Eine tödliche Verbrechensserie mit fatalen Konsequenzen
Kenneth Kimes, einst ein junger Mann, der zusammen mit seiner dominanten Mutter Sante Kimes eine blutige Spur von Verbrechen hinterließ, bricht nun sein Schweigen. In einem seltenen Interview schildert er die turbulenten Jahre als Komplize seiner Mutter, die ihn in ein Leben voller Betrug, Gewalt und Mord verwickelte. Heute, mit 49 Jahren, blickt Kenneth Kimes aus seiner lebenslangen Haftstrafe ohne Aussicht auf Bewährung zurück auf eine Kindheit voller Instabilität und die Entscheidungen, die ihn zu einem der berüchtigtsten Kriminellen der USA machten.
Ein Leben im Schatten von Betrug und Mord
Kenneth und Sante Kimes wurden bekannt durch eine Serie schwerer Verbrechen, die sich von Los Angeles über die Bahamas bis nach New York erstreckten. Die Geschichte nahm eine entscheidende Wendung, als Irene Silverman, eine 82-jährige Sozialistin aus Manhattan, spurlos verschwand, kurz nachdem sie das Duo als Mieter in ihr Stadthaus gelassen hatte. Silvermans Misstrauen gegenüber ihrem mysteriösen Untermieter und seiner älteren Begleiterin war berechtigt: Kenneth und Sante Kimes hatten ein Ziel – ihr Vermögen und ihre Immobilie an sich zu reißen.
Die Ermittlungen deckten nicht nur ihre Beteiligung an Silvermans Verschwinden auf, sondern brachten eine dunkle Vergangenheit ans Licht: Sante Kimes war bekannt für Betrug, Brandstiftung und Menschenhandel. Gemeinsam mit ihrem Sohn wurde sie schließlich wegen Mordes und weiterer Verbrechen zu 120 Jahren Haft verurteilt.
Eine Kindheit geprägt von Instabilität und Manipulation
Kenneth Kimes beschreibt seine Kindheit als turbulent und von Lügen durchzogen. Sein Vater, ein wohlhabender Bauunternehmer, versuchte, ihm ein normales Leben zu ermöglichen. Doch seine Mutter, Sante Kimes, war eine charismatische, aber skrupellose Person, die ihn nach dem Tod seines Vaters immer tiefer in ihre kriminellen Machenschaften verstrickte.
„Meine Mutter hatte die Fähigkeit, Menschen dazu zu bringen, alles für sie zu tun“, erinnert sich Kenneth. Ihre Kontrolle über ihn war so stark, dass er schließlich zum Komplizen bei ihren Verbrechen wurde. Eine prägende Erfahrung war die Verhaftung seiner Eltern durch das FBI, als er gerade 10 Jahre alt war, was seine Sicht auf Autoritäten nachhaltig prägte.
Die verhängnisvolle Entscheidung, sich auf die Mutter einzulassen
Nach dem Tod seines Vaters war Kenneth unvorbereitet auf die psychische und emotionale Manipulation seiner Mutter. Ihre Drohungen und emotionalen Ausbrüche führten dazu, dass er das College verließ und sich an ihrer Seite auf eine kriminelle Odyssee begab. Dies gipfelte in seiner Beteiligung an dem Mord an Irene Silverman.
Kenneth gestand später, Silverman getötet zu haben, und erklärte, dass er dies auf Drängen seiner Mutter getan habe. Die Überreste von Silverman wurden nie gefunden.
Reue und Reflexion hinter Gittern
Heute zeigt sich Kenneth Kimes nachdenklich und reumütig. Er hat sich der Religion zugewandt und über seine Verbrechen nachgedacht. „Wenn jemand früher in meinem Leben eingegriffen hätte, wäre ich vielleicht kein berüchtigter Mörder geworden“, sagt er.
Er betont, dass seine Geschichte ein Beispiel dafür ist, was passiert, wenn Prävention und Unterstützung in der Kindheit fehlen. Gleichzeitig drückt er den Familien seiner Opfer sein Bedauern aus: „Es ist vielleicht wertlos, aber es tut mir leid.“
Kenneth Kimes bleibt eine komplexe Figur – zerrissen zwischen der Liebe zu seiner Mutter und der Erkenntnis, wie sie sein Leben zerstört hat. Trotz allem empfindet er weder Hass noch Groll gegen sie, sondern versucht, aus seinen Fehlern zu lernen und sein Leben hinter Gittern sinnvoll zu gestalten.
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