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Bericht: Trumps geplante Handelspolitik birgt Risiken für die Weltwirtschaft

MIH83 (CC0), Pixabay
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Die geplante Erhöhung der Zölle auf Importe durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump könnte zu einem drastischen Rückgang des Welthandels und einer Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums führen. Während seiner ersten Amtszeit hatte Trump bereits Zölle auf Stahl und Aluminium eingeführt, die zu Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder führten. In einer möglichen zweiten Amtszeit plant Trump nun, die Zölle auf sämtliche Importe in die USA auf 10-20% zu erhöhen und für Importe aus China sogar einen Zollsatz von 60% zu verhängen.

Parallelen zur Geschichte

Die Pläne erinnern an die Erhebung von Zöllen unter dem Smoot-Hawley-Tarifgesetz von 1930, das einen massiven Rückgang des internationalen Handels verursachte und die Große Depression verschärfte. Im Vergleich zu den damals eingeführten Zöllen wären die von Trump geplanten Zölle jedoch deutlich höher.

Trump hat in einer Rede in Chicago am 15. Oktober 2024 betont, dass das Wort „Tarif“ für ihn das schönste im Wörterbuch sei. Die meisten Wirtschaftswissenschaftler teilen seine Begeisterung jedoch nicht. Sie warnen davor, dass Zölle als Steuern auf Importe wirken und Konsumenten sowie Unternehmen, die auf importierte Rohstoffe angewiesen sind, belasten.

Auswirkungen auf die Weltwirtschaft

Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass die geplanten Zölle nicht nur das Wachstum der US-Wirtschaft, sondern auch die globale wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen würden. So schätzen Analysten von UBS, dass eine Einführung von 60% Zöllen auf Importe aus China und 10% auf Importe aus dem Rest der Welt das weltweite Wirtschaftswachstum im Jahr 2026 um einen Prozentpunkt verringern könnte. Dies würde das globale Wachstum um fast ein Drittel reduzieren.

Ein solcher wirtschaftlicher Rückgang würde auch die Gewinne von Unternehmen im Durchschnitt um 6% senken und zu einem Einbruch der globalen Aktienmärkte führen. Besonders betroffen wären dabei Europa, China und andere Schwellenländer, was auch Auswirkungen auf Pensionsfonds und andere Investitionen hätte.

Europa droht wirtschaftlicher Rückschlag

Die europäische Wirtschaft wäre durch Trumps Zölle besonders stark betroffen. Laut ABN AMRO könnten die Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone ähnlich gravierend sein wie die Energiekrise nach der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022. Die Region konnte damals eine Rezession knapp vermeiden, aber es wird erwartet, dass die Wirtschaft im Jahr 2026 aufgrund der neuen Handelsbarrieren stagnieren wird.

Gefahr für den freien Handel

Sollten Trumps Pläne umgesetzt werden, droht eine Zunahme des Protektionismus weltweit. Laut Maurice Obstfeld, ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF), würde dies zu einem „Flickenteppich bilateraler Handelsabkommen“ führen, wobei die Vorteile des freien Handels reduziert und die Handelsbeziehungen zwischen den Ländern deutlich konfliktbehafteter würden. Petros Mavroidis, ein Professor an der Columbia Law School, sieht sogar eine Bedrohung für den Weltfrieden, wenn die wirtschaftliche Vernetzung zwischen den Ländern abnimmt.

Mögliche Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder

Historische Beispiele zeigen, dass andere Länder wahrscheinlich mit Vergeltungsmaßnahmen auf die US-Zölle reagieren würden. So führte die Europäische Union 2018 nach der Einführung von Zöllen auf Stahl und Aluminium durch die USA ebenfalls Zölle auf bestimmte Stahlprodukte ein und erhob zusätzliche Abgaben auf US-Waren wie Motorräder, Denim und Whiskey. Auch aktuell hat die EU Zölle auf Elektrofahrzeuge aus China erhöht, um den europäischen Markt vor einem möglichen Anstieg der Importe nach den US-Zöllen zu schützen.

Risiken für die Unabhängigkeit der Federal Reserve

Neben der Handelspolitik hat Trump auch angedeutet, dass er die Kontrolle über die US-Notenbank, die Federal Reserve, ausweiten möchte. Obwohl er vermied, direkt zu sagen, ob er den aktuellen Fed-Vorsitzenden Jerome Powell absetzen würde, betonte er, dass er das Recht habe, die Zinspolitik zu kommentieren. Eine solche politische Einflussnahme könnte die Märkte verunsichern und den Wert des US-Dollars schwächen, was weitreichende Auswirkungen auf die globale Finanzstabilität haben würde.

Fazit: Ein radikalerer Trump in einer zweiten Amtszeit?

Edward Alden vom Council on Foreign Relations geht davon aus, dass Trump in einer möglichen zweiten Amtszeit radikalere Maßnahmen umsetzen würde als in seiner ersten Amtszeit. Damals hätten konventionelle Republikaner versucht, extreme Entscheidungen zu verhindern, während Trump bei einer Wiederwahl „ungebundener“ wäre und besser wüsste, wie er die Bürokratie zu seinem Vorteil nutzen könnte.

Die weltweiten Folgen seiner Politik könnten Handelskriege, steigende Inflation und ein Rückgang der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sein, was sowohl die USA als auch die globale Wirtschaft erheblich schädigen würde.

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