Der bekannte US-Moderator und Trump-Kritiker Bill Maher hat in seiner aktuellen Ausgabe der Late-Night-Show „Real Time with Bill Maher“ erstmals ausführlich über sein gemeinsames Dinner mit Ex-Präsident Donald Trump gesprochen – und dabei sowohl Einblicke als auch klare Distanz vermittelt.
„Nein, ich bin nicht MAGA“
In seiner Eröffnungsrede am 11. April machte Maher deutlich, dass das Treffen, das am 31. März 2025 im Weißen Haus stattfand, ihn nicht zum Unterstützer des früheren Präsidenten gemacht habe:
„Nein, ich bin nicht plötzlich MAGA – und um fair zu sein: Trump hat auch keinen Druck in diese Richtung gemacht.“
Er habe Trump als überraschend selbstreflektiert erlebt, räumte Maher ein, doch dies ändere nichts an seiner grundsätzlichen Kritik:
„Es kommt nicht darauf an, wie er beim Abendessen mit einem Komiker ist – entscheidend ist, wie er sich auf der Weltbühne verhält.“
Kritik an Politik bleibt
Maher, der sich seit Jahren kritisch über Trump äußert, kündigte an, auch weiterhin gegen dessen Politik Position zu beziehen. Besonders kritisch äußerte er sich zum Umgang der Regierung mit dem Handelskrieg, der Zerschlagung staatlicher Strukturen sowie zum autoritären Regierungsstil:
„Ich habe kein gutes Gefühl bei vielem, was er tut – von willkürlichen Abschiebungen über Angriffe auf Richter bis hin zur Freude, mit der er Institutionen zerstört.“
Trump unterschreibt Mahers „Beleidigungsliste“
In einem humorvollen Moment erzählte Maher, dass er Trump beim Dinner eine Liste mit über 60 Beleidigungen vorgelegt habe, die der ehemalige Präsident ihm im Laufe der Jahre öffentlich zugeschrieben habe – darunter „dumm“, „Schleimbeutel“, „kranker Idiot“ und „wie ein Hund gefeuert“. Trump habe die Liste jedoch mit „gutem Humor“ unterschrieben.
Dinner mit Überraschungsgästen – organisiert von Kid Rock
Das Treffen wurde laut Trump auf Vorschlag des Country-Stars Kid Rock arrangiert, der gemeinsam mit UFC-Chef Dana White ebenfalls am Abendessen teilnahm. Trump selbst zeigte sich im Vorfeld skeptisch und schrieb auf Truth Social, er „möge die Idee eigentlich nicht, fand sie aber interessant“.
Kid Rock hingegen war begeistert und sagte gegenüber „Fox & Friends“:
„Es war besser, als ich mir je hätte vorstellen können. Es hat mich völlig überrascht – ich war stolz auf alle Beteiligten.“
Maher lobt Trumps politische Fähigkeiten
Trotz seiner anhaltenden Kritik gestand Maher Trump eine gewisse politische Effektivität zu. In seinem Podcast Club Random sagte er vor wenigen Tagen:
„Trump ist einer der effektivsten Politiker, die wir haben. Er hat politische Instinkte und eine Verbindung zu jungen Menschen – etwas, das der Demokratischen Partei derzeit fehlt.“
Politisches Umfeld bleibt angespannt
Die Sendung vom 11. April war hochkarätig besetzt: Neben Maher traten Steve Bannon (ehemaliger Chefstratege im Weißen Haus), Piers Morgan (britischer Journalist) und Josh Rogin (Sicherheitsexperte der Washington Post) auf. In mehreren Umfragen der letzten Woche lag Trumps Zustimmungswert bei unter 50 %, insbesondere wegen Kritik an seiner Außen- und Wirtschaftspolitik. Die aktuellen Zölle und die damit verbundene globale Handelsspannung gelten als zentrale Kritikpunkte.
Fazit: Distanz mit einer Prise Respekt
Maher zog zum Ende seines Monologs ein differenziertes Fazit:
„Trump war an diesem Abend höflich und zurückhaltend – warum er das nicht auch öffentlich sein kann, weiß ich nicht. Ich erzähle nur, was ich erlebt habe. Und nein – ich war nicht high.“
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