Ja, sicherlich sogar machen muss, denn Banken sollten ordentliche Geschäftsergebnisse abliefern. Vor allem sollten Banken aber überzeugende bilanzielle Geschäftsergebnisse abliefern. Schaut man sich die unten aufgeführte Bilanz der Bank für Vermögen an, dann ist man doch vom Jahresergebnis überrascht, denn dieses weist nach wie vor ein sechsstelliges Minus aus, auch wenn man in dieser Bilanz ein Plus von etwas über 3.000 Euro gemacht hat. Ob das die Bank ihres Vertrauens sein kann?
BfV Bank für Vermögen AG
Oberursel (Taunus)
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016
Inhaltsverzeichnis
1. Bilanz zum 31. Dezember 2016
2. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016
3. Anhang für das Geschäftsjahr 2016
4. Lagebericht
5. Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Bilanz zum 31. Dezember 2016
Aktivseite
31.12.2016 | 31.12.2015 | ||
€ | € | € | |
1. Barreserve | |||
Kassenbestand | 69,90 | 69,90 | |
2. Forderungen an Kreditinstitute | |||
täglich fällig | 2.168.442,43 | 2.040.322,13 | |
3. Forderungen an Kunden | 631.319,40 | 578.139,33 | |
4. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere | 520,82 | 42.972,10 | |
5. Immaterielle Anlagewerte | |||
entgeltlich erworbene Konzessionen, | |||
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 5.838,00 | 3.954,00 | |
6. Sachanlagen | 4.386,50 | 4.206,50 | |
7. Sonstige Vermögensgegenstände | 21.618,10 | 196,68 | |
8. Rechnungsabgrenzungsposten | 28.476,92 | 17.542,63 | |
2.860.672,07 | 2.687.403,27 | ||
Passivseite |
|||
31.12.2016 | 31.12.2015 | ||
€ | € | € | |
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | |||
andere Verbindlichkeiten | |||
täglich fällig | 1.444.777,59 | 1.294.779,90 | |
2. Sonstige Verbindlichkeiten | 39.822,17 | 40.496,06 | |
3. Rechnungsabgrenzungsposten | 38.779,00 | 41.762,00 | |
4. Rückstellungen | |||
andere Rückstellungen | 164.223,12 | 245.752,04 | |
5. Fonds für allgemeine Bankrisiken | 284.500,00 | 179.500,00 | |
6. Eigenkapital | |||
a) Gezeichnetes Kapital | 1.000.000,00 | 1.000.000,00 | |
b) Kapitalrücklage | 20.000,00 | 20.000,00 | |
c) Bilanzverlust | -131.429,81 | 888.570,19 | -134.886,73 |
2.860.672,07 | 2.687.403,27 |
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016
2016 | 2015 | |||
€ | € | € | € | |
1. Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften | 0,00 | 60,20 | ||
2. Zinsaufwendungen | 0,00 | 0,00 | 6,60 | |
3. Laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren | 0,00 | 263,38 | ||
4. Provisionserträge | 8.686.850,86 | 9.478.970,62 | ||
5. Provisionsaufwendungen | 6.967.613,62 | 1.719.237,24 | 7.714.693,66 | |
6. Sonstige betriebliche Erträge | 41.055,62 | 68.485,37 | ||
7. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen | ||||
a) Personalaufwand | ||||
aa) Löhne und Gehälter | 563.689,00 | 557.015,23 | ||
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 86.568,22 | 650.257,22 | 92.978,36 | |
darunter: für Altersversorgung: € 6.700,00 (Vorjahr € 8.536,00) | ||||
b) andere Verwaltungsaufwendungen | 1.005.355,87 | 1.655.613,09 | 1.009.075,88 | |
8. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen | 4.391,46 | 9.482,04 | ||
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen | 2.315,58 | 5.410,37 | ||
10. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft | 6.472,38 | 56.129,43 | ||
11. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft | 9.753,86 | 841,82 | ||
12. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit | 101.254,21 | 103.829,82 | ||
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -184,57 | 446,32 | ||
14. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Position 9 ausgewiesen | -7.018,14 | |||
15. Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken | 105.000,00 | 100.000,00 | ||
16. Jahresüberschuss | 3.456,92 | 3.383,50 | ||
17. Verlustvortrag aus dem Vorjahr | -134.886,73 | -138.270,23 | ||
18. Bilanzverlust | -131.429,81 | -134.886,73 |
Anhang für das Geschäftsjahr 2016
I. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
1. Allgemeines
Der Jahresabschluss der BfV Bank für Vermögen AG, Oberursel – im Folgenden kurz „Gesellschaft“ genannt – für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 wurde unter Beachtung der handels- und aktienrechtlichen Vorschriften (HGB, AktG) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.
Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde die Staffelform gewählt. Die Gesellschaft gilt nach § 340a HGB als große Kapitalgesellschaft im Sinne des HGB.
Die Gesellschaft wird im Handelsregister des Amtsgerichts Bad Homburg v.d.Höhe unter der Nummer HRB 10081 geführt.
2. Forderungen an Kreditinstitute und Kunden
Die Forderungen an Kreditinstitute bzw. Kunden werden zum Nennwert bilanziert.
3. Wertpapiere
Liquiditätsbestand
Die dem Liquiditätsbestand zugeordneten Wertpapiere werden nach dem strengen Niederstwertprinzip zu Anschaffungskosten oder ggf. zu niedrigeren Marktwerten/Börsenkursen bewertet.
4. Anlagevermögen
Die immateriellen Anlagewerte und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt.
