1. Ukraine beschuldigt Russland des Einsatzes von Interkontinentalraketen (ICBM)
Die ukrainische Armee hat Russland beschuldigt, bei einem Angriff am Donnerstagmorgen auf die Stadt Dnipro erstmals eine Interkontinentalrakete (ICBM) eingesetzt zu haben. Diese mächtigen Langstreckenwaffen wurden bisher nicht im über 1.000 Tage andauernden Konflikt verwendet. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurde die Rakete aus der russischen Region Astrachan gestartet.
Zusätzlich zu der ICBM wurden laut der Ukraine eine X-47M2 Kinzhal-Rakete sowie sieben Marschflugkörper abgefeuert. Von den Marschflugkörpern konnte die ukrainische Luftabwehr alle bis auf einen abschießen. Der restliche Schaden sei begrenzt geblieben, so die ukrainische Armee. CNN konnte die Behauptungen bislang nicht unabhängig überprüfen.
2. ICBMs: Eine Bedrohung von globaler Tragweite
Interkontinentalraketen sind Langstreckenwaffen, die in den Weltraum abgefeuert werden und danach Sprengköpfe zur Erde zurückbringen. Sie gelten als besonders gefährlich, da sie eine Reichweite von mindestens 5.500 Kilometern haben und potenziell atomar bestückt werden können. Der Einsatz solcher Waffen wäre ein bedeutender Eskalationsschritt und könnte internationale Reaktionen hervorrufen.
3. Eskalation der Gewalt und neue Waffenlieferungen
Diese Woche war geprägt von einer schrittweisen Eskalation des Konflikts:
- USA erlauben Einsatz von Langstreckenraketen (ATACMS):
Am Sonntag erlaubte US-Präsident Joe Biden der Ukraine erstmals, Langstreckenraketen amerikanischer Bauart auf russisches Territorium abzufeuern. Dies brach ein monatelanges Tabu und führte zu scharfen Reaktionen aus Moskau. - Einsatz neuer westlicher Waffen:
Am Dienstag feuerte die Ukraine erstmals ATACMS-Raketen auf russisches Territorium ab. Am Mittwoch kam es Berichten zufolge zum Einsatz der britisch-französischen Storm-Shadow-Raketen. - Russland ändert Nukleardoktrin:
Präsident Putin aktualisierte Russlands Nukleardoktrin und erklärte, dass ein Angriff durch ein nicht-nukleares Land mit Beteiligung eines nuklearen Staates als gemeinsamer Angriff auf Russland betrachtet werde.
4. Schließung und Wiedereröffnung der US-Botschaft in Kiew
Die US-Botschaft in Kiew wurde am Mittwoch wegen einer vermeintlichen Luftangriffsgefahr vorübergehend geschlossen, soll jedoch am Donnerstag wieder geöffnet werden. Berichte deuten darauf hin, dass Russland eine „psychologische Informationskampagne“ initiiert habe, um die Warnungen zu verbreiten. Die vorübergehende Schließung spiegelt die wachsenden Spannungen zwischen Washington und Moskau wider.
5. Neue Waffenlieferungen der USA an die Ukraine
Die Vereinigten Staaten haben ein weiteres Militärhilfepaket in Höhe von 275 Millionen US-Dollar angekündigt. Es umfasst:
- Munition für HIMARS-Systeme
- Artillerie- und Mörsermunition
- Drohnen
- Panzerabwehrwaffen und TOW-Raketen
- Anti-Personen-Minen (zum ersten Mal genehmigt)
- Ausrüstung für den Schutz vor chemischen, biologischen und nuklearen Gefahren
Die Genehmigung der Anti-Personen-Minen markiert eine bedeutende politische Kehrtwende, da der Einsatz dieser Waffen von Menschenrechtsorganisationen seit Langem kritisiert wird.
6. Fazit
Die Ereignisse dieser Woche verdeutlichen eine deutliche Eskalation im Ukraine-Konflikt. Der mögliche Einsatz von Interkontinentalraketen und die Einführung neuer westlicher Waffen erhöhen die Spannungen erheblich. Die anhaltenden Waffenlieferungen der USA und die geänderte russische Nukleardoktrin signalisieren, dass beide Seiten auf eine Intensivierung des Konflikts zusteuern. Für internationale Beobachter bleibt die Sorge, dass diese Eskalation unvorhersehbare Folgen für die globale Sicherheit haben könnte.
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