Mittlerweile tritt manchem Anleger der kalte Schweiß auf die Stirn. Der Kurs der Krypto-Anlage Bitcoin fällt extrem.
Bitcoins sind was?
Bitcoin ist ein digitales Zahlungsmittel auch auch der Name des weltweit verwendbaren dezentralen Buchungssystems sowie die vereinfachende Bezeichnung einer kryptografisch legitimierten Zuordnung von Arbeits- oder Rechenaufwand. Überweisungen werden von einem Zusammenschluss von Rechnern über das Internet mithilfe einer speziellen Peer-to-Peer-Anwendung abgewickelt, sodass anders als im herkömmlichen Bankverkehr keine zentrale Abwicklungsstelle benötigt wird. Eigentumsnachweise an Bitcoin können in einer persönlichen digitalen Brieftasche (Wallet) gespeichert werden. Der Umrechnungskurs von Bitcoin in andere Zahlungsmittel bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage. Quelle: Wikipedia
Marktteilnahme
Entweder der Marktteilnehmer erstellt Bitcoins im Rahmen eines Minings oder er handelt mit Bitcoins auf Handelsplattformen oder direkt. Mining ist die technisch aufwendige Erstellung von Bitcoins, indem sozusagen eine komplexe Mathematik-Aufgabe gelöst wird.
Kursentwicklung negativ
Der Kurs der digitalen Anlage Bitcoin fällt stark. Zu Anfang der Woche noch für mehr als 5500 Dollar gehandelt, fiel dieser am Montagabend erstmals seit 13 Monaten unter die Marke von 5000 Dollar. Schon am Mittwoch der vergangenen Woche war der Kurs um fast 15 Prozent gefallen, schien sich dann aber wieder stabilisiert zu haben. An den Börsen war von einer allgemein schlechten Stimmung gegenüber Digitalanlagen die Rede. Auf der großen Handelsplattform Bitstamp wird der Bitcoin nunmehr mit rund 4600 Dollar gehandelt. Allein seit vergangenem Mittwoch belaufen sich die Verluste auf fast 27 Prozent. Von seinem Rekordhoch bei 20.000 Dollar – erreicht im Dezember 2017 – liegt der Bitcoin-Kurs meilenweit entfernt.
Probleme aller Währungen
Nicht nur der Bitcoin, auch andere bekannte Kryptowährungen wie Ether, Litecoin oder XRP stehen unter Druck. Der Preis von Ethereum ist seit Wochenbeginn um rund 20 Prozent gefallen. Der Gesamtwert aller rund 2000 Digitalanlagen beläuft sich nach Angaben der Internetseite Coinmarketcap auf gut 152 Milliarden Dollar. Vergangenen Mittwoch waren es noch 210 Milliarden Dollar gewesen, zu Zeiten des Krypto-Booms waren es in der Spitze fast 830 Milliarden Dollar – fast fünfmal so viel wie jetzt.
Angst vor der Aufsicht
Am Markt kursieren zahlreiche Gründe für die Kursschwäche digitaler Anlagen. Vorrangig ist es die Sorge, dass die Emission von Krypto-Anlagen stärker reguliert werden könnte und dies Emittenten veranlassen könnte, Bestände zu liquidieren. Am Freitag hatte die amerikanische Börsenaufsicht SEC Sanktionen zum ersten Mal gegen zwei Krypto-Unternehmen verhängt, die ihre Angebote nicht als Wertpapiere registriert hatten. Airfox und Paragon Coin müssen jeweils 250.000 Dollar Strafen zahlen.
Rechtslage in Deutschland
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht möchte den Markt stärker regulieren und vertritt die Auffassung, dass die Behörde zuständig sei. Das Berliner Kammergericht lehnte allerdings vor kurzem eine Verurteilung eines Plattformbetreibers zum Austausch von Kryptowährungen ab. Mit anderen Worten: die BaFin sei nicht zuständig. So fordert Dr. Rauer, Rechtsanwalt in einem Fachbeitrag, denn auch: „Eine gesetzliche Regelung zur Einordnung und Handhabung von Kryptowährungen ist längst überfällig. Im Interesse einer hinreichenden Rechtssicherheit ist es nötig, dass der (europäische) Gesetzgeber hier Klarheit schafft.“ Eine Regelung erscheint schon deshalb notwendig, um die Anleger nicht schutzlos zu stellen. Die technische Entwicklung läuft der Rechtsordnung davon.
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