Bilanzanalyse aus Anlegersicht: Elexir GmbH & Co KG

Published On: Sonntag, 22.09.2024By Tags:

Die Bilanz der Elexir GmbH & Co KG aus dem Geschäftsjahr 2021 zeigt eine deutliche finanzielle Schieflage, die aus Anlegersicht genau betrachtet werden sollte. Hier sind einige wesentliche Punkte:

1. Eigenkapital und Überschuldung

  • Das Unternehmen weist ein negatives Eigenkapital in Höhe von -358.162,10 EUR auf, was im Vergleich zum Vorjahr (2020: -338.536,15 EUR) nochmals eine Verschlechterung bedeutet.
  • Das negative Eigenkapital entsteht im Wesentlichen durch Investitionen in Marketing und Werbemaßnahmen, finanziert durch ein Crowdfunding-Projekt, das nachrangige Fremdmittel in Höhe von 341.140,00 EUR sowie Zinsen von 49.738,04 EUR einbrachte.
  • Wichtig ist die Feststellung der Geschäftsführung, dass trotz des negativen Eigenkapitals keine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechts vorliegt, da die nachrangigen Mittel das negative Eigenkapital übersteigen.
  • Anlegersicht: Dies deutet auf ein hohes Risiko hin, da das Unternehmen stark verschuldet ist und noch keine ausreichend positiven Erträge erzielt hat, um das negative Eigenkapital auszugleichen.

2. Umsatzentwicklung

  • Positiv ist die deutliche Steigerung der Umsatzerlöse auf 35.332,80 EUR (Vorjahr: 3.766,54 EUR).
  • Zudem gibt es sonstige Erträge in Höhe von 13.945,00 EUR, die im Vorjahr nicht vorhanden waren.
  • Anlegersicht: Die Umsatzsteigerung ist ein positives Signal, könnte aber als Ergebnis der Marketinginvestitionen interpretiert werden. Es bleibt jedoch zu prüfen, ob dieser Trend nachhaltig ist.

3. Gewinn- und Verlustrechnung

  • Trotz des Umsatzzuwachses ergibt sich für das Jahr ein Jahresfehlbetrag von -22.093,95 EUR, was jedoch eine Verbesserung zum Vorjahr darstellt (2020: -44.061,13 EUR).
  • Die Zinsbelastung ist hoch: 29.835,00 EUR im Geschäftsjahr, was den Großteil der Kosten ausmacht.
  • Anlegersicht: Die Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr ist zwar positiv, jedoch weiterhin nicht ausreichend, um das Unternehmen aus der Verlustzone zu führen. Die hohen Zinsaufwendungen machen deutlich, wie stark das Unternehmen von seinen Schulden belastet wird.

4. Verbindlichkeiten und Rückstellungen

  • Die Verbindlichkeiten betragen 398.803,09 EUR (Vorjahr: 368.896,32 EUR). Ein großer Teil davon stammt aus dem Crowdfunding-Projekt.
  • Rückstellungen in Höhe von 1.800,00 EUR wurden gebildet (Vorjahr: 1.750,00 EUR).
  • Anlegersicht: Die wachsenden Verbindlichkeiten könnten das Unternehmen weiter belasten, falls keine nachhaltigen Ertragssteigerungen erzielt werden.

5. Investitionen und Abschreibungen

  • Das Anlagevermögen ist auf 0,00 EUR gefallen, während es im Vorjahr noch 510,36 EUR betrug. Die Abschreibungen betragen ebenfalls 510,33 EUR.
  • Anlegersicht: Dies lässt vermuten, dass es keine neuen signifikanten Investitionen in Anlagevermögen gegeben hat. Für die Zukunft des Unternehmens könnte dies bedeuten, dass Investitionen in Wachstum oder Infrastruktur zurückgefahren wurden.

6. Finanzlage

  • Das Umlaufvermögen ist von 31.590,48 EUR im Vorjahr auf 42.431,66 EUR gestiegen.
  • Anlegersicht: Dies zeigt, dass das Unternehmen über ein gewisses Maß an kurzfristigen Liquiditätsreserven verfügt, was einen positiven Aspekt darstellt. Allerdings bleibt zu beachten, dass dies vorwiegend auf kurzfristigem Umlaufvermögen basiert, das nicht unbedingt langfristige finanzielle Stabilität garantiert.

Fazit aus Anlegersicht:

Das Unternehmen steht auf finanziell wackeligen Beinen. Das negative Eigenkapital und die hohe Zinsbelastung sind klare Risiken. Zwar gibt es einen erfreulichen Umsatzanstieg, aber die nach wie vor bestehenden Verluste sowie die hohe Schuldenlast geben Anlass zur Vorsicht. Investoren sollten die Situation genau beobachten, insbesondere im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Umsatzerlöse und die Fähigkeit des Unternehmens, langfristig profitabel zu arbeiten.

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