Binge Eating, auch bekannt als Binge-Eating-Störung (BES), ist eine Essstörung, die durch wiederholte Episoden von übermäßigem Essen gekennzeichnet ist. Während dieser Episoden konsumiert die betroffene Person in einem kurzen Zeitraum eine ungewöhnlich große Menge an Nahrung und hat das Gefühl, die Kontrolle über ihr Essverhalten verloren zu haben. Hier sind einige wesentliche Aspekte der Binge-Eating-Störung:
Merkmale der Binge-Eating-Störung:
Wiederkehrende Essanfälle: Die Person isst innerhalb einer bestimmten Zeitspanne (z.B. innerhalb von zwei Stunden) eine Menge Nahrung, die deutlich größer ist als das, was die meisten Menschen in einem ähnlichen Zeitraum unter ähnlichen Umständen essen würden.
Kontrollverlust: Während der Essanfälle hat die Person das Gefühl, keine Kontrolle über das Essen zu haben.
Schnelles Essen: Die betroffene Person isst viel schneller als normal.
Essen bis zu unangenehmem Völlegefühl: Die Person isst, bis sie sich extrem voll fühlt.
Essen ohne Hungergefühl: Häufig wird gegessen, obwohl kein körperlicher Hunger besteht.
Allein essen: Aus Scham über die Menge, die gegessen wird, isst die betroffene Person oft allein.
Schuldgefühle: Nach den Essanfällen treten häufig Gefühle von Ekel, Depression oder Schuld auf.
Ursachen und Risikofaktoren:
Die genauen Ursachen der Binge-Eating-Störung sind nicht vollständig geklärt, aber verschiedene Faktoren können das Risiko erhöhen:
Genetische Faktoren: Eine familiäre Vorbelastung mit Essstörungen kann das Risiko erhöhen.
Psychologische Faktoren: Depression, Angststörungen, niedriger Selbstwert und Stress sind häufige Begleiter der Störung.
Soziokulturelle Einflüsse: Gesellschaftlicher Druck, ein bestimmtes Körperbild zu erreichen, kann zu Essstörungen beitragen.
Biologische Faktoren: Hormonelle und chemische Ungleichgewichte im Gehirn können eine Rolle spielen.
Folgen der Binge-Eating-Störung:
Unbehandelt kann Binge Eating zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen:
Gewichtszunahme und Fettleibigkeit: Häufiges Überessen kann zu Übergewicht und Adipositas führen.
Psychische Probleme: Depression, Angststörungen und geringes Selbstwertgefühl können sich verschlimmern.
Physische Gesundheitsprobleme: Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Diabetes und andere gesundheitliche Probleme können die Folge sein.
Behandlungsmöglichkeiten:
Die Behandlung der Binge-Eating-Störung kann verschiedene Ansätze umfassen:
Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) ist eine der effektivsten Behandlungen. Sie hilft den Betroffenen, ihre Essgewohnheiten zu verstehen und zu ändern.
Medikamentöse Therapie: In einigen Fällen können Medikamente zur Behandlung von Depressionen oder anderen begleitenden psychischen Störungen eingesetzt werden.
Ernährungsberatung: Eine professionelle Beratung kann helfen, gesunde Essgewohnheiten zu entwickeln.
Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann Unterstützung und Motivation bieten.
Die Binge-Eating-Störung ist eine ernsthafte Erkrankung, die professionelle Hilfe erfordert. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können den Betroffenen helfen, ihre Essgewohnheiten zu kontrollieren und ein gesünderes Leben zu führen.
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