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Bilanzanalyse der Imprint Analytics GmbH für das Geschäftsjahr 2019

ASPhotohrapy (CC0), Pixabay
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1. Überblick über die Bilanz

Die Imprint Analytics GmbH zeigt in ihrer Bilanz für das Jahr 2019 eine Bilanzsumme von 1.302.419,71 EUR, was einem leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (1.247.028,82 EUR) entspricht. Trotz des geringen Wachstums der Bilanzsumme weist das Unternehmen weiterhin ein negatives Eigenkapital auf, das im Jahr 2019 weiter auf -2.129.090,41 EUR gesunken ist.


2. Aktiva-Analyse

Die Aktiva-Seite der Bilanz umfasst das Anlagevermögen, das Umlaufvermögen und Rechnungsabgrenzungsposten.

  • Anlagevermögen (2019): 310.158,64 EUR
    • Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (390.109,64 EUR), was auf Abschreibungen und den geringen Erwerb neuer langfristiger Vermögenswerte hinweist. Der Hauptanteil des Anlagevermögens besteht aus Sachanlagen (308.516,15 EUR), die ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr (387.586,55 EUR) gesunken sind.
    • Die immateriellen Vermögensgegenstände sind gering (1.642,49 EUR) und zeigen keinen wesentlichen Einfluss auf die Bilanz.
  • Umlaufvermögen (2019): 991.178,94 EUR
    • Dieser Posten hat sich gegenüber dem Vorjahr (855.994,50 EUR) um rund 16 % erhöht, was hauptsächlich auf einen Anstieg der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände (139.984,22 EUR im Jahr 2019 gegenüber 69.784,73 EUR im Vorjahr) zurückzuführen ist. Dies könnte auf steigende Außenstände oder Investitionen hindeuten.
    • Kassenbestand und Bankguthaben (851.194,72 EUR) machen den größten Teil des Umlaufvermögens aus und sind ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr (786.209,77 EUR) gestiegen, was auf eine leichte Verbesserung der Liquidität hinweist.
  • Rechnungsabgrenzungsposten (2019): 1.082,13 EUR
    • Unverändert zum Vorjahr, dieser Posten stellt nur einen marginalen Teil der Bilanz dar.

3. Passiva-Analyse

Auf der Passiva-Seite der Bilanz zeigt sich das Unternehmen weiterhin stark verschuldet, was durch das negative Eigenkapital deutlich wird.

  • Eigenkapital (2019): -2.129.090,41 EUR
    • Das negative Eigenkapital hat sich im Vergleich zum Vorjahr (-1.457.173,88 EUR) verschlechtert, was auf fortlaufende Verluste und keine Kapitalzuflüsse hindeutet. Der Jahresfehlbetrag für 2019 beträgt -671.916,53 EUR, was zu einem weiteren Abbau des Eigenkapitals geführt hat.
    • Der Verlustvortrag ist ein erhebliches Problem für das Unternehmen, da dies auf eine mögliche Überschuldung und die Notwendigkeit externer Kapitalzuflüsse hinweist, um die Zahlungsfähigkeit langfristig zu sichern.
  • Investitionszuschüsse (2019): 52.420,20 EUR
    • Dieser Posten hat sich im Vergleich zum Vorjahr (70.748,46 EUR) verringert, was darauf hinweist, dass weniger Förderungen oder Zuschüsse zur Verfügung standen. Investitionszuschüsse können zur Entlastung des Unternehmens beitragen, hier ist jedoch ein Rückgang erkennbar.
  • Rückstellungen (2019): 84.429,00 EUR
    • Ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (60.485,00 EUR), der auf eine Erhöhung der Rückstellungen für künftige Verpflichtungen oder ungewisse Verbindlichkeiten hindeutet. Dies könnte in Verbindung mit den gestiegenen Liquiditätsrisiken des Unternehmens stehen.
  • Verbindlichkeiten (2019): 3.294.660,92 EUR
    • Ein erheblicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2.572.969,24 EUR). Dieser Anstieg um rund 28 % deutet auf eine höhere Fremdfinanzierung hin, was möglicherweise zur Deckung des operativen Defizits erforderlich war.
    • Besonders zu beachten ist, dass Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von mehr als fünf Jahren 414.480 EUR betragen (Vorjahr: 220.944,50 EUR), was die langfristigen Verpflichtungen des Unternehmens weiter erhöht.

