Startseite Vorsicht Anlegerschutz Bilanzanalyse der Lasker Cross-Media GmbH (zum 31.12.2021)
AnlegerschutzKAGB Fons Bilanzanalysen

Bilanzanalyse der Lasker Cross-Media GmbH (zum 31.12.2021)

u_mmzv8mmd3f (CC0), Pixabay
Teilen

1. Finanzlage und Kapitalstruktur

  • Anlagevermögen:
    • Die Sachanlagen betragen 2.963,34 EUR und beziehen sich auf Betriebs- und Geschäftsausstattung, was einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr darstellt (266,55 EUR). Diese moderate Zunahme zeigt, dass das Unternehmen geringfügig in seine Ausstattung investiert hat, was möglicherweise auf eine Verbesserung der betrieblichen Infrastruktur hindeutet.
    • Die Finanzanlagen in Höhe von 28.000,00 EUR (Beteiligung an einer verbundenen Gesellschaft) sind neu in der Bilanz. Diese Beteiligung könnte langfristig Erträge generieren, birgt jedoch auch das Risiko, dass die Investition wertberichtigt werden muss, falls die Beteiligung an Wert verliert.
  • Umlaufvermögen:
    • Das Umlaufvermögen beläuft sich auf 446.541,21 EUR, was den Großteil der Aktiva (93,5%) ausmacht.
    • Ein wesentlicher Anteil davon sind sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände in Höhe von 317.375,54 EUR, die erheblich gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind (178.929,50 EUR). Dies deutet auf eine verstärkte Tätigkeit mit verbundenen Unternehmen oder auf Forderungen hin, die in naher Zukunft beglichen werden könnten.
    • Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen 91.749,89 EUR, sind aber rückläufig im Vergleich zu 2020 (151.422,31 EUR). Ein Rückgang in dieser Größenordnung könnte auf eine nachlassende Aktivität oder eine geringere Erfüllung von Aufträgen hindeuten.
    • Guthaben bei Kreditinstituten belaufen sich auf 20.615,78 EUR. Dieser Liquiditätsbestand war im Vorjahr null, was auf eine verbesserte Liquiditätssituation hinweist.
  • Eigenkapital:
    • Das Eigenkapital beträgt 62.508,93 EUR, was einer Eigenkapitalquote von 13,1% entspricht. Dies stellt eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr dar, als das Eigenkapital bei 39.652,07 EUR lag. Dennoch bleibt die Eigenkapitalquote relativ gering, was das Unternehmen anfällig für finanzielle Schocks macht.
    • Der Bilanzverlust hat sich auf -226.344,89 EUR verringert (gegenüber -257.955,20 EUR im Vorjahr). Dies ist positiv, da das Unternehmen seinen Verlust schrittweise abbaut und im Jahr 2021 einen Jahresüberschuss von 31.610,31 EUR erzielte, im Gegensatz zu einem erheblichen Fehlbetrag von -258.277,07 EUR im Jahr 2020.
  • Verbindlichkeiten:
    • Die Verbindlichkeiten machen den größten Teil der Passiva aus (85,9%) und belaufen sich auf 409.995,62 EUR. Besonders hervorzuheben sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 238.181,08 EUR, die leicht gestiegen sind im Vergleich zu 2020 (223.126,52 EUR).
    • Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen 103.668,27 EUR und sind ebenfalls leicht gestiegen, was auf weiterhin laufende Geschäfte mit Lieferanten und Dienstleistern hinweist.
    • Einlagen von stillen Gesellschaftern in Höhe von 30.000,00 EUR sind neu, was auf zusätzliche externe Finanzierung hinweist. Diese Einlagen sind in der Regel Eigenkapital-ähnlich, bergen jedoch das Risiko, dass die stillen Gesellschafter unter bestimmten Bedingungen ihre Einlagen zurückfordern können.

2. Ertragslage

  • Umsatzerlöse:
    • Die Umsatzerlöse sind deutlich gestiegen und betragen 736.432,83 EUR im Jahr 2021, verglichen mit 477.059,53 EUR im Jahr 2020. Dies deutet auf eine positive Entwicklung im operativen Geschäft hin.
    • Es gibt jedoch eine negative Bestandsveränderung von -20.520,50 EUR im Bereich noch nicht abrechenbarer Leistungen, was auf einen Rückgang an angefangenen Projekten oder Aufträgen hindeutet.
  • Aufwendungen:
    • Der Materialaufwand ist im Jahr 2021 signifikant gestiegen und beträgt 262.227,15 EUR (2020: 212.711,87 EUR). Dies könnte auf höhere Produktionskosten oder die Durchführung größerer Projekte hinweisen.
    • Aufwendungen für bezogene Leistungen haben ebenfalls zugenommen und betragen 242.490,78 EUR (gegenüber 154.620,56 EUR im Jahr 2020), was die steigende betriebliche Aktivität unterstreicht.
    • Der Personalaufwand hat sich deutlich verringert und beträgt nur 18.901,44 EUR im Jahr 2021 (gegenüber 62.671,57 EUR im Jahr 2020). Dies könnte auf Kosteneinsparungen im Personalbereich oder eine Reduktion der Mitarbeiterzahl hindeuten.
  • Betriebsergebnis:
    • Das Betriebsergebnis ist positiv und beträgt 44.111,21 EUR, was eine signifikante Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt, als das Betriebsergebnis bei -259.725,51 EUR lag. Diese Verbesserung deutet auf eine erfolgreiche Restrukturierung oder Effizienzsteigerung hin.
  • Finanzergebnis:
    • Das Finanzergebnis ist mit -10.259,13 EUR negativ, bedingt durch höhere Zinsaufwendungen (insbesondere Zinsen für stillen Gesellschafter und Conda-Kredite). Diese Kosten belasten das Gesamtergebnis und könnten bei weiter steigender Fremdfinanzierung problematisch werden.
  • Jahresüberschuss:
    • Der Jahresüberschuss beträgt 31.610,31 EUR, was eine deutliche Erholung gegenüber dem Vorjahr darstellt, als ein erheblicher Fehlbetrag verzeichnet wurde. Dies deutet darauf hin, dass das Unternehmen seine Profitabilität wiedergefunden hat, nachdem es 2020 stark von der Pandemie betroffen war.

