Bilanzanalyse: Horus Invest GmbH

Published On: Freitag, 18.10.2024By

Eine Analyse der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung aus Anlegersicht zeigt einige zentrale Punkte auf, die die finanzielle Gesundheit und Risikobereitschaft der Horus Invest GmbH betreffen:

1. Vermögensentwicklung

  • Anlagevermögen: Es gab einen deutlichen Anstieg von 1.446.036 EUR im Vorjahr auf 2.537.460 EUR im Geschäftsjahr. Dies weist auf Investitionen in Sachanlagen hin, was möglicherweise auf eine Expansion oder Erneuerung des Anlagevermögens hindeutet.
  • Umlaufvermögen: Es ist jedoch von 4.675.183 EUR auf 1.682.792 EUR gefallen. Insbesondere die Vorräte reduzierten sich stark von 3.661.902 EUR auf 1.164.115 EUR. Dies könnte auf den Abbau von Lagerbeständen oder einen Rückgang in der Produktion hindeuten.

2. Finanzstruktur

  • Eigenkapital: Die Eigenkapitalquote hat sich verschlechtert, da das Eigenkapital von 574.570 EUR auf 288.756 EUR sank. Dies ist eine besorgniserregende Entwicklung, da ein niedrigerer Eigenkapitalanteil das Unternehmen anfälliger für finanzielle Schwierigkeiten macht.
  • Verbindlichkeiten: Die hohen Verbindlichkeiten in Höhe von 3.927.660 EUR (im Vergleich zu 5.459.274 EUR im Vorjahr) zeigen, dass das Unternehmen stark fremdfinanziert ist. Die Reduktion der Verbindlichkeiten ist zwar positiv, jedoch bleibt die Abhängigkeit von Fremdkapital hoch.

3. Ergebnisentwicklung

  • Umsatz und Ergebnis: Der Umsatz betrug 1.451.386 EUR, aber das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit war mit -285.813 EUR stark negativ. Dies deutet auf operative Schwierigkeiten hin, möglicherweise aufgrund hoher Materialkosten, die den Umsatz übersteigen (1.532.600 EUR Materialaufwand).
  • Abschreibungen und sonstige Aufwendungen: Die Abschreibungen stiegen von 15.479 EUR auf 28.374 EUR, was auf erhöhte Abnutzung oder Abschreibung von Vermögenswerten hindeutet. Zudem stiegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, was die Rentabilität zusätzlich belastete.
  • Finanzaufwendungen: Die Zinsaufwendungen lagen bei 69.570 EUR, was eine signifikante Belastung darstellt, insbesondere angesichts des negativen operativen Ergebnisses.

4. Rückstellungen und Risiko

  • Die Rückstellungen sind deutlich von 98.092 EUR auf 3.200 EUR gesunken. Dies könnte auf eine Reduktion erwarteter Verpflichtungen hindeuten, kann aber auch bedeuten, dass das Unternehmen potenzielle Risiken nicht ausreichend abbildet.

5. Kapitalstruktur und Finanzierung

  • Das geringe gezeichnete Kapital von 35.000 EUR und die geringe Kapitalrücklage deuten auf eine schwache Eigenkapitalbasis hin. Angesichts der hohen Fremdkapitalquote sollten Investoren die finanzielle Stabilität des Unternehmens kritisch hinterfragen.

Fazit aus Anlegersicht

Die Bilanz zeigt, dass Horus Invest GmbH derzeit mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert ist. Die niedrige Eigenkapitalquote, hohe Fremdfinanzierung und das negative operative Ergebnis stellen Risiken dar. Die Investitionstätigkeit im Anlagevermögen könnte auf zukünftige Wachstumspläne hindeuten, aber die Reduktion des Umlaufvermögens und die gestiegenen Abschreibungen könnten auch auf Liquiditätsprobleme hinweisen. Investoren sollten die Rentabilitätsentwicklung und die Kapitalstruktur des Unternehmens genau beobachten.

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