Analyse der Bilanz der BIT – Beteiligungs- & Investitions – Treuhand AG zum 31.12.2022
Die Bilanz ermöglicht einen umfassenden Überblick über die finanzielle Situation des Unternehmens. Hier erfolgt eine detaillierte Analyse der Aktiva, Passiva, Eigenkapitalstruktur, Entwicklung gegenüber dem Vorjahr und Bewertung der finanziellen Gesundheit.
1. Aktiva-Analyse
Die Bilanzsumme beträgt 3.914.624,39 EUR und ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (Vorjahr: 3.901.278,21 EUR). Die Aktiva gliedern sich wie folgt:
A. Anlagevermögen:
- Rückgang von 80.580,00 EUR (2021) auf 61.443,00 EUR (2022), was auf Abschreibungen und/oder geringere Investitionen in das Anlagevermögen hinweist.
- Sachanlagen machen den Hauptteil aus und sanken von 77.902,00 EUR auf 58.775,00 EUR.
👉 Interpretation: Die Vermögensgegenstände im Anlagevermögen sind rückläufig, was auf geringe Investitionstätigkeit hinweist. Dies kann für ein Unternehmen kritisch sein, falls Ersatz- oder Erweiterungsinvestitionen notwendig sind.
B. Umlaufvermögen:
- Deutlicher Schwerpunkt der Bilanz, mit 3.809.479,25 EUR (97,3 % der Bilanzsumme).
- Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände stiegen von 2.978.933,05 EUR auf 3.261.997,05 EUR (Steigerung um ca. 283.000 EUR). Dies könnte auf höhere Forderungen aus Lieferungen/Leistungen hindeuten.
- Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sank hingegen von 810.977,22 EUR auf 543.869,50 EUR, was auf höhere Liquiditätsabflüsse oder Investitionen hinweisen könnte.
👉 Interpretation: Das Umlaufvermögen dominiert die Aktiva, was typisch für Dienstleistungs- oder Handelsunternehmen ist. Die Reduktion der liquiden Mittel bei gleichzeitigem Anstieg der Forderungen deutet auf eine schwächere kurzfristige Liquidität hin.
C. Rechnungsabgrenzungsposten (RAP):
- Anstieg von 27.175,24 EUR auf 43.702,14 EUR. Dies zeigt höhere Aufwendungen, die das folgende Geschäftsjahr betreffen.
2. Passiva-Analyse
Die Passivseite beträgt ebenfalls 3.914.624,39 EUR. Hier zeigt sich folgende Struktur:
A. Eigenkapital:
- Das Eigenkapital stieg von 1.190.187,66 EUR auf 1.309.248,06 EUR.
- Dies resultiert aus einem Jahresüberschuss von 119.060,40 EUR.
- Dennoch existiert weiterhin ein Verlustvortrag von 691.812,34 EUR (Vorjahr: 894.646,65 EUR).
👉 Interpretation: Positiv hervorzuheben ist der erzielte Jahresüberschuss. Allerdings reduziert der Verlustvortrag die Eigenkapitalbasis erheblich.
B. Rückstellungen:
- Geringfügige Abnahme von 48.316,94 EUR auf 44.417,03 EUR.
C. Verbindlichkeiten:
- Reduktion von 2.662.773,61 EUR auf 2.560.959,30 EUR (um ca. 100.000 EUR).
- Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sanken von 1.189.466,38 EUR auf 1.100.136,39 EUR, was die langfristige Verschuldung leicht reduziert.
- Verbindlichkeiten > 5 Jahre betragen 968.764,48 EUR (leichter Anstieg zum Vorjahr mit 960.981,87 EUR).
👉 Interpretation: Trotz Reduktion der Gesamtverbindlichkeiten bleibt die langfristige Verschuldung hoch. Dies bedeutet, dass das Unternehmen weiterhin finanzielle Verpflichtungen über Jahre bedienen muss.
3. Kennzahlen und finanzielle Stabilität
Eigenkapitalquote:
Die Eigenkapitalquote beträgt:
Eigenkapitalquote=EigenkapitalBilanzsumme×100=1.309.248,063.914.624,39×100≈33,4 %\text{Eigenkapitalquote} = \frac{\text{Eigenkapital}}{\text{Bilanzsumme}} \times 100 = \frac{1.309.248,06}{3.914.624,39} \times 100 \approx 33,4 \, \%
👉 Bewertung: Eine Eigenkapitalquote von ca. 33,4 % ist für kleine Kapitalgesellschaften solide, jedoch sollte der Verlustvortrag weiter reduziert werden.
Liquidität I. Grades (Cash Ratio):
Liquidita¨t I=Liquide MittelKurzfristige Verbindlichkeiten=543.869,501.460.822,91≈37,2 %\text{Liquidität I} = \frac{\text{Liquide Mittel}}{\text{Kurzfristige Verbindlichkeiten}} = \frac{543.869,50}{1.460.822,91} \approx 37,2 \, \%
👉 Bewertung: Eine Cash Ratio von 37,2 % zeigt eine schwächere kurzfristige Liquidität. Dies bedeutet, dass die flüssigen Mittel nicht ausreichen, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken.
Jahresergebnis:
Der Jahresüberschuss von 119.060,40 EUR zeigt eine positive Entwicklung im Vergleich zum Verlustvortrag. Dies verbessert die Eigenkapitalposition schrittweise.
4. Fazit und Handlungsempfehlungen
Stärken:
- Der Jahresüberschuss zeigt eine profitable Geschäftsentwicklung.
- Die Eigenkapitalquote von 33,4 % ist solide und ermöglicht eine stabile Basis für zukünftiges Wachstum.
- Rückgang der Gesamtverbindlichkeiten reduziert die Verschuldung.
Schwächen/Risiken:
- Der hohe Verlustvortrag reduziert das Eigenkapital und schmälert die finanzielle Stabilität.
- Die Liquidität ist schwach; die liquiden Mittel sind im Vergleich zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten gering.
- Rückläufiges Anlagevermögen deutet auf geringe Investitionstätigkeit hin.
Empfehlungen:
- Liquiditätsmanagement verbessern: Forderungsmanagement optimieren, um Zahlungen schneller zu realisieren.
- Investitionen prüfen: Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen im Sachanlagevermögen sicherstellen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.
- Verlustvortrag reduzieren: Durch weiteres Gewinnwachstum den Verlustvortrag kontinuierlich abbauen.
- Langfristige Schuldenstruktur optimieren: Möglichkeiten zur Umschuldung oder vorzeitige Tilgungen prüfen, um Zinsbelastungen zu senken.
Zusammenfassend zeigt die BIT AG Fortschritte bei der Erzielung eines positiven Ergebnisses, jedoch besteht weiterhin Bedarf zur Stärkung der Liquidität und zum Abbau des Verlustvortrags.
Auch diesem Unternehmen werden wir eine Presseanfrage übermitteln.
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