Abschreibungen werden im Einklang mit den steuerlichen Vorschriften entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer für die einzelnen Bilanzpositionen des Anlagevermögens wie folgt vorgenommen:
Anlageposition | Abschreibungsmethode | Nutzungsdauer |
Lizenzen | linear | 4 Jahre |
Andere Anlagen/Betriebs- und Geschäftsausstattung | linear | 3-4 Jahre bzw. 13 Jahre |
Ein- und Umbauten in fremde Gebäude | linear | 5 Jahre |
Geringwertige Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens werden im Jahr 2016 entsprechend den neuen steuerlichen Regelungen bis zu einem Anschaffungs- oder Herstellungswert von 410 EUR netto voll abgeschrieben und als Abgang gezeigt.
5. Sonstige Vermögensgegenstände
Sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert bilanziert.
6. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und sonstige Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.
7. Rückstellungen
Für ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste sind Rückstellungen in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Sofern Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen, sind sie mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.
8. Währungsumrechnung
Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Schulden sind zum Devisenkassamittelkurs bzw. dem Referenzkurs der EZB am Abschlussstichtag umgerechnet.
II. Einzelangaben zur Bilanz
1. Forderungen an Kreditinstitute
Täglich fällige Guthaben bei Kreditinstituten | 2.168.442,43 EUR |
Darunter bestehen Provisionsforderungen in Höhe von 991.108,24 EUR an Kreditinstitute.
2. Forderungen an Kunden
Alle Forderungen sind täglich fällig (bis drei Monate) | 631.319,40 EUR |
Davon bestehen 480.607,97 EUR Provisionsforderungen an verbundene Unternehmen.
Einzelwertberichtigungen wurden von den Forderungen abgezogen.
3. Wertpapiere
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere | 520,82 EUR |
davon börsenfähig aber nicht börsennotiert | 520,82 EUR |
davon auf Fremdwährung lautend | 0,00 EUR |
4. Anlagevermögen
Zur Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2016 einschließlich der kumulierten Anschaffungskosten und der kumulierten Abschreibungen wird auf den separat dargestellten Anlagenspiegel verwiesen.
Die Sachanlagen betreffen ausschließlich Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die immateriellen Anlagewerte betreffen ausschließlich Lizenzen.
5. Sonstige Vermögensgegenstände
Sonstige Vermögensgegenstände | 21.618,10 EUR |
In den sonstigen Vermögensgegenständen ist ein Steuererstattungsanspruch gegenüber einem verbundenen Unternehmen enthalten.
6. Fremdwährungspositionen
In der Bilanz sind Vermögensgegenstände in fremder Währung in Höhe von 4 TEUR (im Vorjahr 3 TEUR) ausgewiesen. Fremdwährungsschulden bestehen nicht.
7. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Alle Verbindlichkeiten sind täglich fällig | 1.444.777,59 EUR |
Davon bestehen 354.963,96 EUR Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.
8. Sonstige Verbindlichkeiten
Zum Bilanzstichtag bestehen keine Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren. Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen bzw. Dienstleistungen (gesamt 32 TEUR) und Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt (gesamt 8 TEUR Lohnsteuer) zusammen.
9. Andere Rückstellungen
Die anderen Rückstellungen beziehen sich im Wesentlichen auf Rückstellungen für Anwalts- und Prozesskosten sowie Risiken aus etwaigen Regressforderungen (35 TEUR), Jahresabschluss- und Prüfungskosten (62 TEUR), Provisionsaufwendungen (13 TEUR), Bonusrückstellungen (48 TEUR) und Aufsichtsratsvergütungen (4 TEUR).
Für ein Produkt, das kurzfristig im Geschäftsjahr 2010 vermittelt worden ist, wurden im Geschäftsjahr 2013 Ansprüche wegen Beraterhaftung geltend gemacht und für etwaige Risiken die für erforderlich gehaltene Risikovorsorge gebildet. Für etwaige Risiken aus noch verbleibenden Fällen wurde eine nach dem aktuellen Kenntnisstand für erforderlich gehaltene Risikovorsorge beibehalten.
10. Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital zum 31. Dezember 2016 | 1.000.000,00 EUR |
Kapitalrücklage zum 31. Dezember 2016 | 20.000,00 EUR |
Bilanzverlust zum 31. Dezember 2016 | 131.429,81 EUR |
Eigenkapital zum 31. Dezember 2016 | 888.570,19 EUR |
Das gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 1.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien.
11. Bilanzgewinn / -verlust
Bilanzverlust zum 01. Januar 2016 | 134.886,73 EUR |
Jahresergebnis zum 31. Dezember 2016 | 3.456,92 EUR |
Bilanzverlust zum 31. Dezember 2016 | 131.429,81 EUR |
III. Einzelangaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
1. Ertragspositionen
Provisionserträge | 8.686.850,86 EUR |
Das Provisionsergebnis beträgt 1.719 TEUR und resultiert im Wesentlichen aus erzielten Provisionserträgen in den Geschäftsbereichen Haftungsdach für vertraglich gebundene Vermittler und „Private Investing“.
2. Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Erträge | 41.055,62 EUR |
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten insbesondere Sachbezüge (7 TEUR), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (23 TEUR) und Erstattungen nach dem Lohnfortzahlungsgesetz (7 TEUR).
3. Periodenfremde Erträge und Aufwendungen
Die periodenfremden Aufwendungen betragen 0 TEUR.
Die periodenfremden Erträge betragen 23 TEUR und resultieren aus der Auflösung von Rückstellungen.
4. Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken
Nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung wegen der besonderen Risiken des Geschäftszweigs und als Vorsorge für das allgemeine Unternehmenswagnis wurde dem Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB ein Betrag von 105 TEUR zugeführt.
