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Bericht aus Anlegersicht zur ClimateCarbon Eberswalde GmbH & Co. KG – Jahresabschluss 2023

TungArt7 (CC0), Pixabay
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Die ClimateCarbon Eberswalde GmbH & Co. KG hat ihren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht. Die Gesellschaft, die in die Produktion von Biokohlenstoff und Strom investiert, befindet sich derzeit noch in der Aufbauphase ihrer Karbonisierungsanlage. Für Anleger bietet der Jahresabschluss eine Möglichkeit, die finanzielle Lage und die zukünftigen Aussichten des Unternehmens zu bewerten. Hier ist eine Analyse aus der Sicht potenzieller und bestehender Anleger.

1. Geschäftsmodell und Unternehmensziele

Das Hauptziel der ClimateCarbon Eberswalde GmbH & Co. KG ist es, Erträge aus der Produktion von Biokohlenstoff und Strom zu erzielen. Die Gesellschaft betreibt eine Karbonisierungsanlage, die Biokohlenstoff – ein vielseitig einsetzbares Produkt – sowie Strom erzeugen soll. Der Geschäftsplan sieht vor, dass diese Produkte zu profitablen Marktpreisen verkauft werden, um so Renditen für die Anleger zu erwirtschaften.

Im Jahr 2023 befand sich das Unternehmen noch in der finalen Aufbauphase, was zu einer Verzögerung des Produktionsbeginns führte. Die Gesellschaft hat jedoch signifikante Fortschritte bei der Errichtung der Anlage gemacht und plant die volle Inbetriebnahme für das zweite Halbjahr 2024.

2. Finanzielle Situation 2023

Ertragslage

Da die Anlage im Jahr 2023 noch nicht voll funktionsfähig war, wurden keine Umsatzerlöse erzielt. Die laufenden Kosten, die hauptsächlich Verwaltungskosten und Mieten umfassten, beliefen sich auf 284.000 Euro, was zu einem Jahresfehlbetrag von 301.353 Euro führte. Dies ist nicht überraschend, da sich das Unternehmen noch in der Vorproduktionsphase befindet. Es wird erwartet, dass die ersten Umsätze im Jahr 2024 nach der Aufnahme der Regelproduktion generiert werden.

Finanzlage

Die ClimateCarbon Eberswalde GmbH & Co. KG hat sich bislang vollständig über das Kommanditkapital finanziert, das 3,6 Millionen Euro beträgt. Es wurden keine Bankverbindlichkeiten aufgenommen, was ein positiver Aspekt aus Sicht der Anleger ist, da keine zusätzlichen Fremdkapitalzinsen anfallen. Der Cashflow war im Jahr 2023 aufgrund der Investitionen in die Anlage negativ, was angesichts der laufenden Aufbauphase zu erwarten war.

Die Bilanzsumme zum 31.12.2023 betrug 3,04 Millionen Euro, wovon ein Großteil (2,52 Millionen Euro) in die Sachanlagen der Karbonisierungsanlage investiert wurde. Die Liquidität ist mit einem Bankguthaben von 463.193 Euro weiterhin ausreichend, um die laufenden Verpflichtungen zu decken.

Vermögenslage

Die Gesellschaft weist ein Eigenkapital von 2,73 Millionen Euro auf, was einer Eigenkapitalquote von rund 90 % entspricht. Dies ist eine sehr solide Eigenkapitalausstattung, die das Unternehmen stabil aufstellt und das Vertrauen der Anleger stärken sollte. Es gibt jedoch einen Verlustvortrag in Höhe von 867.383 Euro, der auf die bisherigen Jahresfehlbeträge aus der Vorproduktionsphase zurückzuführen ist.

3. Risiken und Herausforderungen

Technische Risiken

Die größte Herausforderung für die Gesellschaft bleibt die Inbetriebnahme der Karbonisierungsanlage. Technische Probleme beim Anlagenbauer führten zu Verzögerungen, und es besteht ein Risiko, dass der Anlagenbauer auch 2024 nicht wie geplant liefern kann. Dies könnte die Aufnahme der Produktion und damit die Erzielung von Umsätzen weiter verzögern.