3. Risiken und Chancen aus Investorensicht

Risiken:
  • Hohe Abhängigkeit von Verbindlichkeiten:
    • Die Verbindlichkeiten machen den Großteil der Bilanzsumme aus (85,9%). Obwohl das Unternehmen im Jahr 2021 einen Gewinn erwirtschaftet hat, bleibt die hohe Verschuldung ein Risiko, insbesondere da ein erheblicher Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten besteht. Höhere Zinsaufwendungen könnten die Rentabilität in Zukunft beeinträchtigen.
  • Niedrige Eigenkapitalquote:
    • Mit einer Eigenkapitalquote von nur 13,1% ist die finanzielle Stabilität des Unternehmens relativ schwach. Ein Rückschlag im operativen Geschäft oder eine unerwartete Erhöhung der Kosten könnte die finanzielle Gesundheit des Unternehmens erheblich gefährden.
  • Anfälligkeit für Zahlungsausfälle:
    • Ein großer Teil der Forderungen entfällt auf verbundene Unternehmen und sonstige Vermögensgegenstände. Sollten diese Forderungen ausfallen oder sich verzögern, könnte dies die Liquidität des Unternehmens stark beeinträchtigen.
  • Hohe Zinslast:
    • Die Zinsaufwendungen haben im Jahr 2021 zugenommen, insbesondere durch Zinsen für stillen Gesellschafter und Conda-Kredite. Bei einer weiteren Verschuldung oder steigenden Zinsen könnte dies die finanzielle Belastung erhöhen.
Chancen:
  • Umsatzsteigerung:
    • Die starke Umsatzsteigerung im Jahr 2021 zeigt, dass das Unternehmen wieder wächst und sich von den Auswirkungen der Pandemie erholt hat. Sollte dieser Trend anhalten, könnte das Unternehmen in den kommenden Jahren weiter profitabel bleiben und seine Verluste vollständig ausgleichen.
  • Reduzierung der Personalaufwendungen:
    • Die deutliche Reduzierung der Personalkosten könnte auf eine effizientere Kostenstruktur hindeuten, was die zukünftige Rentabilität des Unternehmens verbessern könnte. Dies könnte entweder durch Automatisierung oder Outsourcing erreicht worden sein.
  • Potenzial durch Beteiligungen:
    • Die neu erworbene Beteiligung im Anlagevermögen (28.000 EUR) könnte zukünftig Erträge generieren. Sollte sich diese Beteiligung als wertsteigernd erweisen, könnte dies die finanzielle Position des Unternehmens langfristig verbessern.

4. Zusammenfassung aus Anlagesicht

Aus der Sicht eines Anlegers zeigt die Lasker Cross-Media GmbH eine deutliche Verbesserung ihrer finanziellen Situation im Jahr 2021. Die Umsätze sind stark gestiegen, das Betriebsergebnis ist positiv, und das Unternehmen konnte einen Jahresüberschuss erwirtschaften. Allerdings bleibt die hohe Verschuldung und die relativ niedrige Eigenkapitalquote ein Risiko, insbesondere bei steigenden Zinskosten und potenziellen Zahlungsausfällen bei Forderungen.

Fazit: Die Lasker Cross-Media GmbH bietet aus Anlegersicht sowohl Chancen als auch Risiken. Anleger, die bereit sind, ein moderates Risiko einzugehen, könnten von einer weiteren Erholung und Wachstum des Unternehmens profitieren. Eine genaue Beobachtung der Liquidität und der Verbindlichkeiten ist jedoch unerlässlich, um potenzielle finanzielle Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Anlegerschutz

Neon Equity AG und die swisspartners Versicherung AG

Neon Equity AG Frankfurt am Main Bekanntmachung gemäß § 20 Abs. 6...

Anlegerschutz

Kritische Analyse des Angebots von Jens Rabe und seiner Investment-Strategiecoachings

Das Coaching-Angebot von Jens Rabe, welches ein regelmäßiges Einkommen an der Börse...

Anlegerschutz

Kritische Analyse der Moniflo-Investitionsplattform aus Anlegersicht

Moniflo bietet Anlegern eine Investmentplattform, die sich auf nachhaltige und wirkungsorientierte Anlagen...