IV. Sonstige Angaben
1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen
TEUR | |
Fällig 2017 | 44 |
Fällig 2018 | 38 |
Fällig 2019 und später | 36 |
Davon ergeben sich jeweils in den Jahren 2017 bis 2019 28 TEUR gegenüber verbundenen Unternehmen.
2. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Die BfV Bank für Vermögen AG ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der BCA AG, Oberursel. Die BCA AG hat der BfV Bank für Vermögen mit Übersendung der Gründungsurkunde Urkundenrolle Nr. 74 / 2005 vom 25. Mai 2005 die 100%ige Beteiligung angezeigt.
Die BfV Bank für Vermögen AG wird in den Konzernabschluss der BCA AG, Oberursel, die Mutterunternehmen im Sinne des HGB ist, im Rahmen einer Vollkonsolidierung einbezogen.
Der Konzernabschluss kann im Bundesanzeiger und im Internet (www.bca.de) eingesehen werden.
3. Vorstand und Vertretungsbefugnis
Zu Vorständen waren im Berichtszeitraum bestellt:
Herr Dr. Frank Ulbricht, promovierter Wirtschaftsjurist, Schwalbach/TS |
|
Herr Oliver Lang, Dipl.-Staatswissenschaftler, Frankfurt am Main |
Die Gesellschaft wird durch zwei Vorstandsmitglieder gemeinschaftlich vertreten. Die Vorstandsmitglieder sind von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.
4. Aufsichtsrat
Prof. Dr. Bernd Venohr, |
|
Andreas Körner, Diplom-Kaufmann, |
|
Prof. Dr. Christoph Schalast, Jurist, |
5. Mitarbeiter
Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren durchschnittlich 8,0 Mitarbeiter (im Vorjahr: 8,0) tätig.
6. Honorar des Abschlussprüfers
Die Angaben zum Honorar des Abschlussprüfers erfolgen nach den Regelungen gemäß § 285 Satz 1 Nr. 17 HGB im Konzernabschluss der Gesellschaft.
7. Gesamtbezüge des Vorstandes / Aufsichtsrates
Vorstandsbezüge für 2016 insgesamt | 158.144,31 EUR |
Aufsichtsratsbezüge für 2016 insgesamt | 14.803,78 EUR |
8. Nachtragsbericht/Vorgänge nach dem 31. Dezember 2016
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht zu verzeichnen.
9. Ergebnisverwendung
Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzverlust zum 31. Dezember 2016 in Höhe von 131.429,81 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.
Oberursel, den 28. April 2017
BfV Bank für Vermögen AG
Oliver Lang, Vorstand
Dr. Frank Ulbricht, Vorstand
Brutto-Anlagenspiegel zum 31.12.2016
Anschaffungskosten | |||||
Stand am 01.01.2016 |
Zugänge 2016 |
Umbuchungen 2016 |
Abgänge 2016 |
Stand 31.12.2016 |
|
EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
I. Immaterielle Anlagewerte | |||||
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbl. Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 15.311,85 | 5.125,80 | 0,00 | 0,00 | 20.437,65 |
II. Sachanlagen | |||||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 33.852,79 | 1.329,66 | 0,00 | 0,00 | 35.182,45 |
Gesamtsumme Anlagevermögen | 49.164,64 | 6.455,46 | 0,00 | 0,00 | 55.620,10 |
Abschreibungen | ||||||
Stand 01.01.2016 |
Zugänge 2016 |
Zuschreibungen 2016 |
Umbuchungen 2016 |
Abgänge 2016 |
Stand 31.12.2016 |
|
EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
I. Immaterielle Anlagewerte | ||||||
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbl. Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 11.357,85 | 3.241,80 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 14.599,65 |
II. Sachanlagen | ||||||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 29.646,29 | 1.149,66 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 30.795,95 |
Gesamtsumme Anlagevermögen | 41.004,14 | 4.391,46 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 45.395,60 |
Buchwerte | ||
31.12.2016 | 31.12.2015 | |
EUR | EUR | |
I. Immaterielle Anlagewerte | ||
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbl. Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 5.838,00 | 3.954,00 |
II. Sachanlagen | ||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 4.386,50 | 4.206,50 |
Gesamtsumme Anlagevermögen | 10.224,50 | 8.160,50 |
Lagebericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 2016
Inhalt
1 Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen
1.1 Organisation der Bankleitung und Kontrolle
1.2 Wirtschaftsspezifische Rahmenbedingungen im Jahr 2016
2 Lage der Gesellschaft
2.1 Ertragslage
2.1.1 Vermögensverwaltung
2.1.2 Haftungsdach
2.1.3 Vermittlung von Bausparen und Baufinanzierung
2.1.4 Versicherungsvermittlung
2.2 Kostensituation
2.3 Jahresergebnis
2.4 Vermögenslage
2.5 Finanzlage
3 Offenlegung
4 Risikobericht für das Geschäftsjahr 2016
5 Ausblick
5.1 Gesamtwirtschaftlicher Ausblick
5.2 Branchenausblick 2017
6 Eckdaten der Planung
6.1 Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
1 Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen
Die BfV Bank für Vermögen AG (im Folgenden kurz „BfV AG“) wurde im Juli 2005 als 100%ige Tochtergesellschaft der BCA AG, Oberursel, unter dem Namen BCA Bank AG gegründet und erhielt im Oktober 2005 die Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gemäß § 32 KWG. Die Erlaubnis umfasst per 31. Dezember 2016 insbesondere folgende Bankgeschäfte bzw. Finanzdienstleistungen:
― |
Anlage- und Abschlussvermittlung |
― |
Anlageberatung |
― |
Anlageverwaltung |
― |
Finanzportfolioverwaltung |
― |
Eigenhandel |
― |
Eigengeschäft |
― |
Finanzkommissionsgeschäft |
― |
Platzierungsgeschäft |
Als Kerngeschäftsfelder hat die BfV AG
― |
das Haftungsdach für vertraglich gebundene Vermittler |
― |
das Asset Management in Form der fondsgebundenen Vermögensverwaltung „Private Investing“ sowie |
― |
die Vermittlung von Bausparen und Baufinanzierung |
festgelegt.
