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Black Week-Bilanz: Konsum, Kalender-Tricks und ein bisschen Sonnenschein

Kidaha (CC0), Pixabay
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Black Friday, Cyber Monday, Black Whatever-Day – die Rabatt-Tage sind vorüber, und der Einzelhandel zieht Bilanz. Spoiler: Es lief nicht schlecht, aber auch nicht so gut, dass irgendjemand Champagner aufmacht. Trotz düsterer Erwartungen haben die Menschen offenbar doch zugeschlagen – vermutlich, weil sie dachten, mit 20 Prozent Rabatt wären sie fast im Plus.


Gedämpfte Erwartungen treffen auf gedämpfte Euphorie

Der bayerische Einzelhandel hatte für die Black Week geradezu asketische Umsatzerwartungen. Von Zurückhaltung war die Rede – sowohl bei den Kunden als auch bei den Prognosen. Ziel: 940 Millionen Euro Umsatz. Und siehe da, es sieht tatsächlich so aus, als ob dieses Ziel erreicht wurde. „Ein nominal minimaler Anstieg“, sagt Bernd Ohlmann, Pressesprecher des Handelsverbands Bayern. Übersetzt heißt das: „Wir haben uns nicht blamiert.“ Inflationsbereinigt jedoch: Stagnation. Immerhin hat niemand Verlust gemacht – das ist ja auch eine Art von Erfolg.


Drei Helden der Black Week: Wetter, Kalender, Monatsende

Was hat der Black Week geholfen? Der Einzelhandel nennt drei Faktoren – die sich fast anhören wie Mitglieder einer besonders unkreativen Superhelden-Gruppe:

  1. Das Wetter: Trockene Plusgrade und ein bisschen Sonnenschein. Offenbar reicht das, um die Leute auf die Straßen zu locken – was ehrlich gesagt eine ziemlich niedrige Messlatte für Motivation ist.
  2. Der Kalender (Version 1): Die Black Week fiel auf das erste Adventswochenende. „Menschen kaufen am ersten Advent mehr Weihnachtsgeschenke“, erklärt Ohlmann. Natürlich – nichts schreit mehr „Weihnachten“ als Menschenmassen, die sich mit Rabattgutscheinen bewaffnet durch die Innenstädte schieben.
  3. Der Kalender (Version 2): Ende des Monats. „Da geben die Menschen nochmal aus, was vom Gehalt übrig ist“, so Ohlmann. Also, für alle, die sich gefragt haben, warum sie am Monatsende plötzlich Lust auf einen reduzierten Staubsauger hatten – jetzt wisst ihr Bescheid.

Onlinehandel: Die Goldgräberstimmung ist vorbei

Auch online lief die Black Week eher gemächlich. „Früher ging’s im Onlinehandel immer nur bergauf“, sagt Bernd Ohlmann. Jetzt? Stagnation. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel: OTTO meldete zwölf Prozent mehr Kunden. Es scheint also noch Leute zu geben, die OTTO-Katalog-Nostalgie fühlen – oder einfach verzweifelt auf der Suche nach Socken waren.

Dafür wird der Online-Markt immer bunter. Asiatische Anbieter wie Temu übernehmen zunehmend Marktanteile – auch wenn der Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff (ja, wirklich) das nicht so lustig findet. Er warnt vor mangelnder Produktsicherheit und wirft Temu & Co. vor, mit Methoden zu arbeiten, „die nichts mit deutschen und europäischen Gesetzen zu tun haben“. Übersetzt heißt das: „Wir können nicht mithalten, also kritisieren wir ihre Compliance.“


Rabatte: Früher etwas Besonderes, heute Alltag

Und noch ein Problem für den Einzelhandel: Die Kunden sind anscheinend immun gegen Rabatte geworden. Früher gab es den Sommer- und Winterschlussverkauf – ein Highlight für Schnäppchenjäger. Heute hängen in jedem Schaufenster das ganze Jahr über Rabatt-Schilder. „Früher war mehr Wow-Effekt“, klagt Ohlmann. Jetzt fragt sich der Verbraucher offenbar eher: „20 Prozent? Das machen die doch eh jeden Tag.“


Fazit: Alles okay, aber keiner ist begeistert

Die Black Week hat funktioniert, aber die Euphorie bleibt aus. Der Einzelhandel hat überlebt, die Kunden haben ein paar Geschenke gekauft, und das Wetter hat geholfen, dass Menschen tatsächlich die Innenstadt besucht haben. Bleibt nur die Frage: War das jetzt Konsumlust oder eher Konsum-„na gut, es gibt Rabatt“? Wir werden es wohl nie erfahren. Aber hey, immerhin haben alle ihren Staubsauger bekommen.

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