Am 20. November 2024 hat das Amtsgericht Ingolstadt im Rahmen eines Insolvenzeröffnungsverfahrens über das Vermögen der MT Technologies GmbH, Hebbelstraße 65, 85055 Ingolstadt, die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet. Die Entscheidung soll das Vermögen der Schuldnerin sichern und die Voraussetzungen für ein mögliches Insolvenzverfahren klären.
Hintergrund und Zweck der Anordnung
Die MT Technologies GmbH, vertreten durch ihren Geschäftsführer Jürgen Hartrampf, hat selbst den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Ziel der vorläufigen Insolvenzverwaltung ist es, das Vermögen der Schuldnerin vor nachteiligen Veränderungen zu schützen (§ 21 Abs. 1 und 2 InsO).
Um diese Aufgabe zu erfüllen, wurden durch das Gericht verschiedene Maßnahmen ergriffen:
- Bestellung eines vorläufigen Insolvenzverwalters:
Rechtsanwalt Dr. Hubert Ampferl, Nymphenburger Straße 5, 80335 München, wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Er ist unter der Telefonnummer +49(89)3090586-0 sowie per E-Mail unter advo@ra-dr-beck.de erreichbar. - Einschränkung der Verfügungsbefugnis:
Die Schuldnerin darf ab sofort nur noch mit ausdrücklicher Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters über ihr Vermögen verfügen. Diese Regelung umfasst auch die Einziehung von Außenständen (§ 21 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 InsO). - Einziehung von Forderungen:
Der vorläufige Insolvenzverwalter wurde ermächtigt, Bankguthaben und Forderungen der Schuldnerin einzuziehen sowie eingehende Gelder entgegenzunehmen.
Bedeutung für Gläubiger und Geschäftspartner
Die Anordnung hat direkte Auswirkungen auf die Geschäfts- und Zahlungsbeziehungen der MT Technologies GmbH:
- Verfügungen der Schuldnerin: Zahlungen oder andere Vermögensverfügungen zugunsten der Schuldnerin sind nur dann wirksam, wenn sie mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters erfolgen.
- Drittschuldner: Gläubiger der Schuldnerin (Drittschuldner) sind ausdrücklich aufgefordert, Zahlungen nur noch unter Berücksichtigung der Anordnung zu leisten. Zuwiderhandlungen könnten unwirksam sein und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Rechtsbehelfsbelehrung
Betroffene haben die Möglichkeit, gegen die Anordnung eine sofortige Beschwerde einzulegen.
Frist und Einreichung:
- Die Beschwerde muss innerhalb von zwei Wochen ab Verkündung, Zustellung oder öffentlicher Bekanntmachung der Entscheidung eingereicht werden.
- Sie ist schriftlich oder durch Erklärung zu Protokoll der Geschäftsstelle des Amtsgerichts Ingolstadt (Neubaustraße 8, 85049 Ingolstadt) einzureichen.
- Alternativ können Rechtsbehelfe als elektronisches Dokument eingereicht werden, wenn sie mit einer qualifizierten elektronischen Signatur versehen sind oder über einen sicheren Übermittlungsweg versandt werden.
Ziele der vorläufigen Insolvenzverwaltung
Die vorläufige Insolvenzverwaltung hat mehrere Ziele:
- Sicherung des Vermögens: Die Kontrolle der Verfügungen soll verhindern, dass Vermögenswerte unrechtmäßig entzogen oder verschwendet werden.
- Übersicht über die wirtschaftliche Lage: Der vorläufige Insolvenzverwalter wird die Vermögens- und Schuldensituation der MT Technologies GmbH analysieren und dokumentieren.
- Vorbereitung des Insolvenzverfahrens: Basierend auf den Ergebnissen der vorläufigen Verwaltung entscheidet das Gericht über die Eröffnung eines regulären Insolvenzverfahrens oder alternative Sanierungsmöglichkeiten.
Ausblick
Mit der Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung beginnt ein entscheidender Schritt im Verfahren. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Dr. Hubert Ampferl, wird nun prüfen, ob das Unternehmen zahlungsfähig ist und ob die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens vorliegen.
Für Gläubiger und Geschäftspartner ist es wichtig, die neuen Anordnungen des Gerichts zu beachten, um finanzielle und rechtliche Nachteile zu vermeiden. Die weitere Entwicklung des Verfahrens bleibt abzuwarten, insbesondere, ob eine Sanierung möglich ist oder ein reguläres Insolvenzverfahren eröffnet wird.
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