allmyhomes GmbH
Berlin
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020
Lagebericht
A. Grundlagen des Unternehmens
1. Geschäftsmodell
allmyhomes GmbH, Berlin, (kurz: allmyhomes) ist eine All-in-one Plattform zum datengetriebenen Verkauf von Eigentumswohnungen. Auf Datenbasis definiert allmyhomes für jedes Projekt das optimale Produktkonzept, die passende Marke und Vertriebsstrategie und integriert alle Vermarktungs- und Vertriebsaktivitäten auf einer Software-Plattform. Die Integration des Projektes in ein agiles, digitales Ökosystem erlaubt die kontinuierliche Messung, Auswertung und Optimierung aller Vermarktungs- und Vertriebsaktivitäten. Durch das datenbasierte Zusammenspiel aller Prozessschritte verkauft allmyhomes Neubauimmobilien schneller zum besten Preis.
2. Forschung und Entwicklung
Im Geschäftsjahr sind Kosten für Software Development in Höhe von EUR 1,7 Mio. aktiviert worden (Vorjahr EUR 1,4 Mio.). Die Abschreibungen auf die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte betrugen EUR 1,4 Mio. (Vorjahr EUR 1,0 Mio.).
B. Steuerungssystem: Unternehmenserfolg und Leistungsindikatoren
allmyhomes hat ein kennzahlenbasiertes Steuerungssystem, das die Grundlage für alle operativen und strategischen Entscheidungen bildet. Die unternehmensspezifischen Leistungsindikatoren (KPI’s) umfassen sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Aspekte.
1. Finanzielle Leistungsindikatoren
Die für allmyhomes wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren (KPI´s) sind
• Umsatz aus dem Kerngeschäft
• Operative Marge (Umsatz aus dem Kerngeschäft (Provisionen) abzüglich aller projektbezogenen Aufwendungen)
• EBITDA
Es wurden Businessplan und Jahresplan mit denselben Kennzahlen erarbeitetet, dadurch wird eine engere Kontrolle und Abgleich der Soll/Ist Werte ermöglicht. Darüber hinaus wird die Erreichbarkeit des Jahresplans regelmäßig mit unterjährigen Forecasts überprüft.
Umsatz aus dem Kerngeschäft, aber auch die operative Marge können dabei auf Projektebene ausgewiesen werden. Daher sind beide Kennzahlen wichtige Leistungsindikatoren hinsichtlich der Profitabilität einzelner Projekte und stellen somit zentrale Kennziffern für das Projektcontrolling dar.
2. Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren
Neben finanziellen Steuerungsgrößen werden weitere Leistungsindikatoren berücksichtigt. So werden nicht nur der Sales Funnel als Indikation für zukünftige Umsätze unter Berücksichtigung von Wahrscheinlichkeiten herangezogen, sondern auch Kennzahlen wie beispielsweise „Repeat Customer“.
C. Wirtschaftsbericht
1. Konjunkturelle Rahmenbedingungen
Nach einer zehnjährigen Wachstumsphase fiel das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 um 5,0% niedriger gegenüber dem Vorjahr aus. Entgegen anderen Segmenten konnte im Baugewerbe jedoch ein positiver Anstieg von 1,4% der Bruttowertschöpfung verzeichnet werden.
Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2020 von 44,8 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 477.000 Personen oder 1,1% weniger als 2019. Damit endete aufgrund der Corona-Pandemie der über 14 Jahre anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit, der sogar die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 überdauert hatte. Besonders betroffen waren geringfügig Beschäftigte sowie Selbstständige, während die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stabil blieb. Vor allem die erweiterten Regelungen zur Kurzarbeit dürften hier Entlassungen verhindert haben.
Der wirtschaftliche Abschwung spiegelte sich auch in der Inflationsrate wider, die im Jahresdurchschnitt bei 0,5 Prozent lag und vor allem in der zweiten Jahreshälfte regelmäßig sogar im negativen Bereich gelegen hatte. Vor allem auf Rohöl basierende Produkte waren mit dem weltweiten Konjunktureinbruch deutlich billiger geworden. Zudem trug die befristete Absenkung der Mehrwertsteuer einen großen Teil zu dieser Entwicklung bei. 1
2. Marktentwicklung Wohnimmobilien Neubau
Die Nachfrage nach Wohnimmobilien bleibt weiterhin stabil. Im vergangenen Jahr wurde auf dem deutschen Wohninvestmentmarkt das zweithöchste Transaktionsvolumen nach 2015 erreicht.
