Überblick
Die OneCrowd Loans GmbH hat im Geschäftsjahr 2022 eine erhebliche Veränderung in ihrer Bilanzstruktur erfahren. Ein detaillierter Vergleich der Bilanzpositionen zwischen 2021 und 2022 zeigt wesentliche Entwicklungen sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite.
Aktiva
Anlagevermögen:
Das Anlagevermögen sank von 105.970,00 EUR (2021) auf 70.775,00 EUR (2022). Dies zeigt eine Reduktion in den immateriellen Vermögensgegenständen, die von 96.275,00 EUR auf 61.258,00 EUR gesunken sind, während die Sachanlagen nahezu stabil blieben.
Umlaufvermögen:
Das Umlaufvermögen stieg erheblich von 186.694,87 EUR (2021) auf 389.354,39 EUR (2022). Der bedeutendste Anstieg war bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen zu verzeichnen, die von 101.391,47 EUR auf 279.494,19 EUR wuchsen. Ebenfalls bemerkenswert ist der Anstieg der liquiden Mittel (Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten) von 27.612,40 EUR auf 109.860,20 EUR.
Rechnungsabgrenzungsposten:
Diese Position erhöhte sich leicht von 7.864,50 EUR (2021) auf 8.380,58 EUR (2022).
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag:
Dieser Fehlbetrag stieg erheblich von 1.013.621,18 EUR (2021) auf 1.550.524,55 EUR (2022), was auf eine Verschlechterung der Eigenkapitalsituation hinweist.
Passiva
Eigenkapital:
Das Eigenkapital ist weiterhin negativ und hat sich sogar verschlechtert. Der nicht gedeckte Fehlbetrag stieg von 1.013.621,18 EUR auf 1.550.524,55 EUR. Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage blieben konstant bei 26.000,00 EUR und 24.000,00 EUR.
Einlagen stiller Gesellschafter:
Diese Position entfiel komplett, nachdem sie 2021 noch bei 23.961,89 EUR lag.
Rückstellungen:
Rückstellungen erhöhten sich von 18.133,73 EUR (2021) auf 34.606,83 EUR (2022), was auf gestiegene ungewisse Verbindlichkeiten hindeutet.
Verbindlichkeiten:
Die Verbindlichkeiten stiegen signifikant von 1.246.699,81 EUR (2021) auf 1.968.292,53 EUR (2022). Insbesondere die langfristigen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr stiegen von 988.336,39 EUR auf 1.593.277,54 EUR, und die kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich von 258.363,42 EUR auf 375.014,99 EUR.
Rechnungsabgrenzungsposten:
Diese verringerten sich von 25.355,12 EUR (2021) auf 16.135,16 EUR (2022).
Bilanzielle Überschuldung
Eine bilanzielle Überschuldung bedeutet, dass die Schulden eines Unternehmens seine Vermögenswerte übersteigen. In diesem Fall weist die OneCrowd Loans GmbH einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von 1.550.524,55 EUR auf, was eine bilanzielle Überschuldung darstellt. Diese Situation reflektiert sich in der negativen Eigenkapitalposition.
Insolvenzrechtliche Überschuldung
Im Gegensatz zur bilanziellen Überschuldung berücksichtigt die insolvenzrechtliche Überschuldung auch die Fortführungsprognose des Unternehmens. Eine insolvenzrechtliche Überschuldung liegt vor, wenn das Vermögen des Unternehmens die bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr deckt und keine positive Fortführungsprognose besteht. Die OneCrowd Loans GmbH hat jedoch Nachrangklauseln in den Gesellschafter-Darlehensverträgen vereinbart, was auf eine Absicht zur Fortführung des Unternehmens hinweist und somit eine insolvenzrechtliche Überschuldung vermeidet.
Fazit
Die Bilanz der OneCrowd Loans GmbH zeigt eine angespannte finanzielle Lage mit einer signifikanten bilanziellen Überschuldung. Der erhebliche Anstieg der Verbindlichkeiten und der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag weisen auf finanzielle Herausforderungen hin. Durch die Vereinbarung von Nachrangklauseln und der damit verbundenen Fortführungsprognose wird jedoch eine insolvenzrechtliche Überschuldung vermieden, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen trotz der schwierigen finanziellen Lage weiter betrieben wird.
Rechnungslegung / Finanzberichte
Unternehmensregister
OneCrowd Loans GmbHDresdenJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022Bilanz
AnhangAllgemeine Angaben zum Jahresabschluss Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht
Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear und degressiv vorgenommen. Die Vorräte wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt. Forderungen und Wertpapiere wurden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet. Die Steuerrückstellungen beinhalten die das Geschäftsjahr betreffenden, noch nicht veranlagten Steuern. Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt. Gegenüber dem Vorjahr abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Beim Jahresabschluss konnten die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Wesentlichen übernommen werden. Ein grundlegender Wechsel von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gegenüber dem Vorjahr fand nicht statt. Angaben zur Bilanz Angabe zu Forderungen mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr Der Betrag der Forderungen mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr beträgt 28.946,83 EUR (Vorjahr: 9.140,67 EUR). Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit > 5 Jahre und der Sicherungsrechte Der Gesamtbetrag der bilanzierten Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren beträgt 100.000,00 EUR (Vorjahr: 100.000,00 EUR). Angabe zu Restlaufzeitvermerken Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr beträgt 375.014,99 EUR (Vorjahr: 258.363,42 EUR). Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr beträgt 1.593.277,54 EUR (Vorjahr: 988.336,39 EUR). Angaben zu Verbindlichkeiten verbundenen Unternehmen Der Betrag der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beläuft sich auf EUR 1.493.277,54 (Vorjahr: EUR 888.336,39). Sonstige Angaben Die Gesellschaft ist zum 31. Dezember 2022 bilanziell überschuldet. Um eine materielle Überschuldung zu vermeiden, wurden Nachrangklauseln in den Gesellschafter-Darlehensverträgen vereinbart. Die Bilanzierung und Bewertung zum Bilanzstichtag erfolgt aufgrund der tatsächlichen Unternehmensfortführung nach den allgemeinen Bewertungsgrundsätzen des § 252 HGB. Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer betrug 17,50. sonstige BerichtsbestandteileUnterschrift der Geschäftsführung
Angaben zur Feststellung Der Jahresabschluss wurde am 27.06.2023 festgestellt. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kommentar hinterlassen