Über das Unternehmen FINVIA hatten wir ja in der Vergangenheit bereits berichtet, was dem Unternehmen wohl nicht gefallen hat, und uns einen Anwaltsbrief hatte zukommen lassen. Natürlich sind wir bei unserer Darstellung geblieben. Nun schauen wir uns natürlich auch die Bilanz einmal analytisch an.Möglich das dem Unternehmen das dann auch nicht gefallen mag, dann ist das eben so.
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Die vorliegende Bilanzanalyse bezieht sich auf den Jahresabschluss der FINVIA Family Office GmbH für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022. Die Bilanz wurde nach den Vorschriften des HGB und GmbHG erstellt und am 17.11.2023 festgestellt.
2. Vermögenslage
2.1 Umlaufvermögen
Das Umlaufvermögen hat sich im Vergleich zum Vorjahr erheblich erhöht, von 829.037,48 EUR auf 2.333.488,20 EUR. Dies entspricht einer Steigerung von 181%. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die deutliche Erhöhung der liquiden Mittel zurückzuführen:
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände stiegen von 714.042,63 EUR auf 1.215.214,92 EUR, was einem Anstieg von rund 70% entspricht.
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks stiegen drastisch von 71.994,85 EUR auf 1.118.273,28 EUR, was eine Steigerung um über 1400% bedeutet.
Vorräte wurden auf 0 EUR reduziert, nachdem sie im Vorjahr noch 43.000,00 EUR betragen hatten.
2.2 Rechnungsabgrenzungsposten
Die Rechnungsabgrenzungsposten haben sich von 4.258,86 EUR im Vorjahr auf 1.072,55 EUR verringert, was eine Reduktion von ca. 75% darstellt.
3. Finanzlage
3.1 Eigenkapital
Das Eigenkapital der Gesellschaft hat sich von 112.782,35 EUR auf 332.957,65 EUR erhöht. Die Bestandteile des Eigenkapitals entwickelten sich wie folgt:
Gezeichnetes Kapital blieb unverändert bei 25.000,00 EUR.
Kapitalrücklage stieg erheblich von 3.270.000,00 EUR auf 7.140.000,00 EUR.
Verlustvortrag erhöhte sich von 749.449,67 EUR auf 3.182.217,65 EUR.
Jahresfehlbetrag stieg von 2.432.767,98 EUR auf 3.649.824,70 EUR.
Die Erhöhung der Kapitalrücklage um 3.870.000,00 EUR zeigt eine wesentliche Verstärkung der finanziellen Basis der Gesellschaft, obwohl die Verlustvorträge und der Jahresfehlbetrag ebenfalls signifikant gestiegen sind.
3.2 Rückstellungen
Die Rückstellungen sind leicht gestiegen, von 109.500,00 EUR auf 129.800,00 EUR, was einer Zunahme von etwa 18% entspricht.
3.3 Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten der Gesellschaft sind deutlich angestiegen, von 611.013,99 EUR auf 1.871.803,10 EUR, was einer Steigerung um etwa 206% entspricht. Davon entfallen 1.550.988,25 EUR auf Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern, die im Vorjahr noch 217.465,46 EUR betrugen.
4. Ertragslage
Die Ertragslage des Unternehmens zeigt einen Jahresfehlbetrag, der sich von 2.432.767,98 EUR auf 3.649.824,70 EUR erhöht hat. Dies deutet auf eine Verschlechterung der operativen Effizienz oder auf außergewöhnliche Belastungen hin, die die Gesellschaft im Jahr 2022 getroffen haben könnten.
5. Gesamteinschätzung
Die FINVIA Family Office GmbH hat ihr Umlaufvermögen und insbesondere ihre liquiden Mittel im Jahr 2022 erheblich gesteigert, was auf eine stärkere Liquiditätsposition hinweist. Gleichzeitig hat die Gesellschaft durch eine signifikante Erhöhung der Kapitalrücklagen ihre finanzielle Basis gestärkt, was positiv zu bewerten ist. Allerdings ist der Anstieg der Verlustvorträge und des Jahresfehlbetrags besorgniserregend und bedarf einer genauen Analyse und möglicher Maßnahmen zur Kostenkontrolle und Effizienzsteigerung.
Die Erhöhung der Verbindlichkeiten, insbesondere gegenüber Gesellschaftern, könnte auf eine verstärkte Finanzierung durch die Gesellschafter hinweisen, was jedoch die finanzielle Unabhängigkeit der Gesellschaft einschränken könnte.
Insgesamt zeigt die Bilanz eine gemischte Lage, mit einer verbesserten Liquidität und Kapitalbasis, aber auch erheblichen Herausforderungen hinsichtlich der Profitabilität und der steigenden Verbindlichkeiten.
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