Dabei belief sich das Volumen nach Schätzungen von Jones Lang LaSalle Incorporated (kurz: JLL) auf etwa EUR 21,7 Mrd. und rund 164.500 Einheiten. Das Transaktionsvolumen für Wohnimmobilien und -portfolios ist gegenüber dem Vorjahr um 9% gewachsen und übertraf die Prognose zum Jahresbeginn in Höhe von EUR 18,7 Mrd.2 Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR) erwartet bis 2030 einen Anstieg der Zahl der Haushalte um gut 500.000. Diese Entwicklung wird für zusätzliche Nachfrage am deutschen Wohnungsmarkt sorgen. Durch das Absinken der durchschnittlichen Haushaltsgröße wächst die Zahl der Haushalte stärker als die Bevölkerungszahl. 70% der 37,4 Mio. Haushalte sind Ein- oder Zweipersonenhaushalte. In den Großstädten liegt die Quote mit 80% sogar noch höher.3
1 DESTATIS Pressemitteilung vom 14. Januar 2021
2 JLL Pressemitteilung vom 7. Januar 2021
3 BBSR, Wohnungsmarktprognose 2030
D. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
1. Umsatz- und Ergebnisentwicklung
allmyhomes erzielte im Geschäftsjahr Umsatzerlöse in Höhe von EUR 7,11 Mio. Damit konnten die Vorjahresumsätze in Höhe von EUR 4,82 Mio. um EUR 2,29 Mio. (47,4%) übertroffen werden.
Wachstumstreiber waren dabei hauptsächlich erfolgreiche Abverkäufe von bereits im Vorjahr akquirierten Projekten.
Der Materialaufwand betrug im Geschäftsjahr EUR 4,60 Mio. Dieser ist hauptsächlich dem Branding und der Vermarktung neuer Projekte zuzuordnen, welche sich vor allem im Jahr 2021 in den Umsatzerlösen widerspiegeln werden. Durch Prozessoptimierungen und Standardisierungen ist der Materialaufwand trotz höherer Umsätze um EUR 0,20 Mio. gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Materialaufwand des Vorjahres betrug EUR 4,40 Mio. Für 2020 betrug der Personalaufwand EUR 7,77 Mio. Der Personalaufwand des Vorjahres betrug EUR 6,93 Mio. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr von EUR 0,84 Mio. (12,2%) ist auf den Anstieg der durchschnittlichen Mitarbeiteranzahl zurückzuführen wurde aber zeitgleich durch die Inanspruchnahme von Kurzarbeit kompensiert.
Das EBITDA in Höhe von EUR -5,25 Mio. hat die Erwartungen mit einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von EUR 3,54 Mio. (Vorjahr EUR -8,79 Mio.) deutlich übertroffen.
2. Vermögenslage
Das Anlagevermögen der allmyhomes hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht um EUR 0,29 Mio. erhöht, was im Wesentlichen durch die Zuführung von selbstgeschaffenen immateriellen Vermögenswerten begründet ist.
Die sich im Umlaufvermögen befindlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich auf EUR 2,93 Mio. und sind umsatzbedingt gegenüber dem Vorjahr um EUR 1,24 Mio. angestiegen. Die liquiden Mittel betrugen zum Jahresende EUR 2,26 Mio. (Vorjahr EUR 3,97 Mio.).
Das Nominalkapital konnte durch die Ausgabe neuer Geschäftsanteile von EUR 49.741,00 auf EUR 58.816,00 erhöht. Die Kapitalrücklage erhöhte sich von EUR 18,40 Mio. auf EUR 23,30 Mio. Die gebildeten Rückstellungen haben sich von TEUR 498 um TEUR 236 auf TEUR 734 erhöht.
Grund für den Anstieg sind vornehmlich Personalrückstellungen.
Die Verbindlichkeiten haben sich um EUR 2,44 Mio. von EUR 11,95 Mio. (Vorjahr) auf EUR 14,40 Mio. erhöht. Davon belaufen sich EUR 12,02 Mio. auf Darlehen und Wandeldarlehen an bestehende Gesellschafter .