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Zunahme der Regulierungsdichte haben die vorgenannten Geschäftsfelder im Berichtszeitraum positiv beeinflusst.
Im Geschäftsjahr 2016 ist die Anzahl der vertraglich gebundenen Vermittler im Haftungsdach der BfV AG leicht gesunken. Die Assets under Management sind dagegen von 588,7 Mio. EUR auf 678,9 Mio. EUR gestiegen. Die unter der Bezeichnung „Private Investing“ angebotene, aktiv gemanagte Vermögensverwaltung wurde, wie auch in den Vorjahren, weiter ausgebaut und es wurden weitere Anlagestrategien eingeführt. Das verwaltete Anlagevolumen ist im Berichtszeitraum weiter gewachsen und betrug zum 31. Dezember 2016 109,2 Mio. EUR nach 93,5 Mio. EUR im Vorjahr. Die Vermögensverwaltung wurde von Beginn an so konzipiert, dass die Anleger die hieraus resultierenden Bestandsprovisionen (sogenannte Kick-Backs) vollständig zurückerstattet bekommen. Damit erfüllt das Private Investing-Konzept seit seinem Start die MiFID-II-Vorschriften, die in der Vermögensverwaltung ab 01. Januar 2018 gelten werden.
Das Geschäftsvolumen im Bauspar- und Baufinanzierungsbereich ist im Berichtszeitraum rückläufig gewesen. Es wurden 118,5 TEUR Bruttoerträge nach 264,2 TEUR erwirtschaftet.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren – ohne Vorstände – durchschnittlich 8,0 Mitarbeiter (im Vorjahr: 8,0) in der BfV AG tätig. Aufgrund des in den Vorjahren deutlich gestiegenen Geschäftsvolumens hat die BfV AG weitere Maßnahmen für die ordnungsgemäße Abwicklung der Geschäfte eingeleitet. Insbesondere wurden die Geschäftsprozesse weiterentwickelt und automatisiert sowie die Aufgabengebiete entsprechend der Geschäftsentwicklung angepasst.
1.1 Organisation der Bankleitung und Kontrolle
Für die operative Leitung der BfV AG ist der Vorstand zuständig. Oliver Lang verantwortet als Vorstand Markt die Bereiche Haftungsdach, Private Investing Vertrieb sowie Bausparen/Baufinanzierung. Dr. Frank Ulbricht verantwortet als Vorstand Marktfolge die Bereiche Compliance/Geldwäsche, Private Investing, Rechnungs- und Meldewesen, Risikomanagement sowie Controlling.
Der Vorstand berät sich mit dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der Unternehmensführung, der strategischen Weiterentwicklung, über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft einschließlich der Risikolage. Aufgabe des Aufsichtsrates ist es, den Vorstand bei der Führung der Geschäfte zu überwachen und zu beraten. Im Jahr 2016 wurden vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen durchgeführt. Die ordentliche Hauptversammlung der BfV AG für das Geschäftsjahr 2015 fand am 23. Juni 2016 statt. Im Geschäftsjahr 2016 ergaben sich keine Änderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrates der BfV AG.
1.2 Wirtschaftsspezifische Rahmenbedingungen im Jahr 2016
Die Weltwirtschaft wuchs 2016 um 3,1% und damit nur geringfügig schwächer als im Vorjahr mit 3,2%. Trotz des schwierigen internationalen wirtschaftlichen und politischen Umfelds hat sich insbesondere die Stimmung bei den deutschen Unternehmen im Laufe des zweiten Quartals 2016 positiv entwickelt.
Die Entwicklung der weltweiten Aktienkurse wurde im ersten Quartal 2016 von mehreren überwiegend politischen und geopolitischen Faktoren stark beeinflusst. Auch ging die Anlegererwartung von einer weiterhin nachlassenden Wachstumsdynamik im asiatischen Wirtschaftsraum aus. Im Ergebnis rutschten die größten internationalen Aktienindizes teilweise in den zweistelligen Minusbereich. Diese für das Erstquartal eines Jahres recht ungewöhnliche Kursentwicklung konnte aber im Jahresverlauf zumeist vollständig aufgeholt werden. Einige Aktienindizes schlossen deutlich über den Vorjahresschluss-ständen. Ein Grund hierfür ist das ungebremste Dividendenwachstum international agierender Unternehmen. Die Dividendenrenditen deutscher DAX-Werte lagen teilweise deutlich über dem Zinssatz der 10-jährigen Bundesanleihe im Berichtszeitraum. Die beispielhafte Dividendenrendite von Daimler-Benz betrug zum Dividendenzahltag 5,4%.
Das Niedrigzinsumfeld und der positive wirtschaftliche Gesamtausblick waren nach wie vor Treiber für eine rege Nachfrage an den Immobilienmärkten bei steigendenden Preisen.
