Ein tragisches Ereignis erschüttert die beliebte Touristenstadt Vang Vieng in Laos: Sechs ausländische Touristen, darunter zwei australische Teenager, sind nach dem Konsum mutmaßlich mit Methanol versetzten alkoholischen Getränken ums Leben gekommen. Die Behörden verschiedener Länder, darunter Australien, Großbritannien und die USA, warnen nun vor den potenziellen Gefahren von verunreinigtem Alkohol in Laos.
Hintergrund der Todesfälle
Zu den Opfern zählen die australischen Freundinnen Holly Bowles und Bianca Jones (beide 19), die sich auf einer Backpacking-Reise durch Südostasien befanden. Beide erkrankten nach einer Nacht in Vang Vieng schwer und wurden später in Krankenhäuser nach Thailand verlegt. Holly Bowles verstarb am Freitag, nachdem sie mehrere Tage auf Lebenserhaltungsmaßnahmen angewiesen war. Bianca Jones war bereits einen Tag zuvor verstorben.
Weitere Opfer sind die britische Anwältin Simone White (28), ein amerikanischer Tourist und zwei dänische Staatsangehörige. Die offiziellen laotischen Medien berichten, dass die Todesfälle auf den Konsum von Methanol-verseuchtem Alkohol zurückzuführen sein könnten.
Warnungen und Reaktionen
Verschiedene Regierungen, darunter die USA, Australien, Neuseeland und Großbritannien, haben ihre Bürger gewarnt, in Laos vorsichtig mit alkoholischen Getränken umzugehen. Die US-Botschaft rät Touristen, nur Alkohol aus lizenzierten Geschäften, Bars oder Hotels zu konsumieren und Hausbrände oder verdächtige Marken zu meiden. Methanol, ein giftiger Alkohol, wird oft bei der illegalen Produktion von Spirituosen verwendet, um die Menge des Alkohols zu erhöhen. Schon 30 Milliliter können tödlich sein.
Methanol: Eine tödliche Gefahr
Methanol ist ein farbloser Alkohol, der normalerweise in Industrieprodukten wie Reinigungsmitteln oder Kraftstoffen verwendet wird. Sein Konsum führt zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und in schweren Fällen zu Herzversagen, Blindheit oder Tod. Methanol wird häufig absichtlich in gefälschten Alkoholprodukten verwendet, um Kosten zu sparen.
Laut medizinischen Experten können Methanolvergiftungen oft erst nach bis zu 24 Stunden tödliche Symptome zeigen, was die Diagnose und Behandlung erschwert. 20-40% der Fälle enden tödlich, wenn die Vergiftung nicht rechtzeitig behandelt wird.
Die Rolle von Vang Vieng
Vang Vieng, bekannt als ehemaliges Party-Mekka für Backpacker, war einst für übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsum sowie gefährliche Aktivitäten wie Flusstubing berüchtigt. Zwar hat die Stadt sich in den letzten Jahren als Öko-Tourismus-Ziel neu positioniert, doch der Ruf als Partyort bleibt bestehen. Die betroffenen Touristen sollen laut Berichten in einem Hostel kostenlose Shots erhalten haben, bevor sie schwer erkrankten.
Reaktion der Behörden
Die laotischen Behörden haben den Betreiber eines Hostels in Vang Vieng festgenommen, in dem die betroffenen Touristen untergebracht waren. Gegen ihn wurden jedoch noch keine Anklagen erhoben. Die Regierung von Laos hat sich zunächst zurückhaltend geäußert, bevor sie am Freitag bestätigte, dass Methanol-verseuchter Alkohol wahrscheinlich die Ursache für mindestens drei der Todesfälle ist.
Tourismus und Sicherheit in Laos
Laos, eines der ärmsten Länder Südostasiens, ist stark auf Einnahmen aus dem Tourismus angewiesen. Die Methanolvergiftungen könnten dem Ruf des Landes schaden und die Zahl der Besucher verringern. Bereits jetzt zeigen sich Touristen und Betreiber lokaler Restaurants besorgt. Der Betreiber des Kiwi Kitchen in Vang Vieng, ein Neuseeländer, erklärte, er hoffe, dass es sich um einen einmaligen Vorfall handle.
Fazit
Dieser Vorfall verdeutlicht die Gefahren, die von unregulierten Alkoholprodukten in Ländern mit schwacher Kontrolle und geringer Sicherheitsstandards ausgehen. Reisende sollten wachsam sein und sich über die potenziellen Risiken informieren, bevor sie alkoholische Getränke konsumieren. Die laufenden Ermittlungen in Laos werden hoffentlich Licht in die genauen Umstände der Tragödie bringen und zukünftige Vorfälle verhindern.
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