3. Finanz- und Liquiditätslage
Der operative Cashflow betrug im Geschäftsjahr EUR -5,31 Mio. und konnte gegenüber dem Vorjahr (EUR -9,65 Mio.) signifikant um EUR 4,34 Mio. verbessert werden. Nebst höheren Umsatzerlösen trugen konsequente Kostensenkungsaktivitäten sowie die die zeitweilige Implementierung von Kurzarbeit zur Reduzierung der „burn rate“ bei. Der Cashflow aus Investitionstätigkeiten betrug EUR -1,73 Mio (Vorjahr EUR -1,57 Mio.) und setzt sich vornehmlich aus Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen zusammen. Aus Finanzierungstätigkeiten konnte ein Cashflow in Höhe von EUR 5,31 Mio. erzielt werden.
Dadurch entstand im Geschäftsjahr ein gesamter Cashflow in Höhe von EUR -1,73 Mio. Der Kassenbestand betrug zum Stichtag EUR 2,26 Mio. (Vorjahr EUR 3,99 Mio). Die Gesellschaft war im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit in der Lage ihrer finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.
4. Gesamtaussage
Das Jahr 2020 war für die allmyhomes, insbesondere durch die Corona Pandemie bedingt, ein sehr ereignisreiches, aber dennoch erfolgreiches Geschäftsjahr. Umsätze und Ergebnis konnten gegenüber dem Vorjahr trotz des Lockdowns signifikant gegenüber dem Vorjahr verbessert werden.
E. Chancen- und Risikobericht
Risiken und Chancen sind Teil unternehmerischen Handelns. Wir haben Instrumente und Prozesse installiert, um Risiken frühzeitig zu erkennen und ihnen mit entsprechenden Maßnahmen begegnen zu können. Das Chancenmanagement ist bei uns ein integraler Bestandteil der internen Entscheidungsprozesse wie der Kurz- und Mittelfristplanung oder der unterjährigen Geschäftspläne.
1. Wettbewerbsrisiko
Ein Wettbewerbsrisiko beschreibt das Risiko, dass die allmyhomes aufgrund wachsenden Wettbewerbsdrucks die erwarteten Marktanteile und Marge nicht erreicht. Ein mögliches Wettbewerbsrisiko entsteht aus unserer Sicht, wenn ein direkter neuer Wettbewerber auf den Markt kommt oder ein bereits vorhandener Marktteilnehmer seinen Service hinsichtlich unserer Leistungen erweitert. Diesem Wettbewerbsrisiko stehen neben der langjährigen Erfahrung der allmyhomes eine große und fundierte Datenbasis, sowie ein stetig wachsendes Portfolio an exklusiv zu vermarkteten Neubauten entgegen. Dies mindert das Wettbewerbsrisiko für die Gesellschaft, da diese den potenziellen Wettbewerbern deutlich voraus ist.
2. Finanzierungsrisiko
Die Gesellschaft ist noch von der Finanzierung durch Gesellschafter abhängig. Im Mai 2021 wurde eine weitere Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Damit wurde sichergestellt, dass allmyhomes auch weiterhin mit ausreichender Liquidität ausgestattet ist.
3. Rechtliches Risiko
Aufgrund der langen Projektlaufzeiten und der Individualität der Projekte, ergeben sich gegebenenfalls vertragliche Risiken. Daher werden alle Anpassungswünsche der Standardverträge einer rechtlichen Prüfung unter Hinzunahme von Fachanwälten unterzogen.
4. Covid-19 Pandemie
Die Covid-19 Pandemie, die Deutschland Mitte März 2020 mit einem Lockdown getroffen hat, beeinträchtigte auch das Geschäftsjahr der allmyhomes 2020. Die Pandemie wirkte sich vor allem auf die Umsatzerlöse in den Monaten von April bis August aus, welche bisweilen um bis zu 50% unter den Erwartungen blieben. Durch gezielte Einsparmaßnahmen und die Inanspruchnahme von Kurzarbeit konnte wirksam entgegengesteuert werden.