Bereits seit 2014 bewegt sich die gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate in Deutschland konstant oberhalb von 1,5%. Auch in 2016 stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland um 1,9% gegenüber dem Vorjahr. Ein wichtiger Konjunkturmotor war in 2016 der private Konsum. Die schwache Verbraucherpreisinflation sorgte für einen Anstieg des privaten Verbrauchs um 1,9%.
Auch der Arbeitsmarkt entwickelte sich weiterhin positiv. Die Arbeitslosenquote lag mit 6,1% nochmals niedriger als in 2015 mit 6,4%.
Die Inflationsrate betrug im Jahresdurchschnitt 0,5% und lag somit wie auch im letzten Jahr unterhalb des Zielkorridors der EZB. Jedoch zogen die Preise im Dezember spürbar um 1,7% an.
Die anhaltende Niedrigzinspolitik der globalen Notenbanken trieb das Zinsniveau aller Anleihesegmente in 2016 auf historische Tiefststände. Die Emissionsrendite 10-jähriger deutscher Bundesanleihen fiel im Sommer erstmals auf 0,0% und erreichte mit -0,2% am 06. Juli 2016 ihren Renditetiefststand.
Vor dem Hintergrund der in vielen auch europäischen Ländern ungelösten Verschuldungssituation, historischer Zinstiefs und zeitweise schwächerer Aktienmärkte notierten Edelmetalle im ersten Halbjahr zunächst fester. Ein leichter Zinsanstieg auf breiter Front führte dann zu rückläufigen Kursen. Beim Erdöl fand die OPEC wieder zu einer gemeinsamen Politik zurück, was zu steigenden Preisen führte, da Förderkürzungen beschlossen wurden. Vor dem Hintergrund des US-Wahlausgangs und Hoffnungen auf einen stärker als bislang zu verzeichnenden Wirtschaftsaufschwung kam es bei Industrierohstoffen zu einem insgesamt höheren Preisniveau.
Nachdem im Vorjahr einige Schwellenländerwährungen teilweise stark nachgaben und die Rohstoffpreise einbrachen, hat sich die Lage im Verlauf des Jahres 2016 stabilisiert. Die Aktienmärkte der Schwellenländer haben sich – unter Zugrundelegung der MSCI-Aktienindizes – besser als die Aktienmärkte der Industrieländer mit Ausnahme der USA entwickelt. Getrieben wurde diese Entwicklung von einem Anstieg der Rohstoffpreise und einer zurückhaltenden Einstellung der amerikanischen Zentralbank im Hinblick auf Zinserhöhungen.
Die Zusammenfassung der relevanten Wirtschaftsdaten im Einzelnen:
31.12.2016 | 31.12.2015 | |
DAX | 11.481,06 | 10.743,01 |
Euro Stoxx 50 | 3.290,52 | 3.267,52 |
Dow Jones | 19.762,60 | 17.425,03 |
S& P 500 | 2.238,83 | 2.043,94 |
Nikkei | 19.114,37 | 19.033,71 |
Hang Seng | 22.000,56 | 21.914,40 |
Bund-Future | 164,15 | 157,92 |
Rendite 10 Jahre Deutschland | 0,208% | 0,629% |
Rendite 5 Jahre Deutschland | -0,532% | -0,450% |
Umlaufrendite Deutschland | 0,000% | 0,495% |
EUR – USD | 1,0517 | 1,0862 |
Brent Crude Oil | 56,82 USD | 37,28 USD |
Quelle: Bloomberg
2 Lage der Gesellschaft
2.1 Ertragslage
Im Jahr 2016 war die Ertragslage der BfV AG weiterhin stabil und es konnte erneut ein Jahresüberschuss ausgewiesen werden. Wesentliche Ertragszahl ist das Provisionsergebnis in Höhe von 1.719 TEUR, das um 45 TEUR oder 2,6% unter dem Ergebnis des Vorjahres liegt und sich somit leicht rückläufig entwickelt hat. In diesem Ergebnis hat der starke Kursrückgang an den Kapitalmärkten im ersten Halbjahr seine Spuren hinterlassen. Die Marktbewegungen haben zu einem deutlichen Rückgang der Abschlussprovisionen im Haftungsdach geführt. Zudem hat sich der Ertrag im Haftungsdach hinsichtlich der fixen monatlichen Haftungsdachgebühr im Vergleich zum Vorjahr leicht verringert. Grund hierfür war die Konsolidierung in der Vermittlerschaft und damit einhergehend die Kündigung inaktiver Vermittler vor allem in der Haftungsdachstufe 1. Im Bereich Asset Management, in Form der fondsgebundenen Vermögensverwaltung, konnten die Provisionserträge auf Grund der positiven Kapitalmarktentwicklung im zweiten Halbjahr deutlich gesteigert werden.
2.1.1 Vermögensverwaltung
Insgesamt stieg das Volumen in der fondsbasierten Vermögensverwaltung „Private Investing“ leicht an. Aufgrund der anhaltend hohen Kundennachfrage und der großen Akzeptanz bei den Vermittlern bietet die BfV AG inzwischen mehrere Strategien auf unterschiedlichen Fondsplattformen an.
Im vergangenen Jahr wurde im Private Investing ein großer Schwerpunkt auf den Ausbau des Risikomanagements gelegt. Besonders die White Label Strategien sollten durch fortlaufende detaillierte interne Analysemodelle und intensive Betreuung bei der Anlageentscheidung in der Wertentwicklung gestärkt werden. Durch individuelle Depotanalysen und Anlagevorschläge sollen künftig größere Volumina gezielt akquiriert werden. Hier stellen diese Detailanalysen ein klares Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zum Wettbewerb dar.
