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Bilanzanalyse der Münchner Solarkraftwerk und Verwaltungs GmbH für das Geschäftsjahr 2021 Hauptgesellschafter Florian Genßler

TungArt7 (CC0), Pixabay
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Leider hat das Unternehmen die längst zur Hinterlegung fällige Bilanz bis zum heutigen Tage nicht im Unternehmensregister hinterlegt, so das wir hier nur die Bilanz aus dem Jahre 2021 analysieren können.

1. Aktiva-Analyse

  • Anlagevermögen: Das Anlagevermögen der Gesellschaft ist mit 1.758 Euro sehr gering und besteht ausschließlich aus Sachanlagen. Dies deutet darauf hin, dass die Gesellschaft keine signifikanten langfristigen Investitionen in physische Vermögenswerte vorgenommen hat, was in Anbetracht des Geschäftszwecks (Solarkraftwerk) überraschend ist.
  • Umlaufvermögen: Das Umlaufvermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr stark erhöht, von 107.355,08 Euro auf 1.153.174,10 Euro. Diese Zunahme resultiert hauptsächlich aus Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen, die den größten Teil des Umlaufvermögens ausmachen (1.147.242,69 Euro). Ein bedeutender Anteil dieser Forderungen (904.761,97 Euro) besteht gegenüber Gesellschaftern, was auf eine hohe Abhängigkeit von internen Finanzierungen hinweist. Dies könnte ein Liquiditätsrisiko darstellen, falls diese Forderungen nicht zeitnah beglichen werden.
  • Liquidität: Die liquiden Mittel, die sich aus Kassenbestand und Bankguthaben zusammensetzen, sind mit 5.931,41 Euro relativ gering. Trotz des Anstiegs gegenüber dem Vorjahr (2.197,36 Euro) bleibt die Liquiditätssituation angesichts der hohen kurzfristigen Verbindlichkeiten problematisch.

2. Passiva-Analyse

  • Eigenkapital: Das Eigenkapital der Gesellschaft hat sich von 50.847,98 Euro auf 175.088,90 Euro erhöht, was hauptsächlich auf den Jahresüberschuss von 124.240,92 Euro zurückzuführen ist. Der Gewinnvortrag, der im Vorjahr negativ war, ist nun positiv (38.347,98 Euro). Dies zeigt eine Verbesserung der finanziellen Lage, doch das Eigenkapital bleibt im Verhältnis zur Bilanzsumme relativ gering, was auf eine niedrige Eigenkapitalquote hindeutet und somit die finanzielle Stabilität einschränkt.
  • Rückstellungen: Die Rückstellungen sind signifikant gestiegen, von 13.946,00 Euro auf 65.781,10 Euro. Dies könnte auf erwartete zukünftige Verpflichtungen hinweisen, die möglicherweise Risiken für das Unternehmen darstellen. Die genaue Natur dieser Rückstellungen müsste genauer untersucht werden.
  • Verbindlichkeiten: Die Verbindlichkeiten sind drastisch angestiegen, von 42.561,10 Euro im Vorjahr auf 914.062,10 Euro. Ein Großteil dieser Verbindlichkeiten (760.853,77 Euro) hat eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr, was auf erhebliche kurzfristige Verpflichtungen hinweist. Dies stellt ein erhebliches Liquiditätsrisiko dar, besonders angesichts der niedrigen liquiden Mittel. Bemerkenswert ist auch, dass die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern auf 0,00 Euro gesunken sind, was möglicherweise auf eine Tilgung dieser Verbindlichkeiten hindeutet.

3. Schlussfolgerung und Risikobewertung

Die Bilanz der Münchner Solarkraftwerk und Verwaltungs GmbH für das Geschäftsjahr 2021 zeigt eine deutliche Erhöhung des Umlaufvermögens, primär aufgrund von Forderungen gegenüber Gesellschaftern. Diese hohe Abhängigkeit von internen Forderungen sowie der starke Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten bei gleichzeitig niedrigen liquiden Mitteln stellen ein signifikantes Liquiditätsrisiko dar.

Zwar konnte das Eigenkapital durch den erzielten Jahresüberschuss gestärkt werden, bleibt jedoch im Verhältnis zur Gesamtbilanzsumme auf einem niedrigen Niveau. Die stark gestiegenen Rückstellungen könnten auf bevorstehende finanzielle Verpflichtungen hinweisen, die ebenfalls Risiken für die zukünftige finanzielle Stabilität der Gesellschaft darstellen.

Insgesamt deutet die Bilanz darauf hin, dass die Gesellschaft zwar eine gewisse Ertragskraft entwickelt hat, aber gleichzeitig erheblichen finanziellen Risiken ausgesetzt ist, insbesondere im Hinblick auf ihre Liquidität und die Abhängigkeit von internen Forderungen. Eine genaue Überprüfung der kurzfristigen Verbindlichkeiten und der zugrunde liegenden Rückstellungen ist daher unerlässlich, um die langfristige finanzielle Stabilität sicherzustellen

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