5. Chancen
Es konnten attraktive Projekte für gewonnen werden, welche sich positiv auf den Umsatz und das Ergebnis auswirken werden. Es hat sich im Jahr 2020 gezeigt, dass das Geschäftsmodell der allmyhomes sich auch in Krisenzeiten schnell wieder erholen kann. Die Attraktivität in Immobilien zu Investieren hat sich durch die COVID19 Pandemie sogar erhöht.
F. Prognose
Allmyhomes konnte bereits zu Beginn des Jahres die Weichen für weiteres Wachstum stellen.
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Finanzierungsrunde wurden nicht nur neue Liquidität gewonnen, sondern auch die kurzfristig fälligen Wandeldarlehen abgelöst.
Das Geschäftsjahr 2021 wird hinsichtlich Umsatzes, Marge und Ergebnis das Vorjahr deutlich übertreffen.
Berlin, 13.Oktober 2021
Bilanz
Aktiva
31.12.2020 EUR |
31.12.2019 EUR |
|
A. Anlagevermögen | 4.705.776,10 | 4.418.357,41 |
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 4.393.418,08 | 4.129.287,52 |
1. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte | 755.661,08 | 442.850,52 |
2. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte | 3.637.756,00 | 3.686.302,00 |
3. sonstige immaterielle Vermögensgegenstände | 1,00 | 135,00 |
II. Sachanlagen | 160.527,67 | 186.426,68 |
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 160.527,67 | 186.426,68 |
III. Finanzanlagen | 151.830,35 | 102.643,21 |
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 102.643,21 | 0,00 |
2. Beteiligungen | 49.187,14 | 102.643,21 |
B. Umlaufvermögen | 5.959.915,07 | 6.290.226,39 |
I. Vorräte | 0,00 | 14.638,44 |
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 3.705.144,85 | 2.289.809,38 |
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 446.082,34 | 356.834,81 |
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 3.901,08 | 0,00 |
3. sonstige Vermögensgegenstände | 3.255.161,43 | 1.932.974,57 |
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks | 2.254.770,22 | 3.985.778,57 |
C. Rechnungsabgrenzungsposten | 75.575,50 | 66.384,83 |
D. nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag | 4.387.960,40 | 1.678.221,52 |
Bilanzsumme, Summe Aktiva | 15.129.227,07 | 12.453.190,15 |
Passiva |
||
31.12.2020 EUR |
31.12.2019 EUR |
|
A. Eigenkapital | 0,00 | 0,00 |
I. gezeichnetes Kapital | 58.816,00 | 49.741,00 |
II. Kapitalrücklage | 23.392.226,97 | 18.401.523,83 |
III. Verlustvortrag | 20.129.486,35 | 9.775.401,82 |
IV. Jahresfehlbetrag | 7.709.517,02 | 10.354.084,53 |
V. nicht gedeckter Fehlbetrag | 4.387.960,40 | 1.678.221,52 |
B. Rückstellungen | 734.442,21 | 498.410,24 |
C. Verbindlichkeiten | 14.394.784,86 | 11.954.779,91 |
1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 3.201,40 | 9.006,69 |
2. sonstige Verbindlichkeiten | 14.391.583,46 | 11.945.773,22 |
Bilanzsumme, Summe Passiva | 15.129.227,07 | 12.453.190,15 |
Gewinn- und Verlustrechnung
1.1.2020 – 31.12.2020 EUR |
1.1.2019 – 31.12.2019 EUR |
|
1. Rohergebnis | 5.079.362,46 | 1.986.494,26 |
2. Personalaufwand | 7.771.196,33 | 6.926.647,75 |
a) Löhne und Gehälter | 6.273.978,23 | 5.861.060,06 |
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 1.497.218,10 | 1.065.587,69 |
davon für Altersversorgung | 898,62 | 962,50 |
3. Abschreibungen | 1.543.472,90 | 1.110.684,59 |
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | 1.543.472,90 | 1.110.684,59 |
4. sonstige betriebliche Aufwendungen | 2.557.062,31 | 3.850.246,11 |
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung | 948,27 | 356,83 |
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 88.834,52 | 306,85 |
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 1.005.144,27 | 451.513,26 |
7. Ergebnis nach Steuern | -7.708.678,83 | -10.352.290,60 |
8. sonstige Steuern | 838,19 | 1.793,93 |
9. Jahresfehlbetrag | 7.709.517,02 | 10.354.084,53 |
Anhang
Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss
Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht
Firmenname laut Registergericht: allmyhomes GmbH
Firmensitz laut Registergericht: Berlin
Registereintrag: Handelsregister
Registergericht: Berlin (Charlottenburg)
Register-Nr.: 166008
Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Beim Jahresabschluss konnten die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden übernommen werden.