Im Berichtszeitraum konnten vier neue White Label Partner gewonnen werden. In 2017 soll der Anteil großer institutioneller Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG) als Advisor erhöht werden, um die Position der Marke Private Investing im Wettbewerb weiter auszubauen.
Auf Grund der regulatorischen Änderungen mit MiFID II nimmt die BfV AG eine Steigerung der Partner wahr, die sich mit der Vermögensverwaltung als künftige Anlagelösung beschäftigen. Hier sollen durch „Umzugsservices“ durch die BfV AG möglichst eine große Anzahl an Depots ohne großen Aufwand in Private Investing konvertiert werden.
2.1.2 Haftungsdach
Der Erfolg des Haftungsdaches knüpfte im Jahr 2016 an das Vorjahr 2015 an. Die Anzahl der vertraglich gebundenen Vermittler ist zwar leicht gesunken; zumeist kleinere Partner sind ausgeschieden; während das verwaltete Bestandsvolumen im Berichtszeitraum von 588,7 Mio. EUR auf 678,9 Mio. EUR gestiegen ist. Dies lag unter anderem an Bestandsübertragungen ehemaliger BCA-Partner, die sich an die BfV AG angeschlossen haben. Insgesamt sind die Bruttoerträge jedoch rückläufig gewesen. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die Abschlussprovisionen starke Rückgänge in Höhe von 35,8% verzeichneten.
2.1.3 Vermittlung von Bausparen und Baufinanzierung
In diesem Bereich sind die Bruttoprovisionen deutlich gesunken. Grund hierfür war das anhaltende Niedrigzinsniveau sowie ein Rückgang der abgeschlossenen Verträge.
2.1.4 Versicherungsvermittlung
Die BfV AG besitzt auch eine Zulassung für die Vermittlung von Versicherungsgeschäften und ermöglicht den im Haftungsdach tätigen Vermittlern, ihr Versicherungsgeschäft über die BfV Bank für Vermögen AG einzureichen.
Die vertraglich gebundenen Vermittler der Gesellschaft haben im Bereich Versicherung im Jahr 2016 ein leichtes Wachstum der Bruttoprovisionen erwirtschaftet.
2.2 Kostensituation
Die Personal- und Sachaufwendungen haben sich wie folgt entwickelt:
Die Personalaufwendungen betrugen 650,3 TEUR (VJ 650,0 TEUR). Die anderen Verwaltungsaufwendungen reduzierten sich auf 1.005,4 TEUR (VJ 1.009,1 TEUR).
2.3 Jahresergebnis
Für das Geschäftsjahr 2016 weist die Gesellschaft gegenüber 2015 ein ähnliches Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in Höhe von 101,2 TEUR aus. Nach Ertragsteuern und der Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken ergibt sich ein Jahresüberschuss von 3,5 TEUR (VJ 3,4 TEUR).
2.4 Vermögenslage
Die Aktivseite besteht insbesondere aus täglich fälligen Forderungen an Kreditinstitute in Höhe von 2.168,4 TEUR (VJ 2.040,3 TEUR) sowie Forderungen an Kunden in Höhe von 631,3 TEUR (VJ 578,1 TEUR). Für eine Forderung wurde höchstvorsorglich eine Wertberichtigung in Höhe von 6,5 TEUR vorgenommen.
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2016 beträgt 2.860,7 TEUR (VJ 2.687,4 TEUR) und besteht auf der Passivseite im Wesentlichen aus Eigenkapital in Höhe von 888,6 TEUR (VJ 885,1 TEUR) und Verbindlichkeiten von insgesamt 1.484,6 TEUR. Zum Bilanzstichtag bestehen täglich fällige Verbindlichkeiten in Höhe von 1.444,8 TEUR (VJ 1.294,8 TEUR) überwiegend in Form von noch fälligen Provisionsabflüssen an Makler. In diesem Betrag sind 355,0 TEUR Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten.
Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen bzw. Dienstleistungen (gesamt 32 TEUR) und Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt (gesamt 8 TEUR Lohnsteuer) zusammen. Die anderen Rückstellungen beziehen sich im Wesentlichen auf Rückstellungen für Anwalts- und Prozesskosten sowie Risiken aus etwaigen Regressforderungen (35 TEUR), Jahresabschluss- und Prüfungskosten (62 TEUR), Provisionsaufwendungen (13 TEUR), Bonusrückstellungen (48 TEUR) und Aufsichtsratsvergütungen (4 TEUR).
2.5 Finanzlage
Das Vermögen der Gesellschaft besteht überwiegend aus liquiden Mitteln. Unter Berücksichtigung des Jahresergebnisses beträgt die Eigenkapitalquote 31,06% der Bilanzsumme. Die Zahlungsfähigkeit der BfV Bank für Vermögen AG war jederzeit gegeben. Insgesamt wird die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft als stabil eingestuft.
3 Offenlegung
Gemäß Teil 8 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 des Europäischen Parlaments und Rates vom 26. Juni 2013 sind bestimmte Informationen offenzulegen. Die Gesellschaft kommt den Offenlegungsvorschriften mit einem separaten Offenlegungsbericht nach, der auf der Homepage der BfV Bank für Vermögen AG veröffentlicht wird.