Branchenspezifische Risiken

Die Wirtschaftlichkeit der Anlage hängt stark von den Marktpreisen für Biokohlenstoff und Strom ab. Während die Nachfrage nach diesen Produkten aktuell hoch ist, könnten Veränderungen auf dem Energiemarkt (z.B. sinkende Strompreise) die Profitabilität beeinträchtigen. Zudem könnten steigende Rohstoffpreise oder Lieferengpässe die Produktionskosten erhöhen und den Gewinn schmälern.

Ertragsrisiken

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Preisentwicklung für Biokohlenstoff und Strom. Sollten die Preise, bedingt durch gesamtwirtschaftliche Entwicklungen (wie z.B. die Ukrainekrise), sinken, könnte dies die Einnahmen und die Rentabilität des Unternehmens beeinträchtigen. Dies könnte zu einer geringeren Rendite für die Anleger führen.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Dank der ausschließlichen Eigenkapitalfinanzierung ist die Gesellschaft nicht von Bankverbindlichkeiten abhängig, was das finanzwirtschaftliche Risiko minimiert. Sollte die Anlage jedoch deutlich teurer werden oder sich die Inbetriebnahme verzögern, könnten zusätzliche Finanzierungsrunden notwendig werden, was eine Verwässerung der Anteile der bestehenden Anleger zur Folge hätte.

4. Chancen

Starkes Marktpotenzial

Trotz der Herausforderungen bietet die ClimateCarbon Eberswalde GmbH & Co. KG erhebliches Potenzial. Die Nachfrage nach Biokohlenstoff ist hoch, insbesondere in Bereichen wie Biogrillkohle, Futtermittelkohle und als Aktivkohle in Biogasanlagen. Zudem könnte die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und umweltfreundlichen Produkten langfristig zu höheren Verkaufspreisen und einer gesteigerten Nachfrage führen.

Eigenkapitalfinanzierung als Stabilitätsfaktor

Da die Gesellschaft keine Schulden hat, ist sie weniger anfällig für Zinssteigerungen oder Probleme bei der Fremdfinanzierung. Dies gibt dem Unternehmen Flexibilität und reduziert das finanzielle Risiko.

5. Ausblick für 2024

Die Gesellschaft plant, die Produktion im zweiten Halbjahr 2024 aufzunehmen. Erste Umsatzerlöse werden erwartet, aber aufgrund der noch notwendigen Anpassungen an der Anlage wird nicht mit einem positiven Jahresergebnis gerechnet. Für Anleger bedeutet dies, dass Ausschüttungen voraussichtlich frühestens ab 2025 realistisch sind.

Trotz der Verzögerungen sieht das Unternehmen gute Chancen, sobald die Anlage voll funktionsfähig ist. Die hohe Nachfrage nach Biokohlenstoff und die steigenden Energiepreise könnten langfristig zu attraktiven Erträgen für die Anleger führen.

6. Fazit für Anleger

Die ClimateCarbon Eberswalde GmbH & Co. KG befindet sich in einer Übergangsphase von der Investitions- zur Produktionsphase. Dies bringt sowohl Chancen als auch Risiken mit sich. Für Anleger ist es wichtig zu verstehen, dass kurzfristige Renditen aufgrund der Verzögerungen in der Inbetriebnahme der Anlage unwahrscheinlich sind.

Langfristig könnte die Investition jedoch attraktiv sein, wenn das Unternehmen in der Lage ist, die Produktion erfolgreich aufzunehmen und von der starken Nachfrage nach Biokohlenstoff und Strom zu profitieren. Anleger sollten daher Geduld mitbringen und sich der bestehenden technischen und marktspezifischen Risiken bewusst sein.

Empfehlung: Für risikobereite Anleger, die in den nachhaltigen Bereich investieren möchten, bietet die ClimateCarbon Eberswalde GmbH & Co. KG potenziell interessante Renditechancen. Es ist jedoch wichtig, die weiteren Entwicklungen genau zu beobachten, insbesondere den erfolgreichen Produktionsstart der Anlage im Jahr 2024.

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