Die Gesellschaft weist zum Bilanzstichtag einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von TEUR 4.388 auf. Eine Überschuldung im Sinne des § 19 InsO liegt jedoch nicht vor, da über von den Gesellschaftern an die Gesellschaft ausgegebenene Wandeldarlehen ein Rangrücktritt durch die Darlehensgeber erklärt wurde. Aufgrund der noch jungen Unternehmensphase ist die Gesellschaft von der Finanzierung durch die Gesellschafter abhängig. Diese haben im Mai 2021 und September 2021 weitere Kapitalmaßnahmen durchgeführt und damit sichergestellt, dass die Gesellschaft auch weiterhin mit ausreichender Liquidität ausgestattet ist, um den Fortbestand zu sichern.
Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände wurden gemäß § 255 (2a) HGB mit den Entwicklungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterliegen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.
Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.
Bewegliche Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens mit Anschaffungskosten von bis zu EUR 800,00 werden in Übereinstimmung mit den steuerlichen Regelungen direkt in voller Höhe abgeschrieben.
Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.
Anteile an verbundenen Unternehmen wurden mit den Anschaffungskosten angesetzt.
Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert angesetzt.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden zum Nennwert angesetzt und haben eine Laufzeit von bis zu einem Jahr. Soweit Forderungen auf fremde Währung lauten, werden diese zum Bilanzstichtag gemäß § 256a HGB bewertet.
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren eintritt vorliegen.
Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.
Angaben zur Bilanz
Anlagespiegel für die einzelnen Posten des Anlagevermögens
Die Geschäftsjahresabschreibung je Posten der Bilanz ist aus dem Anlagenspiegel zu entnehmen.
Zu den Abschreibungen im Zusammenhang mit Zugängen und Abgängen sowie Umbuchungen im Laufe des Geschäftsjahres sind folgende Angaben zu machen:
Von den bis zum 31. Dezember 2019 aktivierten immateriellen Vermögensgegenständen in Entwicklung in Höhe von EUR 442.850,52 wurden EUR 259.543,59 bis zum Ende des Geschäftsjahres 2019 fertiggestellt und seit dem 1. Januar 2020 über eine Nutzungsdauer von 5 Jahren abgeschrieben.
Anschaffungs-, Herstellungskosten 01.01.2020 EUR |
Zugänge EUR |
davon FK-Zinsen EUR |
Abgänge EUR |
Umbuchungen EUR |
Anschaffungs-, Herstellungskosten 31.12.2020 EUR |
|
Anlagevermögen | ||||||
Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte | 5.283.118,52 | 1.126.916,25 | 0,00 | 0,00 | 259.543,59 | 6.669.578,36 |
In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte | 442.850,52 | 572.354,15 | 0,00 | 0,00 | -259.543,59 | 755.661,08 |
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 945,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 945,00 |
Summe immaterielle Vermögensgegenstände | 5.726.914,04 | 1.699.270,40 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 7.426.184,44 |
Sachanlagen | ||||||
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 370.803,46 | 82.434,05 | 0,00 | 294,03 | 0,00 | 452.943,48 |
Summe Sachanlagen | 370.803,46 | 82.434,05 | 0,00 | 294,03 | 0,00 | 452.943,48 |
Finanzanlagen | ||||||
Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 102.643,21 | 102.643,21 |
Beteiligungen | 102.643,21 | 49.187,14 | 0,00 | 0,00 | -102.643,21 | 49.187,14 |
Summe Finanzanlagen | 102.643,21 | 49.187,14 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 151.830,35 |
Summe Anlagevermögen | 6.200.360,71 | 1.830.891,59 | 0,00 | 294,03 | 0,00 | 8.030.958,27 |
kumulierte Abschreibungen 01.01.2020 EUR |
Abschreibungen Geschäftsjahr EUR |
Zugänge EUR |
Abgänge EUR |
Umbuchungen EUR |
kumulierte Abschreibungen 31.12.2020 EUR |
|
Anlagevermögen | ||||||
Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte | 1.596.816,52 | 1.435.005,84 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 3.031.822,36 |
In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 810,00 | 134,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 944,00 |
Summe immaterielle Vermögensgegenstände | 1.597.626,52 | 1.435.139,84 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 3.032.766,36 |
Sachanlagen | ||||||
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 184.376,78 | 108.333,06 | 0,00 | 294,03 | 0,00 | 292.415,81 |
Summe Sachanlagen | 184.376,78 | 108.333,06 | 0,00 | 294,03 | 0,00 | 292.415,81 |
Finanzanlagen | ||||||
Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Beteiligungen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Summe Finanzanlagen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Summe Anlagevermögen | 1.782.003,30 | 1.543.472,90 | 0,00 | 294,03 | 0,00 | 3.325.182,17 |
Zuschreibungen Geschäftsjahr EUR |
Buchwert 31.12.2020 EUR |
Buchwert 31.12.2019 EUR |
|
Anlagevermögen | |||
Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte | 0,00 | 3.637.756,00 | 3.686.302,00 |
In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte | 0,00 | 755.661,08 | 442.850,52 |
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 0,00 | 1,00 | 135,00 |
Summe immaterielle Vermögensgegenstände | 0,00 | 4.393.418,08 | 4.129.287,52 |
Sachanlagen | |||
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 0,00 | 160.527,67 | 186.426,68 |
Summe Sachanlagen | 0,00 | 160.527,67 | 186.426,68 |
Finanzanlagen | |||
Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 102.643,21 | 0,00 |
Beteiligungen | 0,00 | 49.187,14 | 102.643,21 |
Summe Finanzanlagen | 0,00 | 151.830,35 | 102.643,21 |
Summe Anlagevermögen | 0,00 | 4.705.776,10 | 4.418.357,41 |
Forschungs- und Entwicklungskosten
Die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden aktiviert.
Der Gesamtbetrag der Forschungs- und Entwicklungskosten betrug im Geschäftsjahr EUR 3.066.587,78, davon wurden EUR 1.699.270,40 als selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert.
Angaben zu Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern
(§ 42 Abs. 3 GmbHG / § 264c Abs. 1 HGB)
Gegenüber den Gesellschaftern bestehen die nachfolgenden Rechte und Pflichten:
Sachverhalte | 2020 EUR |
2019 EUR |
Forderungen | 108.392,40 | 1.619,15 |
Verbindlichkeiten | 12.028.409,72 | 10.121.052,51 |
Sonstige Vermögensgegenstände
Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden im Wesentlichen die Mietkaution für die Büroräumlichkeiten in Höhe von EUR 149.940,00 sowie im Geschäftsjahr 2020 noch nicht abzugsfähige Vorsteuer in Höhe von EUR 30.512,92 ausgewiesen.
Die Abgrenzung dient der periodengerechten Gewinnermittlung. Die Beträge haben Forderungscharakter.
Ausschüttungssperre
Der Gesamtbetrag, der gem. § 268 Abs. 8 HGB der Ausschüttungssperre unterliegt, beträgt EUR 4.393.417,08.
Im Einzelnen gliedert sich der Gesamtbetrag wie folgt:
Gesamtbetrag gemäß Ausschüttungssperre | EUR |
Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens | 4.393.417,08 |
Angaben und Erläuterungen zu Rückstellungen
Im Posten sonstige Rückstellungen sind die nachfolgenden nicht unerheblichen Rückstellungsarten enthalten.
EUR | |
Urlaubsrückstellungen | 373.853,02 |
Rückstellungen für Personalkosten | 271.263,57 |
Rückstellungen für Abschluss und Prüfung | 36.200,00 |
Rückstellungen ausstehende Rechnungen | 26.596,80 |
Rückstellungen für Schwerbehindertenabgabe | 14.720,00 |
Rückstellungen für Zinsen gestundete Mieten | 5.720,00 |
Rückstellungen für Aufbewahrungspflicht | 5.016,59 |
Rückstellungen für Schadenersatz | 800,00 |
734.169,98 |
Angabe zu Restlaufzeitvermerken
Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr beträgt 10.370.134,47 EUR (Vorjahr: 1.640.471,68 EUR).
Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr beträgt 4.024.650,39 EUR (Vorjahr: 10.314.308,23 EUR).
