Tesla hat am Mittwoch für das dritte Quartal eine unerwartete Verbesserung der Gewinne gemeldet, was die zuletzt gebeutelten Aktien des Unternehmens im nachbörslichen Handel steigen ließ.

Das Unternehmen verzeichnete einen Anstieg des Verkaufsvolumens um 6 %, was für einen Automobilhersteller, der noch vor nicht allzu langer Zeit ein jährliches Wachstum von 50 % bei den verkauften Fahrzeugen meldete, relativ bescheiden ist. Es liegt auch deutlich unter den 20 bis 30 % Wachstum, die CEO Elon Musk für das nächste Jahr prognostiziert.

Die höheren Gewinne resultierten jedoch nicht aus gestiegenen Verkaufszahlen, sondern aus Erfolgen bei der Senkung der Produktionskosten. Tesla berichtete, dass die durchschnittlichen Produktionskosten pro Fahrzeug auf ein Rekordtief von 35.100 US-Dollar gesunken seien, was einen Rückgang von etwa 2.400 US-Dollar oder 6 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Tesla führt einen Preiskampf im Elektrofahrzeugsektor, um auf die zunehmende Konkurrenz, insbesondere von chinesischen Herstellern, zu reagieren. Zuvor hatten Investoren Tesla-Aktien verkauft, enttäuscht von einem Firmenevent, bei dem es an Details zu den Plänen für selbstfahrende Robotertaxis mangelte. Nach der Veröffentlichung des Quartalsberichts stiegen die Aktien im nachbörslichen Handel jedoch um etwa 9 %.

Im dritten Quartal erzielte Tesla einen Gewinn von 2,5 Milliarden US-Dollar, was 72 Cent pro Aktie entspricht – ein Anstieg von 8 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Analysten hatten hingegen einen Rückgang des Gewinns pro Aktie auf 59 Cent erwartet.

Trotz des gestiegenen Umsatzes kam das zusätzliche Einkommen nicht aus dem Verkauf von Fahrzeugen. Der Umsatz aus dem traditionellen Automobilgeschäft stieg nur um 1 % im Vergleich zum Vorjahr. Einen wesentlichen Beitrag leisteten jedoch die Einnahmen aus dem Verkauf von Emissionsgutschriften, die um 185 Millionen US-Dollar oder 33 % zunahmen. Tesla verkauft diese Gutschriften an andere Automobilhersteller, die noch überwiegend benzinbetriebene Fahrzeuge verkaufen und die Umweltvorschriften nicht einhalten. Allerdings waren diese Einnahmen im Vergleich zum zweiten Quartal leicht rückläufig.

Darüber hinaus konnte Tesla den Umsatz mit Solarzellen, Batterien und anderen Energieprodukten fast verdoppeln, was einem Anstieg von 1,5 Milliarden US-Dollar oder 93 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Das Unternehmen bestätigte auch, dass die Vorbereitungen für neue Fahrzeuge, darunter auch erschwinglichere Modelle, die in der ersten Jahreshälfte 2025 auf den Markt kommen sollen, weiter voranschreiten. Tesla ist jedoch dafür bekannt, seine eigenen Ziele für die Einführung neuer Fahrzeuge oft nicht einzuhalten.

Erfreuliche Nachrichten gab es auch für den Cybertruck: Das futuristische Pickup-Modell war erstmals profitabel. Dennoch war das Fahrzeug von zahlreichen Problemen und Rückrufen betroffen, zuletzt im Oktober, als alle 27.000 in den USA zugelassenen Fahrzeuge wegen eines Problems mit der Rückfahrkamera zurückgerufen wurden. Dies war bereits der fünfte Rückruf seit Produktionsbeginn vor einem Jahr.

Mit den jüngsten Ergebnissen hat Tesla gezeigt, dass es in der Lage ist, durch Kostensenkungen auch in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld Gewinne zu erzielen. Die Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Fahrzeugproduktion und bei neuen Modellen, bleiben jedoch bestehen.