Zu Beginn des Jahres steht bei vielen ein Blick auf das Konto an: Versicherungsbeiträge und Daueraufträge belasten das Budget. Wer dennoch Geld übrig hat, denkt möglicherweise an Investitionen. Doch Vorsicht ist geboten, wie der Fall eines Geschäftsmannes zeigt, der auf ein angeblich grünes Investment hereinfiel – mit fatalen Folgen.
Die Geschwister Michaela und Sebastian Witte stehen vor einem Scherbenhaufen. Ihr Onkel, ein erfolgreicher Geschäftsmann, verlor 560.000 Euro durch eine Investition in die Green Technologies Group Limited – ein angebliches Unternehmen, das vorgab, in grüne Zukunftstechnologien zu investieren. Nach seinem Tod deckten die Angehörigen den Betrug auf.
Trotz seiner Intelligenz und Erfahrung fiel der Onkel auf das perfekt inszenierte Täuschungsmanöver herein. Die professionell gestaltete Website von Green Technologies wirkte authentisch: Impressum, Adressen und Personenangaben waren vorhanden. Gestaffelte Preise und das Versprechen eines bevorstehenden Börsengangs suggerierten eine seriöse Gelegenheit. Die Bankenaufsicht BaFin warnte allerdings bereits vor dem Unternehmen – eine Information, die der Onkel nicht rechtzeitig erhielt.
Das Unternehmen übte gezielt Druck aus, um weitere Investitionen zu erzwingen. Mitarbeiter kontaktierten sogar eigenmächtig den Bankberater des Onkels, um zusätzliche Gelder freizugeben. Dies löste zwar erste Zweifel aus, doch zu diesem Zeitpunkt war bereits ein Großteil des Geldes verloren.
Die Zertifikate der Green Technologies Group erwiesen sich als wertlos, der angekündigte Börsengang fand nie statt. Alle Zahlungen gingen auf ein Treuhandkonto des Schweizer Anwalts Martin G., der bereits in anderen Fällen mit Betrug und Geldwäsche in Verbindung gebracht wurde. Eine Rückerstattung der Gelder verweigerte er über seine Anwälte.
Martin G., der das Treuhandkonto für Green Technologies bereitstellte, steht im Zentrum der Ermittlungen. Der Anwalt verweigert jede Stellungnahme und wird bereits in anderen Fällen von Wirtschaftskriminalität, darunter Betrug und Geldwäsche, verdächtigt. In einem ähnlichen Fall sollen 90 Millionen Schweizer Franken für den Ankauf von Gold eingesetzt worden sein – Gold, das nie existierte. Experten wie die Rechtsanwältin Kerstin Bonchev vermuten ein organisiertes Netzwerk hinter diesen Taten.
Internetbetrug ist ein global wachsendes Problem. Laut Polizeioberkommissar Jan Kellermann, einem Experten für Internetkriminalität, agieren Cyberkriminelle selten allein. Sie arbeiten in Netzwerken, die sich um Bereiche wie Marketing, Webseitenentwicklung und Geldwäsche kümmern. Diese professionelle Struktur macht es für Verbraucher schwer, kriminelle Websites zu erkennen.
Polizei und Experten raten zu Vorsicht bei Investitionen im Internet. Warnsignale können sein:
Die Geschwister Witte setzen nun auf die Ermittlungen gegen Martin G. und hoffen, das verlorene Geld oder zumindest einen Teil davon zurückzuerlangen. Für ihren Onkel kommt diese Erkenntnis jedoch zu spät. Sein Schicksal zeigt, wie wichtig es ist, bei scheinbar lukrativen Angeboten im Internet wachsam zu bleiben.
Die Dimension dieses Falls unterstreicht, wie professionell Cyberkriminelle vorgehen und wie dringend Verbraucher und Institutionen stärker geschützt werden müssen. Für die Familie des Opfers bleibt die Hoffnung, dass der Betrug nicht ungestraft bleibt.
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