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Berliner Zahnärzte auf Investment-Abwegen

psbitnev (CC0), Pixabay
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Wenn sich Zahnärzte nicht nur um Karies, sondern auch um Kapitalanlagen kümmern, kann es schnell mal schiefgehen – so wie beim Versorgungswerk der Berliner Zahnärzte (VZB). Statt sich auf sichere Anlagen zu verlassen, setzten die Rentenverwalter auf exklusive Hotels, dubiose Start-ups und sogar einen Privatjet. Jetzt zittern Tausende Zahnärzte um ihre Altersvorsorge.

Von der Bohrmaschine zum Businessjet

Eigentlich sollte das VZB die Rentengelder von über 10.000 Zahnärzten sicher verwalten. Doch anstatt in solide Wertpapiere zu investieren, floss das Geld unter anderem in Luxushotels auf Ibiza und Sardinien, ein Recycling-Start-up in den USA – und einen Privatjet für eine angeschlagene Immobilienfirma.

Der Flieger, eine schicke Maschine im Wert von mehreren Millionen Euro, wurde von der Investitionsgesellschaft 12.18 angeschafft – finanziert mit einem Kredit des VZB. Begründung: Die Urlaubsinseln seien „schlecht erreichbar“. Ein Schicksal, das den Zahnärzten ohne funktionierende Altersvorsorge bald auch drohen könnte.

Hochriskante Wetten mit Millionen

Statt langweilige, aber sichere Anlagen wie Staatsanleihen zu kaufen, hat das VZB seine Milliarden in hochriskante Einzelprojekte gesteckt. Besonders beliebt waren fragwürdige Hotelinvestments:

  • Das Fleesensee Resort in Mecklenburg – jahrelang Verlustgeschäft, Käufer gesucht, keiner gefunden.
  • Das La Chiripa Hotel auf Teneriffa – sollte längst fertig sein, ist aber noch ein Rohbau.
  • Mehrere Hotels wurden an einen luxemburgischen Fonds verkauft – in dem das VZB selbst der Hauptinvestor ist. Sprich: Sie haben sich ihre eigenen Immobilien abgekauft.

Recycling? Nur für Zahngold!

Auch das Investment in das amerikanische Plastik-Recycling-Start-up rPlanet Earth sorgt für Kopfschütteln. Der Plan: Plastikabfall direkt vor Ort recyceln. Das Problem: Kein Plastik da. Stattdessen musste der Müll extra aus Mexiko importiert werden – ganz im Sinne der Umwelt. Und als das Geld knapp wurde? Zahlten die Zahnärzte einfach nochmal 17 Millionen Euro drauf.

Aktien, die lieber keiner hätte kaufen sollen

Und dann wäre da noch die Investition in die Engel & Völkers Digital Invest AG – eine Crowdfunding-Plattform für Immobilien. 2022 ging das Unternehmen an die Börse, die Aktie startete mit 14 Euro. Heute? Nur noch 80 Cent wert! Der Traum vom schnellen Gewinn wurde zum Albtraum für die Anleger – in diesem Fall die Berliner Zahnärzte.

Fazit: Wenn der Zahnarzt plötzlich auf Risiko macht

Während Zahnärzte ihren Patienten stets zur sicheren Zahnprophylaxe raten, haben sie es bei ihren Rentenbeiträgen offenbar mit einer ordentlichen Dosis Risiko versucht. Das Ergebnis: Millionenverluste, wackelige Investments und ein Rentensystem, das vor einer Wurzelbehandlung steht. Bleibt nur zu hoffen, dass die Zahnärzte in Zukunft besser auf ihr Geld aufpassen – und ihre Bohrer lieber in den eigenen Praxen als in fragwürdige Deals stecken. 🦷💸

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