Die Trump Media & Technology Group, das Medienunternehmen des designierten Präsidenten Donald Trump, weitet offenbar ihre Aktivitäten in den Bereich der Kryptowährungen aus. Wie CNN berichtet, hat das Unternehmen kürzlich eine Markenanmeldung für eine Plattform namens „TruthFi“ eingereicht. TruthFi soll als Zahlungsabwicklungsdienst für Kryptowährungen dienen, wobei potenzielle Anwendungen auch Vermögensverwaltung, Verwahrungsdienste und den Handel mit digitalen Vermögenswerten umfassen könnten.
Erweiterung über soziale Medien hinaus
Die Marke TruthFi deutet darauf hin, dass Trump Media nach Wegen sucht, über die Social-Media-Plattform Truth Social hinaus zu expandieren. Ob die Plattform tatsächlich umgesetzt wird oder sich noch in der Prüfungsphase befindet, bleibt unklar. Ein Einstieg in den Kryptomarkt könnte für Trump Media eine Möglichkeit sein, ihre Geschäftsstrategie zu diversifizieren und von der wachsenden Beliebtheit digitaler Währungen zu profitieren.
Konfliktpotenzial bei Trumps Geschäftsinteressen
Die Ankündigung wirft jedoch erneut Fragen zu den Interessenkonflikten auf, die sich aus Trumps Geschäftsimperium und seiner Präsidentschaft ergeben könnten. Richard Painter, Ethikberater in der Bush-Regierung, betonte, dass Präsidenten zwar nicht den gleichen gesetzlichen Einschränkungen wie andere Amtsträger unterliegen, jedoch aus moralischen und ethischen Gründen ihre Vermögenswerte veräußern sollten. „Trump sollte seine persönlichen Vermögenswerte, das Trump-Imperium und alles, was Interessenkonflikte mit seinen Amtsgeschäften erzeugt, abstoßen – einschließlich Truth Social und Krypto“, so Painter.
Trump und der Kryptomarkt
Trumps Verbindung zur Kryptowährungsbranche ist nicht neu. Während des Wahlkampfs versprach er, die Vereinigten Staaten zur „Krypto-Hauptstadt der Welt“ zu machen und eine nationale Kryptowährungsreserve einzuführen. Darüber hinaus bekräftigte er seinen Plan, den amtierenden Vorsitzenden der Börsenaufsichtsbehörde (SEC), Gary Gensler, zu ersetzen, der von der Krypto-Industrie als einer ihrer größten Kritiker angesehen wird. Gensler hat inzwischen angekündigt, sein Amt mit Trumps Amtsantritt im Januar niederzulegen. Es wird erwartet, dass Trump einen kryptofreundlichen SEC-Vorsitzenden ernennen wird.
Mögliche Übernahme von Bakkt
Parallel zur Anmeldung der Marke TruthFi berichtete die Financial Times, dass Trump Media in fortgeschrittenen Gesprächen über den Kauf der Krypto-Handelsplattform Bakkt sei. Diese Nachricht ließ die Aktien von Bakkt um mehr als 160 % steigen. Bakkt äußerte sich am Dienstag zu den Gerüchten und erklärte, man sei sich der Spekulationen bewusst, gebe jedoch keine Stellungnahme zu „Marktgerüchten oder Spekulationen“ ab.
Trumps wachsendes Krypto-Imperium
Neben TruthFi und den Übernahmegesprächen um Bakkt hat Trump auch andere Initiativen im Kryptobereich gestartet. So gründete er im September ein Unternehmen namens „World Liberty Financial“. Darüber hinaus nominierte er kürzlich Howard Lutnick, CEO von Cantor Fitzgerald, als neuen Handelsminister. Lutnick gilt als prominenter Unterstützer des Kryptoprojekts Tether, das jedoch selbst mit Investorenbedenken zu kämpfen hat.
Ein sich veränderndes regulatorisches Umfeld
Die Entwicklungen rund um TruthFi, Bakkt und andere Initiativen könnten erhebliche Auswirkungen auf den Kryptomarkt haben, insbesondere angesichts der Aussicht auf regulatorische Veränderungen unter der neuen Trump-Regierung. Viele Analysten gehen davon aus, dass Trumps Entscheidungen – sowohl im Bereich der Kryptoindustrie als auch seiner persönlichen Geschäftsinteressen – die Branche massiv beeinflussen werden.
Die Frage bleibt jedoch bestehen, wie Trump den Spagat zwischen seinen geschäftlichen Aktivitäten und seinen politischen Pflichten meistern wird. Für Kritiker ist klar, dass hier eine strikte Trennung notwendig ist, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Befürworter seiner Politik sehen in den Initiativen hingegen Chancen, die Kryptoindustrie in den USA voranzubringen und neue wirtschaftliche Möglichkeiten zu schaffen.
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