Latente Steuern
Durch die Aktivierung der selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände in der Handelsbilanz unterscheiden sich das handelsrechtliche und das steuerrechtliche Jahresergebnis. Da in den Folgejahren die Steuerbilanz einen entsprechend höheren Gewinn ausweisen wird, müsste eine Rückstellung für passive latente Steuern im Berichtsjahr gebildet werden. Dies unterbleibt jedoch aufgrund der deutlich übersteigenden steuerlichen Verlustvorträge zum Bilanzstichtag.
Sonstige Angaben
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Am Bilanzstichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen. Der Mietvertrag begann zum 1. August 2019 und ist über eine Festlaufzeit bis zum 31. Juli 2024 abgeschlossen. Aus diesem Vertrag ergeben sich für die Jahre 2021 bis 2024 insgesamt Verpflichtungen in Höhe EUR 2.152.500,00.
Aus den Leasingverträgen bestehen unter Berücksichtigung der Kündigungsmodalitäten zum Bilanzstichtag Verpflichtungen in Höhe von EUR 65.548,80.
Es bestehen keine Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen von mehr als 5 Jahren.
Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer
Die nachfolgenden Arbeitnehmergruppen waren während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigt:
Arbeitnehmergruppen | Zahl | |
Angestellte | 123,00 | |
leitende Angestellte | 22,00 | |
Die Gesamtzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer beträgt damit | 145,00 | |
vollzeitbeschäftigte Mitarbeiter | 131,00 | |
teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter | 14,00 |
Namen der Geschäftsführer
Während des abgelaufenen Geschäftsjahrs wurden die Geschäfte des Unternehmens durch folgende Personen geführt:
Florian Frey | ausgeübter Beruf: | Sales, Product Development, Production, Project Management |
Lutz Grimm | ausgeübter Beruf: | Marketing (bis zum 03. März 2021) |
Dr. Martin Enderle | ausgeübter Beruf: | Human Resource, Finance (bis zum 17. Juni 2020) |
Vergütungen der Geschäftsführer
Auf die Angabe der Gesamtbezüge wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.
Angaben über den Anteilsbesitz an anderen Unternehmen von mind. 20 Prozent der Anteile
Gemäß § 285 Nr. 11 HGB wird über nachstehende Unternehmen berichtet:
Firmenname / Sitz | Anteilshöhe | Jahresergebnis EUR |
Eigenkapital EUR |
TPA Real Estate Brands GmbH, Berlin | 100 % | -157.331,25 | 366.205,68 |
AMH Spain JV GmbH, Berlin | 49 % | * | * |
* Zum Zeitpunkt der Aufstellung liegt noch kein Jahresabschluss vor.
Vorgänge von besonderer Bedeutung
Nach dem Schluss des Geschäftsjahres sind folgende Vorgänge von besonderer Bedeutung, die weder in der Bilanz noch in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt sind, eingetreten:
Im Mai 2021 fand eine Finanzierungsrunde statt, in deren Folge das Stammkapital um EUR 12.048,00 auf EUR 70.864,00 erhöht wurde. Darüber hinaus erfolgten im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung Zuzahlungen in die Kapitalrücklage in Höhe von EUR 4.482.304,75. Im September 2021 wurde eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen.
Weitere Vorgänge mit wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben sich nicht ergeben.
Vorschlag bzw. Beschluss zur Ergebnisverwendung
Die Geschäftsführung schlägt in Übereinstimmung mit den Gesellschaftern die folgende Ergebnisverwendung vor:
Der Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR -7.709.517,02 wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Unterschrift der Geschäftsführung
Berlin, 13.10.2021
Florian Frey, Geschäftsführer
sonstige Berichtsbestandteile
Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 14.01.2022 festgestellt.
Bestätigungsvermerk
Prüfungsurteile
Wir haben den Jahresabschluss der allmyhomes GmbH, – bestehend aus der Bilanz zum 31.Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der allmyhomes GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und |
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vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
Grundlage für die Prüfungsurteile
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
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gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben. |
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beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
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ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
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beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. |
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beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens. |
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führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Berlin, den 13. Oktober 2021
ba audit gmbh
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steffen Langner, Wirtschaftsprüfer
ppa. Arne Lodemann, Wirtschaftsprüfer
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