Zum fünften Jahrestag des Brexit-Votums hat der britische Premierminister Boris Johnson, der damals an der Spitze der „Vote Leave“-Kampagne für den EU-Austritt gestanden war, heute noch einmal die Chancen des Brexits betont.
„Während wir uns von der Pandemie erholen, werden wir das wahre Potenzial unserer wiedergewonnenen Souveränität ausschöpfen und das gesamte Vereinigte Königreich enger zusammenbringen und auf ein höheres Niveau heben“, sagte Johnson.
Man werde die Freiheiten nutzen, die der Brexit bringe, um im ganzen Land Investitionen und Innovationen voranzubringen und Arbeitsplätze zu schaffen, so der konservative Politiker.
EU-Kommissar Thierry Breton zog indes eine negative Bilanz. Die Brexit-Versprechen hätten sich nicht erfüllt. „Was wir sehen, ist so ziemlich das Gegenteil“, sagte Breton dem „Guardian“. Die Wirtschaftsleistung in Großbritannien sei während der Pandemie 2020 stärker gefallen als in Deutschland, Frankreich und Italien.
Der Warenhandel zwischen Großbritannien und der EU habe einen „spektakulären Rückgang“ erlebt, sagte Breton. Die Abwanderung von gelernten und ungelernten Arbeitskräften aus Großbritannien habe stark zugenommen, und in vielen Branchen fehlten Arbeitskräfte.
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