Aus Anlegersicht ergeben sich aus der Bilanz der Saxowert Immobilien GmbH & Co. KG einige positive Aspekte, aber auch mehrere Punkte, die kritisch zu hinterfragen sind:
Positiv zu bewerten:
– Das Anlagevermögen ist solide und macht ca. 11% der Bilanzsumme aus. Es besteht überwiegend aus Sachanlagen, was für ein Immobilienunternehmen typisch ist.
– Durch die Aufnahme eines stillen Gesellschafters konnte das Eigenkapital um 500 T€ gestärkt werden. Dies verbessert die Eigenkapitalquote.
– Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was die Liquidität erhöht.
Kritisch zu hinterfragen:
– Das bilanzielle Eigenkapital (ohne den stillen Gesellschafter) beträgt 0 €. Dies deutet auf eine sehr dünne Eigenkapitaldecke und damit ein erhöhtes Finanzierungsrisiko hin.
– Die Vorräte sind stark von 95 T€ auf 741 T€ angestiegen. Hier stellt sich die Frage nach der Werthaltigkeit und Verkäuflichkeit dieser Immobilien.
– Die Forderungen gegen Gesellschafter betragen 559 T€ und sind damit sehr hoch. Dies kann ein Hinweis auf verdeckte Gewinnausschüttungen sein.
– Die Verbindlichkeiten sind mit 1.250 T€ beträchtlich und machen ca. 66% der Bilanzsumme aus. Davon sind 518 T€ langfristig, was die finanzielle Flexibilität einschränkt. Zudem sind Verbindlichkeiten von 641 T€ besichert.
– Es werden keine Angaben zur GuV und zur Ertragslage gemacht. Die Ergebnisentwicklung bleibt intransparent, was eine Einschätzung der Profitabilität unmöglich macht.
Fazit: Einem Anleger fehlen wesentliche Informationen zur Ertrags- und Finanzlage, um die Attraktivität des Unternehmens umfassend einschätzen zu können. Die geringe Eigenkapitalausstattung, hohe Verbindlichkeiten und offene Fragen zur Vorratsbewertung und zu Gesellschafterforderungen lassen jedoch Vorsicht geboten erscheinen. Anleger sollten sich vor einem Investment noch tiefergehende Einblicke verschaffen.
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