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Bilanzanalyse: reconcept 16 Meeresenergie Bay of Fundy II GmbH & Co. KG

geralt (CC0), Pixabay
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Die Bilanz der reconcept 16 Meeresenergie Bay of Fundy II GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr 2022 wirft aus Anlegersicht einige kritische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die Projektverzögerungen, die finanzielle Lage und die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Im Folgenden eine detaillierte Analyse aus Anlegersicht:

1. Vermögenslage (Aktiva)

  • Finanzanlagen: Die Finanzanlagen belaufen sich auf 188.689,80 EUR, was hauptsächlich auf die Beteiligung an der kanadischen Tochtergesellschaft zurückzuführen ist. Diese Investition birgt jedoch aufgrund der Projektverzögerungen und der Insolvenz des ursprünglichen Projektpartners erhebliche Risiken.
  • Umlaufvermögen: Das Umlaufvermögen beträgt 5.320.854,47 EUR, was hauptsächlich aus Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 5.253.001,53 EUR besteht. Diese hohe Liquiditätsreserve zeigt, dass das Unternehmen vorerst finanziell stabil ist, obwohl diese Liquidität angesichts der Unsicherheiten im Projektverlauf schnell aufgebraucht sein könnte.

2. Kapitalstruktur (Passiva)

  • Eigenkapital: Das Eigenkapital der Kommanditisten beträgt 5.285.742,07 EUR, wobei ein Verlustvortrag von -1.164.715,96 EUR und ein Jahresfehlbetrag von -117.836,13 EUR ausgewiesen werden. Dies zeigt, dass das Unternehmen Verluste schreibt, die den Eigenkapitalbestand belasten. Der Jahresfehlbetrag ist jedoch im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken, was auf eine gewisse Stabilisierung hinweist.
  • Rückstellungen und Verbindlichkeiten: Es bestehen nur geringe Rückstellungen (10.000 EUR) und Verbindlichkeiten (213.802,20 EUR), was für eine geringe externe Verschuldung spricht. Jedoch könnten zukünftige Projektkosten und mögliche Refinanzierungen die Verschuldung erhöhen, insbesondere da das Unternehmen auf Fremdkapital zur Projektfinanzierung angewiesen ist.

3. Ertragslage

  • Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge: Das Unternehmen erzielte 26.162,16 EUR an Umsatzerlösen und 9.966,19 EUR an sonstigen betrieblichen Erträgen. Diese Zahlen sind relativ gering und deuten darauf hin, dass das Unternehmen noch nicht in der Lage ist, signifikante Erträge aus dem Projekt zu generieren. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von -131.942,62 EUR und die anlagenabhängigen Kosten von -22.021,86 EUR führten zu einem Betriebsergebnis von -117.836,13 EUR.

4. Projektunsicherheiten

Die reconcept 16 Meeresenergie Bay of Fundy II GmbH & Co. KG steht vor erheblichen Herausforderungen, da das Hauptprojekt FORCE 2 aufgrund der Insolvenz des Projektentwicklers und der weiterhin ausstehenden Genehmigung durch die kanadische Fischereibehörde (DFO) verzögert ist. Diese Verzögerungen haben dazu geführt, dass das Projekt nicht wie ursprünglich geplant umgesetzt werden konnte, was erhebliche Risiken für die Realisierbarkeit und Rentabilität des Projekts mit sich bringt.

Die Geschäftsführung hat zwar Maßnahmen ergriffen, um die Vermögenswerte des Projekts zu sichern und neue Partner zu suchen, jedoch bleibt die Zukunft des Projekts ungewiss. Die Fortführung des Projekts hängt von der Genehmigung durch die DFO und der erfolgreichen Suche nach einem neuen Projektpartner ab.

5. Prognose und Zukunftsaussichten

Für 2023 und darüber hinaus wird weiterhin mit negativen Jahresergebnissen gerechnet, da bis zur Inbetriebnahme von FORCE 2 keine signifikanten Umsätze zu erwarten sind. Die Unsicherheit über die Realisierung des Projekts und die Abhängigkeit von externen Faktoren wie Genehmigungen und neuen Partnerschaften stellt ein erhebliches Risiko für Investoren dar. Die Geschäftsführung ist jedoch zuversichtlich, dass die Inbetriebnahme in den Jahren 2025 oder 2026 erfolgen kann, sofern alle notwendigen Schritte erfolgreich abgeschlossen werden.

6. Fazit aus Anlegersicht

Die reconcept 16 Meeresenergie Bay of Fundy II GmbH & Co. KG bietet aus Anlegersicht ein erhebliches Risiko. Die Liquidität des Unternehmens ist zwar derzeit ausreichend, um kurzfristige Verpflichtungen zu erfüllen, doch die zukünftige Entwicklung hängt stark von der erfolgreichen Realisierung des Projekts FORCE 2 ab. Die Insolvenz des ursprünglichen Projektpartners und die ausstehende Genehmigung durch die kanadischen Behörden sind wesentliche Unsicherheitsfaktoren, die die Rentabilität des Projekts gefährden könnten.

Für Investoren ist es entscheidend, die Fortschritte des Projekts genau zu beobachten und die Risiken im Zusammenhang mit der Verzögerung und der Genehmigungssituation zu berücksichtigen. Es besteht die Möglichkeit, dass das Projekt nicht wie geplant umgesetzt wird, was zu einem Totalverlust der Investition führen könnte.

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