4 Risikobericht für das Geschäftsjahr 2016
Das Kernelement der erfolgs- und risikoorientierten Geschäftssteuerung der BfV Bank für Vermögen AG ist ein Risikotragfähigkeitskonzept, welches jährlich überarbeitet wird. Das Risikotragfähigkeitskonzept bewertet folgende vier Risikoarten:
― |
Marktpreisrisiko |
― |
Liquiditätsrisiko |
― |
Adressenausfallrisiko |
― |
Operationelles Risiko |
Adressenausfallrisiken entstehen für die BfV AG insbesondere im Rahmen der Anlage liquider Mittel bei Kreditinstituten sowie aus Provisionsforderungen aus Anlagevermittlungs- und Anlageberatungsgeschäften. Die Geldanlage freier liquider Mittel erfolgt auf der Grundlage von Geschäftsleitungsentscheidungen. Die Grundlage für die Überwachung der Risiken aus Courtageforderungen bildet die regelmäßig erstellte offene Posten-Liste, in der die offenen Forderungen unter Angabe der Höhe und des Alters aufgeführt sind. Forderungsausfälle im Rahmen der Courtageforderungen sind bisher bei der BfV Bank für Vermögen AG nur in sehr geringem Umfang eingetreten. Wesentliche Marktpreisrisiken geht die BfV AG im Rahmen des Geschäftsmodells nicht ein.
Die Liquiditätslage ist dabei von kurzfristig fixen laufenden Verwaltungskosten und variablen Einnahmen aus der Vermittlungstätigkeit geprägt. Die Erfassung, Steuerung und Überwachung der Liquiditätsrisiken erfolgt anhand der regelmäßig erstellten Liquiditätsplanungsunterlagen. Die Datenbasis der Liquiditätsplanung bilden die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Unternehmensplanung der BfV AG.
Operationelle Risiken in betrieblichen Systemen oder Prozessen bestehen insbesondere in Form von betrieblichen Risiken, die durch menschliches oder technisches Versagen beziehungsweise durch externe Einflussfaktoren entstehen, oder rechtlichen Risiken, die aus vertraglichen Vereinbarungen oder rechtlichen Rahmenbedingungen resultieren. Die Kennziffern dieser Risiken werden bewertet und in das Risikoreporting bzw. Risikotragfähigkeitskonzept der BfV AG einbezogen.
Im Berichtsjahr 2016 ist die BfV AG auf der Grundlage der Geschäfts- und Risikostrategie in den differenzierten Risikoklassen insgesamt nur geringe Risiken eingegangen, sodass entwicklungsbeeinträchtigende Risiken nicht zu verzeichnen waren und die definierten Volumen- und Verlustlimits nicht überschritten wurden.
5 Ausblick
5.1 Gesamtwirtschaftlicher Ausblick
Das Weltwirtschaftsklima hat sich im vergangenen Jahr weiter verbessert. Der Indikator des Münchner ifo-Instituts für das Weltwirtschaftsklima stieg im ersten Quartal 2017 von -1,2 auf +2,6 Punkte. Insbesondere in den entwickelten Volkswirtschaften hat sich die Stimmung deutlich aufgehellt.
Im Allgemeinen beurteilen die Forschungsinstitute die aktuelle Lage nicht mehr ganz so ungünstig wie zuvor, da sich die Konjunkturerwartungen aufhellen. Dies deutet auf eine moderate Erholung der Weltwirtschaft hin.
Für die USA gehen wir in den nächsten Monaten von leicht steigenden Zinsen aus. Für Europa erwarten wir ebenfalls einen leichten Zinsanstieg. Der Zins wird sich im Laufe des Jahres zwar deutlich über der Nulllinie etablieren, wird aber auf einem niedrigen Niveau bleiben. Demnach erwarten wir eine stabile Dollar-Entwicklung.
Der Aufschwung in Deutschland wird dem Forschungsinstitut ifo zufolge auf Jahre hinaus anhalten. Nach Einschätzung der Experten setzt sich dieser Trend 2017 fort: Im kommenden Jahr rechnen die Experten mit 1,5% Wachstum, 2018 mit 1,7% Wachstum. Bei der Inflationsrate erwarten die Forscher im kommenden Jahr einen Anstieg von 0,5% auf 1,5%.
Die globale politische Entwicklung mit dem Brexit-Referendum, der US-Präsidentenwahl und der gescheiterten Verfassungsreform in Italien sorgte in 2016 für politische Umbrüche und kann in den kommenden Jahren zu politischen und somit auch wirtschaftlichen Unsicherheiten führen. Gerade unter diesen Gesichtspunkten muss sich Europa und speziell der Euro-Raum als starke und krisenfeste Gemeinschaft beweisen.
Das Jahr 2017 gilt als das Superwahljahr in Europa: In den Ländern Deutschland, Frankreich, Niederlande und Italien werden neue Regierungen gewählt. Umfragen der Forschungsinstitute signalisieren, dass derzeit Parteien mit protektionistischen Tendenzen in der Gunst der Wähler steigen. Auch diese Ergebnisse können die politische Unsicherheit in Europa, nach dem Brexit, noch einmal verstärken.
5.2 Branchenausblick 2017
Die europäische Richtlinie MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive) sowie die MiFIR (Markets in Financial Instruments Regulation) wurden im Verlauf des Jahres 2014 auf europäischer Ebene verabschiedet und enthalten zahlreiche Regelungen, die den Anlegerschutz stärken sollen. Der erste nationale Referentenentwurf hierzu, das sogenannte Finanzmarktnovellierungsgesetz (FimanoG), wurde im Oktober 2015 vorgelegt. Am 10. Februar 2016 hat die EU-Kommission ihren Vorschlag für die Verschiebung der Finanzmarktrichtlinie MiFID II eingereicht. Danach wurde die Anwendung um zwölf Monate auf den 03. Januar 2018 verschoben. Die gesetzlichen Umsetzungen in das nationale Recht sind demnach ab diesem Datum für den Finanzsektor bindend. Seit 21. Dezember 2016 liegt der nationale Regierungsentwurf zum FimanoG vor, den es nun zu verabschieden gilt.