4. Gewinn- und Verlustrechnung

Die GuV zeigt, dass das Unternehmen weiterhin Verluste erwirtschaftet, jedoch eine gewisse Umsatzsteigerung verzeichnet hat.

  • Umsatzerlöse (2019): 364.514,35 EUR
    • Eine Steigerung von etwa 19 % im Vergleich zum Vorjahr (305.740,56 EUR). Dies könnte auf erfolgreichere Geschäftstätigkeiten oder die Gewinnung neuer Aufträge hindeuten, doch es reicht nicht aus, um die hohen Kosten zu decken.
  • Sonstige betriebliche Erträge (2019): 89.123,50 EUR
    • Ein moderater Anstieg gegenüber dem Vorjahr (72.192,30 EUR), was auf Einnahmen aus nicht operativen Quellen hinweist, z.B. Zuschüsse, Förderungen oder sonstige Erträge.
  • Materialaufwand (2019): -60.342,57 EUR
    • Ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (-50.899,28 EUR), was auf höhere Kosten für Rohstoffe und bezogene Leistungen hindeuten könnte.
  • Personalaufwand (2019): -591.595,23 EUR
    • Ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (-597.576,36 EUR). Trotz des hohen Personalaufwands scheint das Unternehmen versucht zu haben, seine Personalkosten etwas zu senken.
  • Abschreibungen (2019): 88.707,53 EUR
    • Ein ähnlicher Wert wie im Vorjahr (-90.661,43 EUR). Dies deutet darauf hin, dass die Anlagegüter weiterhin regelmäßig abgeschrieben werden, jedoch kein wesentlicher Zuwachs an neuen Vermögensgegenständen zu verzeichnen ist.
  • Sonstige betriebliche Aufwendungen (2019): -301.559,00 EUR
    • Ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (-271.681,37 EUR), was auf gestiegene sonstige Kosten hinweist, wie z.B. Verwaltungskosten, Mietkosten oder andere betriebliche Ausgaben.
  • Zinsen und ähnliche Aufwendungen (2019): -81.629,49 EUR
    • Ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (-84.032,54 EUR), jedoch weiterhin hoch, was auf die Belastung durch Fremdfinanzierung hindeutet.
  • Jahresfehlbetrag (2019): -671.916,53 EUR
    • Der Verlust ist im Vergleich zum Vorjahr (-718.641,07 EUR) leicht gesunken, bleibt jedoch weiterhin hoch. Dies deutet auf anhaltende Schwierigkeiten hin, die operativen Kosten durch die Erlöse zu decken.

5. Liquiditäts- und Finanzlage

Die Liquidität des Unternehmens hat sich im Vergleich zum Vorjahr etwas verbessert, wie der Anstieg des Kassenbestands zeigt, dennoch ist die finanzielle Situation kritisch:

  • Liquiditätsrisiken bestehen, da die Verbindlichkeiten steigen und das Eigenkapital stark negativ ist. Das Unternehmen ist von externer Finanzierung abhängig, um den Geschäftsbetrieb fortzusetzen.
  • Die Bilanz weist eine deutliche Überschuldung aus, was langfristig die Fortführung des Unternehmens gefährden könnte, sofern keine Trendwende erreicht wird.

6. Schlussfolgerung und Bewertung

Die Imprint Analytics GmbH befindet sich in einer kritischen finanziellen Lage, da sie trotz eines Umsatzanstiegs weiterhin Verluste schreibt und ein negatives Eigenkapital ausweist. Die stark steigenden Verbindlichkeiten deuten darauf hin, dass das Unternehmen stark fremdfinanziert ist und auf eine schnelle Trendwende angewiesen ist, um eine Zahlungsunfähigkeit oder Insolvenz zu vermeiden.

  • Positiv ist zu vermerken, dass die Umsätze leicht gestiegen sind und der Jahresverlust gegenüber dem Vorjahr reduziert werden konnte.
  • Negativ fällt jedoch die Überschuldung auf, die das Unternehmen anfällig für Liquiditätsprobleme macht, insbesondere wenn geplante Umsätze nicht realisiert werden können.

Es ist dringend notwendig, dass das Unternehmen entweder Kapital zuführt oder durch Maßnahmen wie Kostenreduktion und Umsatzsteigerung eine Trendwende erreicht. Alternativ könnten Beteiligungen oder weitere Finanzierungen durch Dritte notwendig werden, um die Liquidität und den Geschäftsbetrieb zu sichern

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