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Bericht: Trump und die vier Strafverfahren – Ein Überblick

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Donald Trump, der frisch wiedergewählte Präsident der Vereinigten Staaten, sieht sich weiterhin mit vier strafrechtlichen Verfahren konfrontiert. Nach seiner Wiederwahl für eine zweite Amtszeit rückt die Frage in den Fokus, wie sich diese Verfahren entwickeln werden. Besonders bemerkenswert: Die juristischen Strategien seines Teams zielen darauf ab, die Verfahren zu verzögern und die politische Dynamik zu seinen Gunsten zu nutzen.

Am Dienstag erklärte die Staatsanwaltschaft von Manhattan, dass sie bereit sei, Trumps Verurteilung im Hush-Money-Verfahren zu verschieben. Gleichzeitig laufen Gespräche zwischen Sonderermittler Jack Smith und der Führung des Justizministeriums darüber, wie die beiden Bundesverfahren – die Anklagen zu geheimen Dokumenten und Wahlbeeinflussung – nach Trumps Amtsantritt beendet werden könnten.

Hier ein Überblick über die laufenden Verfahren:


1. Hush-Money-Zahlungen

Das erste Strafverfahren gegen Trump wurde im März 2023 von der Staatsanwaltschaft in Manhattan eingeleitet. Die Anklage lautet auf 34 Fälle der Fälschung von Geschäftsunterlagen im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels während des Wahlkampfs 2016. Trump wurde im Mai 2023 von einem Geschworenengericht für schuldig befunden, obwohl er auf „nicht schuldig“ plädierte.

Am 19. November 2024 informierte die Staatsanwaltschaft den Richter, dass sie bereit sei, Trumps geplante Verurteilung zu verschieben, um ihm Zeit für einen erwarteten Antrag auf Abweisung des Falls zu geben. Das Verfahren wird sich damit voraussichtlich bis über das Ende seiner zweiten Amtszeit hinausziehen.


2. Geheime Dokumente

Im Juni 2023 wurde Trump vor einem Bundesgericht in Miami angeklagt, geheime Verteidigungsdokumente aus dem Weißen Haus entwendet und sich anschließend geweigert zu haben, diese an die Regierung zurückzugeben. Im Juli 2024 kam es zu einer überraschenden Wendung: Die zuständige Richterin Aileen Cannon erklärte das Verfahren für verfassungswidrig und wies die Anklage ab. Die Entscheidung wurde von vielen rechtlichen Experten als kontrovers eingestuft.


3. Wahlbeeinflussung 2020

Sonderermittler Jack Smith erhob im August 2023 eine weitere Anklage gegen Trump wegen versuchter Wahlbeeinflussung. Hierbei geht es um Trumps Rolle bei den Bemühungen, die Wahlergebnisse von 2020 zu kippen. Trotz einer Immunitätsentscheidung des Obersten Gerichtshofs, die Trumps rechtliche Verantwortung in seiner Funktion als Präsident einschränkt, bleibt die Anklage bestehen. Die Vorwürfe wurden jedoch abgeschwächt, um sich stärker auf Trumps Handlungen als Privatperson zu konzentrieren.


4. Fulton County, Georgia

In Georgia wurde Trump im August 2023 wegen seines Versuchs angeklagt, das Wahlergebnis 2020 zu beeinflussen. Die Ermittlungen unter der Leitung der Bezirksstaatsanwältin von Fulton County, Fani Willis, gelten als besonders umfangreich. Im Gegensatz zu den Bundesverfahren kann Trump sich hier weder selbst begnadigen noch die Staatsanwaltschaft dazu zwingen, die Anklage fallen zu lassen.

Das Verfahren in Georgia wurde jedoch im Juni 2024 vorerst pausiert, da ein Berufungsgericht die Zuständigkeit der Staatsanwältin prüfen will. In der Zwischenzeit wurden einige Anklagepunkte bereits fallen gelassen.


Eine erfolgreiche Verzögerungsstrategie

Experten sind sich einig, dass Trumps juristische Strategie bislang erfolgreich war. CNNs Chefanalystin für rechtliche Angelegenheiten, Paula Reid, betonte, dass Trumps Verteidigung gezielt darauf ausgerichtet war, die Verfahren bis nach den Wahlen 2024 zu verschleppen – eine Taktik, die „spektakulär aufgegangen“ sei.

Elie Honig, ein weiterer CNN-Rechtsanalyst, fügte hinzu, dass Trumps Verfahren aufgrund von Verzögerungen durch die Justiz vermutlich nicht zu einer Gefängnisstrafe führen würden. „Unser System ist alles andere als perfekt“, sagte Honig. „Wir sagen oft, dass niemand über dem Gesetz steht, aber in der Praxis gibt es eine Ausnahme – und das ist der Präsident.“


Fazit

Während Trump seine zweite Amtszeit vorbereitet, scheint seine rechtliche Zukunft zunehmend unter seiner politischen Kontrolle zu stehen. Die vier Strafverfahren, die einst seine Karriere zu gefährden schienen, könnten sich weiter hinziehen oder sogar vollständig eingestellt werden. Kritiker befürchten jedoch, dass dies das Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit untergraben könnte. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich Trumps rechtliche und politische Strategien weiter entfalten.

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