Bilanzanalyse: AMG Wohnbau GmbH

Published On: Donnerstag, 19.09.2024By Tags: , , ,

Die Bilanz der AMG Wohnbau GmbH für das Geschäftsjahr 2022 zeigt einige signifikante Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr und spiegelt den Zustand des Unternehmens in Bezug auf Vermögenswerte, Eigenkapital und Verbindlichkeiten wider.

Aktivseite (Vermögenswerte):

  1. Anlagevermögen: Es stieg im Jahr 2022 deutlich auf 1.172.036,87 EUR (im Vergleich zu 115.406 EUR in 2021). Dies ist hauptsächlich auf die erstmalige Erfassung von Finanzanlagen in Höhe von 1.114.333,87 EUR zurückzuführen, was eine große Investition in langfristige Vermögenswerte darstellt. Die Sachanlagen hingegen haben sich auf 57.703 EUR verringert.
  2. Umlaufvermögen: Es sank von 2.087.297,33 EUR im Vorjahr auf 1.151.307,04 EUR. Dies ist hauptsächlich durch den Rückgang der Vorräte von 1.463.406 EUR auf 156.511,63 EUR verursacht, was möglicherweise auf einen starken Abverkauf oder die Reduzierung von Beständen hinweist. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände stiegen jedoch auf 970.461,37 EUR, was auf eine Erhöhung der ausstehenden Forderungen hinweist.
  3. Rechnungsabgrenzungsposten: Diese haben sich im Jahr 2022 auf 11.074,58 EUR verringert (im Vorjahr: 18.325,55 EUR), was eine geringere Vorauszahlung oder Abgrenzung anzeigt.

Passivseite (Kapital und Verbindlichkeiten):

  1. Eigenkapital: Das Eigenkapital hat sich deutlich verringert, von 627.533,61 EUR auf 351.024,73 EUR. Dies ist vor allem durch den Rückgang des Gewinnvortrags von 411.263,69 EUR auf 300.059,47 EUR sowie einen deutlich geringeren Jahresüberschuss von 25.965,26 EUR (im Vergleich zu 191.269,92 EUR im Vorjahr) bedingt. Trotz eines positiven Ergebnisses zeigt der Rückgang im Eigenkapital eine Schwächung der finanziellen Stabilität des Unternehmens.
  2. Rückstellungen: Die Rückstellungen haben sich von 16.183 EUR auf 14.366,10 EUR leicht verringert, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen etwas weniger für zukünftige unsichere Verpflichtungen zurückgestellt hat.
  3. Verbindlichkeiten: Es gab einen deutlichen Anstieg der Verbindlichkeiten von 1.532.212,27 EUR auf 1.969.027,66 EUR. Insbesondere die kurzfristigen Verbindlichkeiten (bis zu einem Jahr) sind erheblich gestiegen (von 1.368.155,52 EUR auf 1.834.038,15 EUR), was auf eine Zunahme an kurzfristigen Schulden oder Verpflichtungen hindeutet. Die langfristigen Verbindlichkeiten (mehr als ein Jahr) sanken dagegen leicht.
  4. Rechnungsabgrenzungsposten: Diese wurden auf 0 EUR abgebaut, was bedeutet, dass es keine ausstehenden Abgrenzungen gibt, die auf die Passivseite übertragen wurden.

Gesamteinschätzung:

Das Unternehmen zeigt einige wesentliche Veränderungen, die sowohl Chancen als auch Risiken bergen. Die Investition in Finanzanlagen deutet auf eine strategische Neuausrichtung hin, möglicherweise zur Diversifikation der Einnahmenquellen. Gleichzeitig sind jedoch die Vorräte stark zurückgegangen und die kurzfristigen Verbindlichkeiten stark angestiegen, was die Liquidität des Unternehmens belasten könnte. Die Reduktion des Eigenkapitals ist ein weiterer Risikofaktor, da dies die Stabilität des Unternehmens schwächt.

Insgesamt könnte die finanzielle Lage auf ein Unternehmen hindeuten, das sich in einem Umstrukturierungsprozess befindet, um sich möglicherweise auf eine veränderte Marktumgebung einzustellen. Eine erhöhte Aufmerksamkeit auf die Liquidität und die Rückführung der Verbindlichkeiten wird jedoch entscheidend sein, um die finanzielle Gesundheit langfristig zu sichern.

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