesellschafter | G. Sandler GmbH | Bitclick GmbH | Epping GmbH | Vermeers GmbH |
21.08.2012 | 374.322,74 | 374.322,74 | 20.330,97 | |
24.08.2012 | 85.100,00 | 85.000,00 | ||
27.08.2012 | 100,00 | |||
22.11.2012 | 106.728,35 | |||
13.12.2012 | 106.728,53 | |||
31.12.2012 | -448.011,88 | -448.012,03 | -16.088,49 | |
27.05.2013 | 33.350,00 | |||
31.12.2013 | -118.139,21 | -118.139,24 | -4.242,48 | -16.085,40 |
31.12.2014 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | -17.264,60 |
0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Die stillen Gesellschafter nehmen mit ihrer Einlage bis zur vollen Höhe am Verlust der BERGFÜRST AG teil. Verluste können nur durch Gewinne, die bis zur Beendigung der stillen Gesellschaft entstehen, wieder aufgefüllt werden.
Bis zum 31.12.2018 beträgt die Gewinnbeteiligung für ein Geschäftsjahr maximal 6% des Nominalbetrages der Einlage. Ob und in welcher Höhe eine Gewinnbeteiligung erfolgt, entscheidet die BERGFÜRST AG nach freiem Ermessen am Tag der Hauptversammlung, die über die Verwendung des Bilanzgewinns des vorangegangenen Geschäftsjahres Beschluss fasst.
Eine Kündigung durch die stillen Gesellschafter ist ausgeschlossen, der BERGFÜRST AG steht zum 31.12.2018 sowie in der Folge alle 5 Jahre mit einer Frist von 12 Monaten zum 31.12. des jeweiligen Jahres ein Recht zur Kündigung der stillen Gesellschaft zu.
Der Jahresabschluss 2015 wurde durch den Aufsichtsrat am 3. Mai 2016 gebilligt und damit festgestellt. Mit der Feststellung wurde der Bilanzverlust von EUR 3.910.046,34 auf neue Rechnung vorgetragen.
Die sonstigen Rückstellungen enthalten insbesondere Rückstellungen für ausstehende Rechnungen aus erbrachten Beratungsleistungen (EUR 9.170,00), für Personalaufwendungen (EUR 8.889,00), für die Jahresabschlusserstellung (EUR 5.000,00) sowie Kosten für die Steuerdeklaration (EUR 5.000,00).
Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (EUR 52.020,51) und Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer (EUR 9.195,99).
Haftungsverhältnisse aus nicht bilanzierten sonstigen finanziellen Verpflichtungen
Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen in Höhe von EUR 376.400,40 sonstige finanzielle Verpflichtungen.
Diese Verpflichtungen resultieren aus abgeschlossenen Mietverträgen.
Sonstige Angaben
In der Hauptversammlung vom 23. Juni 2014 wurde die Schaffung von bedingtem Kapital gemäß § 192 Abs. 2 Nr. 3 AktG zur Bedienung eines Aktienoptionsprogramms beschlossen.
Nachfolgend ist die Entwicklung dargestellt:
Ausübungspreis je Aktie | |||
25 EUR |
35 EUR |
zum | |
Vorstandsmitglieder/Stück | 11.618 | 0 | 31.12.2014 |
0 | 5.000 | 31.12.2015 | |
0 | 0 | 31.12.2016 | |
Arbeitnehmer/Stück | 1.112 | 5.362 | 31.12.2014 |
0 | 4.550 | 31.12.2015 | |
0 | 3.550 | 31.12.2016 |
Angabe über das Bestehen einer Beteiligung an der Gesellschaft, die nach § 20 Abs. 1 oder 4 AktG
der Gesellschaft mitgeteilt worden ist
Die Die Lucrosa AG, Rosenberg in der Schweiz, sowie die Bitclick GmbH, Berlin halten an der Gesellschaft jeweils mehr als 25 % des Aktienkapitals.
Berlin, den 10. Mai 2017
gez. Dr. Guido Sandler
sonstige Berichtsbestandteile
Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 23.06.2017 vom Aufsichtsrat gebilligt und damit festgestellt.
EXPORO sieht auch nicht besser aus:
Bilanzverlust 2016 1,994 TMio