Die BfV AG hat bereits seit Mitte 2016 ein entsprechendes Projekt aufgesetzt, um die notwendigen Anpassungen hinsichtlich der Beratungsprozesse, Vertragswerke und IT-Systeme frist- und praxisgerecht umzusetzen. Der Hauptteil dieser Umsetzung wird allerdings erst ab dem 2. Quartal 2017 möglich sein, wenn die „European Security and Markets Authority“ (ESMA) die entsprechenden Durchführungsstandards gesetzt hat.
Im kommenden Geschäftsjahr werden die Weiterentwicklungen der Systeme und die Fortsetzung der Umstellungen der Anwendungen auf Webservices vorangetrieben. Zudem gilt es, die regulatorischen Anforderungen technisch umzusetzen.
Die BfV AG geht davon aus, die regulatorischen Anforderungen technisch fristgerecht umzusetzen und somit ihre Wettbewerbsposition weiter auszubauen.
6 Eckdaten der Planung
Nach derzeitigem Stand des Regulierungsvorhabens MiFID II sieht sich die BfV AG mit ihren Geschäftsbereichen gut aufgestellt, die neuen Regelungen frist- und sachgerecht umzusetzen. Die Volumensentwicklung der letzten Jahre, insbesondere in der Vermögensverwaltung Private Investing, und die Dynamik in diesem Bereich, bestärken die BfV AG, den eingeschlagenen Weg in Richtung Modellportfolien intensiv weiterzuverfolgen. Diese werden auf Grund der bevorstehenden Regulierung an Bedeutung gewinnen.
Mit der Konzentration auf die oben beschriebenen Geschäftsfelder sieht sich die BfV AG gut im Vermittlermarkt positioniert. Der Vermittlermarkt nimmt die angebotenen Finanzdienstleistungen der BfV AG an und fragt diese nach.
Durch eine konsequente Risiko- und Kostenkontrolle sowie regelmäßige Überprüfung der Geschäfts- und Risikostrategie erwartet die BfV AG auch für das Geschäftsjahr 2017 eine positive Ertragsentwicklung und rechnet mit einem im Vergleich zum Vorjahr leicht gesteigerten operativen Jahresergebnis.
Die BfV AG hat folgende Ereignisse identifiziert, die die Geschäftstätigkeit negativ beeinflussen können:
― |
Ein drastischer und nachhaltiger Einbruch an den Kapitalmärkten |
― |
Anhaltende Niedrigzinspolitik |
― |
Politische Unsicherheiten durch Neuwahlen in Europa und damit Einfluss auf die Kapitalmärkte |
6.1 Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Über die Beziehungen unserer Gesellschaft im Geschäftsjahr 2016 zu verbundenen Unternehmen haben wir einen gesonderten Bericht erstellt, der die nachstehende Erklärung des Vorstandes gem. § 312 AktG enthält:
„Wir erklären, dass die BW Bank für Vermögen AG nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die vorstehend bezeichneten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und nicht benachteiligt wurde. Auf Veranlassung oder im Interesse der BCA AG oder der mit ihr verbundenen Unternehmen wurden Maßnahmen weder getroffen noch unterlassen.“
Oberursel, den 28. April 2017
BfV Bank für Vermögen AG
Oliver Lang, Vorstand
Dr. Frank Ulbricht, Vorstand
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der BfV Bank für Vermögen AG, Oberursel, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Berlin, den 28. April 2017
Dohm ▪ Schmidt ▪ Janka
Revision und Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dr. Wolfgang Janka, Wirtschaftsprüfer
Matthias Schmidt, Wirtschaftsprüfer
Bei Veröffentlichungen oder Weitergabe des Jahresabschlusses und/oder des Lageberichts in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form (einschließlich der Übersetzung in andere Sprachen) bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird; wir weisen insbesondere auf § 328 HGB hin.
Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr 2016
Der Aufsichtsrat hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr regelmäßig über die beabsichtigte Geschäftspolitik, grundsätzliche Fragen der zukünftigen Geschäftsführung, über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle schriftlich und mündlich unterrichten lassen und mit dem Vorstand hierüber beraten.
Im Berichtsjahr haben vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen stattgefunden.
Schwerpunkte der Beratung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat bildeten die strategische Ausrichtung sowie Planung der Gesellschaft und die Kosten- und Ertragskontrolle.
Der Aufsichtsrat hat sich darüber hinaus in regelmäßigen Gesprächen mit dem Vorstand über wichtige Entscheidungen unterrichten lassen. Maßnahmen, die nach Gesetz und Satzung der Zustimmung durch den Aufsichtsrat bedürfen, hat der Aufsichtsrat überprüft und dazu ein Votum abgegeben.
Der Jahresabschluss der BfV Bank für Vermögen AG zum 31.12.2016 sowie der Lagebericht des Vorstandes sind unter Einbeziehung der Buchführung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dohm ▪ Schmidt ▪ Janka, entsprechend der gesetzlichen Vorschriften geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.
Der Aufsichtsrat hat seinerseits den Jahresabschluss und den Lagebericht des Vorstandes geprüft. Dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer treten wir aufgrund unserer eigenen Prüfung bei. Wir haben den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss per 31.12.2016 gebilligt. Der Jahresabschluss per 31.12.2016 ist damit gemäß § 172 AktG festgestellt.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die verantwortungsbewusste Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Oberursel, den 19. Mai 2017
Prof. Dr. Bernd Venohr, Aufsichtsratsvorsitzender
Kommentar hinterlassen